Roadtrip Korsika + Sardinien
Nach dem Mittagessen bin ich gestartet. Auf der Autobahn war recht wenig Verkehr und so konnte ich gemütlich mit Tempomat 110 km/h cruisen. Kurz vor dem Grenzübertritt kaufte ich noch eine Vignette für 45 €, für die Schweizer Autobahn.Nach dem Grenzübertritt in die Schweiz hatte ich zunächst noch Internet. Auf einmal kam dann jedoch die Meldung dass mein Guthaben leer sei. Ich konnte mir dies nicht erklären und versuchte an mehreren Raststätten mich ins Internet per WLAN einzuloggen. Leider funktionierte dies erst bei der vierten Raststätte. Nachdem ich mich in MeinVodafone App eingeloggt hatte, lud ich 50 € zusätzliches Guthaben auf. Die Schweiz war natürlich als Land ausgenommen und es gab doch nur ein Internet Paket mit 1 GB für 10 €. Dieses Paket ließ sich aber nicht buchen. Der Prozess brach mehrfach ab. Da wir bereits 19:30 Uhr hatten suchte ich einen nahe gelegenen Campingplatz heraus. Die Google Navigation funktionierte bis zum Campingplatz noch einwandfrei. Auf dem Campingplatz bekam ich dann jedoch die SMS dass mein Guthaben erneut leer war. Als ich alle Vodafone SMS durchgegangen bin, konnte ich sehen, das 50 KB für 20 Cent abgerechnet wurden. Das heißt das 50 € nur für die Google Navigation bis zum Campingplatz verheizt wurden. Vodafone ihr seit echt die letzten Abzocker! Die Fahrt zum Campingplatz führte über den Gotthardpass. Wirklich beeindruckend wie die Straße gebaut wurde und welche Ausblicke sich bilden. Auf dem Campingplatz konnte ich für 20 Schweizer Franken übernachten. Es gab hier ein tolles Bergpanorama. In einer Pizzeria im Ort, gönnte ich mir dann vor dem Schlafen noch eine Diavolo Pizza mit frischem Knoblauch und scharfen Öl. Die Pizza war wirklich lecker und es war eine interessante Kombination.
Da der Campingplatz ganz oben auf dem Berg lag, war es natürlich deutlich kälter als unten im Tal, beziehungsweise bei uns zu Hause. Ich hatte extra den Schlafsack der bis 20° geeignet war, gegen einen bis 10° eingetauscht, aufgrund der hohen Temperaturen in Korsika und Sardinien. Es war schon ziemlich kalt im Auto und gegen 4:00 Uhr morgens habe ich dann meine Daunenjacke und Hose angezogen und ein großes Handtuch zusätzlich als Decke verwendet. Um kurz nach 6 Uhr bin ich dann gestartet. Auch heute war es zum Glück sehr entspannt zu fahren, ohne Stau oder Unfall. Auch nach dem Grenzübertritt in Italien war ja auf der Autobahn Maut fällig. Insgesamt hatte ich knapp 13 € an Maut bis Savona bezahlt. Die letzten 20 km fuhr ich auf der Landstraße direkt an der Küste entlang. Am heutigen Sonntag war es jedoch extrem voll und überall standen Autos, da die Menschen alle zum Strand wollten. Gegen 14:00 Uhr erreichte ich den Hafen und kaufte noch ein paar Lebensmittel für mein Mittagessen im LIDL ein.
In der Kabine war es schön ruhig und wir konnten gut schlafen. Um 5 Uhr morgens wurden wir geweckt, da die Fähre um 6 Uhr anlegen sollte. Im Restaurant holten wir uns noch ein Croissant und einen Kaffee. Nachdem wir von der Fähre herausgefahren waren hielten wir an der ersten Bäckerei an und bestellten uns etwas zu essen. Wir fuhren dann ca. 1 Stunde zum Campingplatz wo Peter schon öfters übernachtet hatte. Nachdem wir uns einen freien Platz ausgesucht hatten, unsere Sachen Aufbauten wollte ich dann um 9 Uhr einchecken. Der Platz war jedoch leider komplett voll und eine Ausnahme für uns gab es auch nicht. Reservationen gab es früher hier nie! Seit Juni ist der Platz jedoch für die nächsten Monate ausgebucht. Also packten wir wieder alles ein und ich suchte den nächsten Platz ca. 1 km entfernt raus. Hier waren noch viele Plätze frei und wir bekamen einen ruhigen und schattigen Bereich zugeteilt. Als wir unseren Platz eingerichtet hatten machten wir eine kurze Radtour zum Supermarkt. Hier gab es einen richtigen Radweg so das wir nicht auf der Straße fahren mussten.
