Der Rheinsteig verläuft über Weinberge, durch Wälder und Schluchten, Felsen und Hochebenen von Bonn nach Wiesbaden, rechtsrheinisch auf einer Länge von 320 km.
Für Informationen zu den Etappen, Höhenprofilen und dem Streckenverlauf empfehle ich das Outdoor Buch: Rheinsteig von Wiesbaden nach Bonn vom Conrad Stein Verlag. Hier stehen auch Streckenverläufe als GPS-Tracks kostenlos zur Verfügung.
Die App Rheinland-Pfalz erleben kann kostenlos im Apple App Store runtergeladen werden. Auch im Google Play Store steht die App Rheinland-Pfalz erleben zum Download zur Verfügung. Hier stehen insgesamt 21 Tagesetappen zur Auswahl, die jeweils mit einer Beschreibung und einer Karte auch offline gespeichert werden können.
Rheinsteig
von Bonn nach Wiesbaden
Vom 15.10 bis 28.10.2020
322,5 km in 11 Tagen
Übersichtskarte Conrad Stein Verlag
Mein Vater hat mich heute Morgen mit dem Auto nach Bonn gefahren. Um 9.30 Uhr bin ich dann am Rathaus gestartet. Zunächst ging es einige Zeit am Ufer entlang, bevor ich dann auf die andere Rheinseite wechselte. Bei Küdinghoven ging es dann hinauf in den Wald. Der heutige Strecke war für den Start recht anspruchsvoll und es waren über 800 Höhenmeter zu bewältigen. Das Wetter war recht kühl und feucht. Zwischendurch hatte es immer mal wieder leicht geregnet. Morgen muss ich mir ein Merinowolle-Langarmshirt unter meinen Patagonia-Pullover ziehen, damit ich schön warm bleibe. Das T-shirt war durch die vielen Anstiege durchgeschwitzt und ich bin dann auf den Ebenen etwas ausgekühlt. Oben auf dem Drachenfelsen waren für einen Donnerstag doch erstaunlich viele Menschen. Die meisten sind natürlich mit der Bahn zum Gipfel gefahren. Da ich nach oben gelaufen bin kamen mir nur Leute entgegen, die dann lächelnd fragten, ob ich für einen Wettkampf trainieren würde, da ich mich offensichtlich im Wander-Berghoch-Tunnel befand und meine Mimik dementsprechend war. Um 15.00 Uhr ließ ich mich dann von meiner Mutter abholen. Morgen früh werde ich dann wieder in Rhöndorf starten.
Zum warm werden ging es erst einmal 5 km steil nach oben. Die Wege waren heute sehr matschig und ich war sehr froh das meine Brooks Cascadia 15 Trailrunner Schuhe so einen unglaublich guten Grip hatten. Selbst auf feuchten Steinen, Ästen, Blättern, Matsch sowie Lehm, steil nach oben oder runter, bin ich kein einziges mal ausgerutscht. Da ich mir heute Morgen Brote zur Verpflegung geschmiert hatte, konnte ich zwei kurze Pausen einlegen und mich stärken. Das Auge Gottes mit dem Text ,,Gottes Auge sieht alles, bewahre mich vor Sünde,, passierte ich gegen Mittag. Linz erreichte ich um 16 Uhr, wo ich erneut von meinem Vater abgeholt wurde. Am heutigen Tag waren es über 1.100 Höhenmeter.
Die Strecke war heute sehr abwechslungsreich und hat mir deutlich besser als die ersten beiden Tage gefallen. Der Weg verlief diesmal nicht permanent nur durch den Wald, sondern auch über Wiesen und Felder und meist so das man direkt auf den Rhein schauen konnte. So gab es heute viele Highlights, die ein Foto wert waren. Die heftigen auf und ab Passagen, welche man gut auf dem Höhenprofil erkennen kann, waren recht anstrengend. Die letzten 4 km bis Leutesdorf hatten es dann nochmals in sich. Auf dem Radweg fährt man einfach nur Geradeaus und ist nach 2,7 km im Ort, der Rheinsteig hingegen führt aber einmal komplett über den Berg. Das Wetter war den ganzen Tag sehr angenehm mit ca. 8 Grad.
Um 9.00 Uhr bin ich in Leutesdorf auf dem Berg gestartet. Es war noch leicht nebelig und recht frisch von der Temperatur. Zunächst ging es in den Weinbergen auf sehr schmalen Pfaden steil nach unten. Da der Weg nun um Neuwied herum nach Rengsdorf führte, gab es neben den Waldstücken auch wieder einige Passagen mit Feldwegen und Ackerflächen. Unterwegs waren einige Spuren der Römer zu entdecken, wie z.B ein Stück der Limes Mauer, der Limesgraben sowie das Rengsdorfer Landwehr. Um 16.00 Uhr erreichte ich den Neuwieder Zoo.
Um 9.00 Uhr bin ich am Neuwieder Zoo gestartet. In Bendorf am Schloss angekommen verlief der Rheinsteig zunächst auf dem Traumpfad Saynsteig, welchen ich schon unzählige mal gegangen bin, steil aufwärts. In Vallendar führte der Rheinsteig durch die Stadt, was die Navigation manchmal etwas erschwerte. An der Festung Ehrenbreitstein und parallel der Festungsmauern waren noch einmal einige sehr steile Passagen zu bezwingen, bevor es dann wieder hinunter zum Rhein ging. Zwischendurch hatte es heute etwas geregnet und so kam mein kleiner Regenschirm aus dem Rucksack auch einmal zum Einsatz.
Da es heute Morgen noch am regnen war, bin ich 30 Minuten später gestartet, als der Himmel sich langsam aufklarte. Nach einigen Waldpassagen ging es die Ruppertsklamm hinunter. Immer wieder ein sehr schönes, technisch aber durchaus anspruchsvolles Stück, das hohe Konzentration bedarf um nicht zu stürzen. Die Steine sind nass und zum Teil mit Moos bedeckt und der Boden ist sehr schlammig. Danach ging es erst einmal ein Stück an der Lahn entlang, bevor der Rheinsteig wieder in den Wald führte. In Braubach machte ich eine kurze Pause und stärkte mich. Nun folgten die anstrengendsten Kilometer der heutigen Tour. Hoch hinauf zur Marksburg, steil hinab, danach folgten noch 4 weitere extreme Anstiege. Das Höhenprofil veranschaulicht dies sehr gut. Es war in der Sonne so warm, dass ich komplett ohne Shirt wanderte. Es war ein wirklich toller Tag zum wandern mit perfektem Wetter. Erst beim Abstieg in den Schatten des Berges wurde es schnell wieder kalt. An der B42 war ein ideales Stück wo ich mich abholen lies. Bis zum nächsten möglichen Punkt waren es noch weitere 8 km und dafür war ich schon zu erschöpft. Auf zwei Fotos ist jeweils ein Eichhörnchen zu sehen. Mal gespannt ob Ihr sie entdecken könnt.
Heute Morgen startete ich bei wunderschön sonnigem warmen Wetter. Die heutige Etappe passierte Obstwiesen und Wälder sowie schmale steinige Pfade. Der Aufstieg zu den Burgen ,,Feindliche Brüder,, war sehr steil und anstrengend. Unterwegs gab es viele lohnende Aussichtspunkte. Immer wieder waren auf dem Weg kleine Boxen aufgestellt, wo man heimischen Honig kaufen konnte, auch Walnüsse und Äpfel wurden angeboten. In der Jakobstempel-Unterstandshütte machte ich eine Pause und verzehrte meinen Proviant. Um 14 Uhr ließ ich mich von meiner Freundin in Kestert abholen, da sie heute frei hatte, beendete ich die Tour bereits um 14 Uhr. Morgen soll das Wetter extrem regnerisch sein, daher werde ich wohl einen Ruhetag einlegen.
Zunächst bergauf nach Oberkestert und dann vorbei am oberen Ende der Pulsbachklamm. Nun ging es stets bergauf und bergab über schmale Pfade am Hang entlang, vorbei am Graben des Ehrenthaler Baches, dann hinunter ins Wellmicher Bachtal. Nun folgte der steile Aufstieg zur Burg Maus und dem Geländeplateau bevor es dann wieder steil hinunter nach St. Goarshausen ging. In der Rheinsteighütte Nochern machte ich meine erste Pause. Ab St. Goarshausen wird die Etappe des Rheinsteiges aufgrund der ständigen Auf- und Abstiege und der Länge als Königsetappe mit wundervollen Aussichtspunkten bezeichnet. Einem steiler Aufstieg nach Patersberg folgt ein steiler Abstieg nach St. Goarshausen mit Blick auf die Burg Katz, über schmale Schieferpfade, die Konzentration und Trittsicherheit erforderten. Vorbei an der Burg Katz ging es nun direkt wieder steil bergauf zum Ortsteil Heide. An der Sommerrodelbahn, welche auch im Betrieb war, ging es bergab am Besucherzentrum der Loreley vorbei. Da heute Samstag war, gab es zahlreiche Besucher auf dem Gelände. Danach folgte der Weinlehrpfad Loreley, der spektakuläre Aussichtspunkte zu bieten hatte z.B Spitznack, Felsenkanzel, Fünf-Seen-Platz und der Waldschule. Es folgte ein erneuter steiler Abstieg ins Urbachtal und wieder hinauf zur Alten Burg. Auf schmalen Pfaden, welche mit Stahlseilen zum Halt gesichert waren, ähnlich einem Klettersteig, führte der Weg über ein Geländeplateau nach Dörscheid.