Auf dem Platz gibt es leider extrem viele Zebra Mücken und dementsprechend bin ich zerstochen. Zudem ist es extrem schwül und wir schwitzen ohne Ende. Im Auto ist es erst gegen 3 Uhr morgens einigermaßen kühl. Heute waren wir mit dem Auto unterwegs, um uns den gesamten Norden entlang der Küste anzuschauen. Wir sind knapp 200 km gefahren und waren aufgrund der vielen Kurven der Passstraßen ziemlich müde.
Heute unternahmen wir eine Radtour nach Cervione. Auf dem langen Stück bergauf schob ich Peter mit meinem eBike unterstützend an, da er ja mit seinem normalen Rad unterwegs ist. Wir fuhren einige kleinere Dörfer ab und besichtigten dabei auch einen Wasserfall.
Nach dem aufwachen packten wir unsere Sachen ins Auto. Kurz darauf fing es an zu regnen. Als wir zum Frühstück im Café am Kreisel waren fing es extrem an zu schütten und heftige Windböen fegten Banner und Äste weg. Nun machten wir uns auf den Weg zur Westküste nach Probriano auf. Da der Himmel nach einer Stunde wieder recht klar aussah entschlossen wir uns über die Passstraße zu fahren. Hier gab es tolle Ausblicke mit riesigen Bergen, wo sich die kleine Passstraße mit unendlich vielen Kurven durchschlängelte. Es gab Wildschweine, Kühe und Ziegen zu sehen die im Park frei rumliefen und neben der Straße standen. Am Col de Bavella machten wir eine Mittagspause. Hier sahen wir sehr viele Wanderer, die auf dem GR20 unterwegs sind und hier Rast machten oder hier Übernachten. Die Fahrt fand ich recht anstrengend und ich war froh als wir unseren Campingplatz erreichten. Nach dem auspacken bin ich zum 8 Kilometer entfernten Supermarkt gefahren. Auf dem Rückweg rief mich Peter an. Der gesamte Campingplatz sollte aufgrund eines Tornados geräumt werden. Die Polizei hatte die Besitzerin informiert. Gestern gab es 5 Tote im Norden von Korsika aufgrund eines ähnlichen Sturmes. Also packten wir alles zusammen und fuhren auf den Casino Supermarktplatz. Dort waren bereits mehrere andere Camper von unserem Campingplatz. Um 21 Uhr wurden wir aber vom Platz verwiesen, da der Parkplatz vom Supermarkt abgeschlossen wurde. Wir konnten jedoch auf einen nebenliegenden Platz, dort war noch frei. Hier übernachteten wir dann mit ca. 20 Campern von denen interessanter Weise alle aus Deutschland waren.
In der Nacht gab es zum Glück keinen Orkan, jedoch regnete es in Strömen. Um 8 Uhr fuhr ich zum Supermarkt nebenan, kaufte mit Jogurt und aß diesen unter dem Vordach auf einer Bank. Um 10 Uhr fuhr ich dann zum Campingplatz. Erst ab 14 Uhr hörte der Regen auf und die Sonne tauchte auf. Ich machte eine Radtour nach Propriano, zum Hafen, Strand und zum Supermarkt. Als ich auf dem Rückweg den Berg auf der Straße hochfuhr merkte ich plötzlich ein klackern am Reifen. Als ich anhielt sah ich einen riesigen Nagel im Reifen, der durch zwei Stellen im Mantel durchgedrungen war. Zum Glück war ich auf Höhe einer Bäckerei und konnte auf der Terrasse im Schatten die Reparatur durchführen. Ich flickte die zwei Löcher im Mantel der Felge und wechselte den Schlauch. Um 19 Uhr gingen wir in die Pizzeria neben unserem Campingplatz essen.
Um 8 Uhr konnte ich an der Reception Croissants kaufen. Hier ist ein Bäcker und ein Ost- und Gemüsestand. Nach dem Frühstück machten wir eine Radtour nach Porto Pollo und Filitosa. Abends gingen wir nochmal zum Italiener Essen, nachdem unsere Waschmaschine beendet war und wir unsere Wäsche aufgehängt hatten.