Heute Morgen bin ich selbst mit dem Auto nach Dörscheid gefahren und habe es dort abgestellt. Der Weg verlief zuerst auf einem Panorama -Abstieg, durch ein Naturschutzgebiet, 3 km auf alpinem Gelände steil hinunter bis nach Kaub und führte dann durch die Weinberge. Bedingt durch den heutigen Sonntag waren leider extrem viele Wanderer unterwegs. In den Weinbergen war es schon fast überfüllt. Am Wegesrand standen mehrere kleine Weinschränke. Mit Hilfe des Personalausweises, konnte man die Türen öffnen und dann verschiedene Regionale Weine oder Wasser von der Winzern kaufen. Die restliche Etappe von Lorch bis nach Assmannshausen bin ich bereits in der Vergangenheit gewandert und trotzdem fasziniert einen die Landschaft und die Ausblicke immer wieder aufs neue. Gerade jetzt im Herbst mit dem tollen Farbenspiel der Blätter und Bäume ergeben sich wundervolle Fotomotive. Die letzten Kilometer begann es dann zu regnen, weshalb mein kleiner Minischirm wieder zum Einsatz kam. Als ich im Auto saß schüttete es bereits heftig, welch ein glückliches Timing.
Parallel der Seilbahn in Assmannshausen ging es direkt steil den Berg hinauf. Danach führte der Rheinsteig zum weltberühmten Niederwalddenkmal nach Rüdesheim. Die Landschaft wechselte zwischen Weinbergen und Wäldern, vorbei an der Abtei St. Hildegardis, Kloster Nothgottes, Kloster Marienthal und dem Schloss Johannisberg. Heute war es nur knapp 9 Grad und leider ziemlich bewölkt. Kurz vor dem Kloster Eberbach bin ich an einer Rheinsteig Abzweigung vorbeigelaufen, da ich so fasziniert war von den schönen Gartenhäuschen, die einen so herrlichen Blick auf das Rheintal haben. Ich bin dann einige hundert Meter steil bergauf parallel der Klostermauern gewandert, bis ich wieder den Rheinsteig kreuzte und nach kurzer Zeit mein Tagesziel erreichte.
Heute früh bin ich zusammen mit meiner Freundin aufgebrochen. Zunächst haben wir ein Auto nach Wiesbaden gebracht und das andere am Kloster Eberbach abgestellt. Bereits zu beginn regnete es leicht, dann wurde es immer stärker. Nach 2 Stunden klärte das Wetter dann komplett auf. Der Himmel wurde in unserem Umkreis fast wolkenlos und herrlich sonnig. Nach 16 km erreichten wir den Kurort Schlangenbad, Namensgeber des Kurortes ist die Äskulapnatter, ein ungiftiges Reptil welches wärme liebt. Seit dem 17 Jahrhundert badeten hier bereits Adlige und Diplomaten im warmen Heilwasser. Auf einer Bank machten wir eine Pause und verzehrten unseren Proviant zur Stärkung. Ich wechselte noch meine feuchten Shirts gegen trockene aus, der Regen sollte für heute wohl nicht mehr kommen. Die letzten Kilometer führten zunächst durch eine Schrebergartensiedlung und dann direkt am Rheinufer entlang durch die Stadt. Um 18 Uhr erreichten wir dann das Ziel und zugleich das Ende des Rheinsteiges Schloss Biebrich.
Nach über 320 km auf dem Rheinsteig, bin ich von den Brooks Cascadia 15 Trailrunning-Schuhen extrem begeistert. Seit 2016, 9000 km und zahlreichen Schuhen welche ich auf den vielen Wanderungen getragen habe, scheine ich nun die für mich perfekten Schuh gefunden zu haben. Dieser Schuh fühlt sich auf allen Untergründen wohl und wiegt gerade einmal 625 g das Paar in meiner Größe. Die Dämpfung ist sehr angenehm und nicht zu schwammig im vergleich zu den Hooka One One Modellen. Der Schuh hat selbst auf steinigem technischen Terrain stabilen Halt. Die Sohle hat einen unfassbar guten Grip, welcher meiner Meinung nach nochmals deutlich besser als die Vibram Megagrip Sohle ist. Auf Matsch, nassen Felsen, Asphalt, Lehmböden, Blättern und Ästen, überall hatte ich sicheren Halt und konnte mich zu 100% darauf verlassen, selbst bei extrem steilen Passagen nicht auszurutschen. Trotz diesem enormen Grip hat die Sohle kaum Abnutzungserscheinungen. Ich gehe davon aus das ich mit 1 Paar gut 900-1100 km gehen könnte. Die integrierte Steinschutzplatte in der Sohle verhindert wirksam das spitze Felsen sich durch diese durchdrücken, welches leider ein großes Problem bei den meisten Kategorie A+B Wanderschuhen und Trailrunning-Schuhen ist. Meine nächsten Touren werde ich erstmal ausschließlich mit dem Brooks Cascadia 15 bestreiten.