Nachdem wir uns ein Paar Leckereien vom Bäcker geholt hatten, richteten wir unsere Autos zur Abfahrt bereit. Auf der Fahrt nach Bonifacio fuhren wir wieder über Passstraßen. Hier boten sich erneut herrliche Aussichten auf das Meer und die Küste, sogar bis nach Sardinien. Unser heutiger Campingplatz Camping de la Trinite ist sehr sauber und wir konnten uns einen ruhigen und schattigen Platz selber aussuchen. Nach dem Aufbau fuhren wir mit dem Rad zum Hafen in der Innenstadt. Dort waren sehr viele Besucher unterwegs und die zahlreichen Cafés und Restaurants waren gut gefüllt. Im Hafen lagen viele sehr große und teure Yachten, welche mit viel Personal bestückt waren. Nachdem wir zurück waren, buchte ich schon einmal die Tickets für die Fähre nach Sardinien. Aufgrund der schlechten Internetverbindung war der Buchungsprozess eine nervliche Herausforderung. Abends gingen wir zum Restaurant auf dem Campingplatz essen.
Heute Morgen sind wir erneut mit dem Fahrrad nach Bonifacio gefahren. Zuerst besichtigten wir die Citadelle de Bonifacio für je 3.50 € Eintritt. Auf der Citadelle gab es herrliche Aussichtspunkte über den Hafen und die Küste von Bonifacio. Das Schiff CALEX welches wir gestern beim Auslaufen beobachtet hatten, wurde erneut von einer massiven Anzahl von Personal bewegt. Das Schiff hat über 90 Millionen Dollar gekostet und der Unterhalt des Schiffes kostet jährlich zwischen 5-10 Millionen Euro. Am Hafen aßen wir einen großen Cäsar Salat zu einem fairen Preis und hatten ein gemütliches schattiges Plätzchen. Die Temperatur betrug gegen Mittag über 35 Grad. Danach ging es zurück zum Campingplatz. Ich bin dann noch mit dem Auto nach Porto-Vecchio zum Decathlon gefahren. Ich kaufte mir noch eine Gaskartusche und eine Isomatte, um meinen Schlafkomfort zu erhöhen. Die Isomatte lege ich unter die Faltmatratze. Ich habe bereits meine Sitzkissen aus dem gleichen Material.
Um 8.30 Uhr setzten wir mit der Fähre nach Sardinien über. Nachdem wir im Hafen angekommen waren fuhren wir der Küste entlang über Porto Torres nach Alghero. Wir besichtigten drei Campingplätze und entschlossen uns für einen ruhigen Platz bei Fertilia, einige Kilometer vor der Stadt. Nach unserem Set-up ruhten wir uns etwas aus und buchten die Tickets für die Fähre nach Livorno. Dann fuhren wir mit den Rädern ins Zentrum von Alghero. Die Strände und die Bars waren brechend voll. Es gab auch einen Radweg, der aber aufgrund der vielen Fußgänger große Aufmerksamkeit erforderte. Nachdem wir uns die Stadtmauer und die Festungsanlage angeschaut hatten, kehrten wir nach Fertilia zurück und gingen in ein Italienisches Restaurant. Die Pizza hier kostete nur ab 7.50 €, in Alghero wären es über 22 € gewesen. Das Essen war sehr lecker und als wir fertig waren, wurde es bereits dunkel.
Nach dem wir unsere Sachen verstaut hatten fuhren wir los. Bis zum Hafen waren es ca. 150 km und zwei Stunden fahrt. Am Hafen baute ich meinen Stuhl und Tisch auf und wartete das wir auf das Gelände fahren konnten. Um 19 Uhr sind wir dann ins das direkt neben der Einfahrt liegende Restaurant essen gegangen. Hier gab es einen Tisch auf de Terrasse mit einem schönen Blick auf das Meer. Die Spagetti mit Tomaten schmeckten unglaublich gut. Um 21 Uhr fuhren wir auf das Gelände und warteten auf die Fähre. An Bord angekommen errichtete ich mein Schlaflager auf dem Boden.
Nachdem die Föhre um 6 Uhr angelegt hatte startete ich die Rückreise. Da der Gotthardtunnel aufgrund von Stau überfüllt war, fuhr ich den Gotthardpass. Eine wirklich traumhafte Strecke mit tollen Aussichten und gigantischer Landschaft. Auf der Fahrt stoppte ich immer mal wieder für eine kurze Pause. Zum Glück hatte ich aber keine Staus oder Unfälle. Nach 13 Stunden Fahrt und 1100 Kilometern kam ich zu Hause an.
Peter Schröder (Dienstag, 11 Juli 2023 01:08)
Sehr schön geschrieben.
War eine coole Zeit.
Liebe Grüße aus dem sonnigen Allgäu.
Servus Peter