Radreise mit dem e-MTB auf den Jakobswegen

 Von Trier-

Vezelay nach Roncesvalles (Via Lemovicensis)-

Roncesvalles nach Paris (Via Turonensis)

nach Koblenz

Übersichtskarte von gpx.studio, Mapbox, OpenStreetMap


Zur Planung durch Frankreich habe ich die Miam Miam Wanderführer verwendet. 

Die Miam Miam Dodo Wanderführer begleiten Pilger auf den Jakobswegen seit 25 Jahren. Von Pilgern für Pilger entworfen und jedes Jahr aktualisiert, bieten sie Wanderern genaue Informationen, sowie die größtmögliche Freiheit und Flexibilität bei der Reiseplanung.



Zusätzlich habe ich als Hardcover die Outdoor Bücher vom Conrad Stein Verlag und die zur Verfügung gestellten GPS-Tracks verwendet. 



Jakobsweg Frankreich 9.8.2024 Tag 1. Trier-Vigy 96 Km + 1.600 Höhenmeter

Um 8 Uhr bin ich und Klaus mit den Rädern zu meinen Eltern gefahren. Dort luden wir die Räder auf den Fahrradträger und fuhren gemeinsam nach Trier. Bei der Porta Nigura starteten wir dann unsere Jakobswegreise durch Frankreich, auf der Original Wanderroute. Nachdem wir die Stadt noch auf Asphalt-Radwegen verlassen hatten, fuhren wir schon bald über Feldwege. Der Weg durch den Wald zum GALLO-RÖMISCHER TEMPELBEZIRK AUF DEM METZENBERG, ging sehr steil im ansruchsvollen Gelände hinauf. Klaus hatte sich ja das neue Flyer mit dem Pinion Motor gekauft und macht jetzt den Härtetest damit auf Tour. Die Ortlieb Gepäcktaschen in Kombination mit dem armseligen Gepäckträger auf diesem Rad, führten schon bald zu erheblichen Problemen. Bei jeder Bodenwelle flog die Halteklemme vom Metallbügel und die Gepäcktasche hing herab. Nach kurzer Zeit brachen bereits die ersten Halteösen an der Ortlieb Halterung ab. Ich fixierte die Taschen mit Kabelbinder am Rahmen. Auch das Handling des extrem schweren Fahrrades und die Gewichtsverteilung führten dazu, das Klaus im Gelände heute 5x das Rad nicht mehr halten konnte und es umwarf. An seinen neuen SHIMANO Goretex Stiefeln mit Boa Verschluss für UVP 300 €, riß das Kunststoffseil. Bei den Schutzblechen aus Metall lösten sich die Schrauben und so waren wir fast permanent damit beschäftigt, etwas an diesem Rad fest zu ziehen. Das ist natürlich auf einer Radtour normal, zumal wir ja nicht auf der Landstraße auf Asphalt fahren. Die Schwachstellen machen sich schnell bemerkbar. In Perl stoppten wir beim Rewe und ich konnte beim Deichmann meinen Akku laden. Gerade wenn man sowieso eine Pause macht, kann man einfach das Ladegerät dranhängen, dadurch kommen schnell 20% Ladekapazität zustande. Ich kaufte im Rewe ein paar Getränke, Skyr und Teilchen ein um auch die Energie meines Akkus wieder aufzufüllen 😉. Wir folgten dem Jakobsweg weiter und mussten nun einige extrem matschige Feldwege mit sehr tiefen Wasserbecken durchfahren. Beim schieben am Rand einer sehr tiefen Pfütze, rutschte Klaus seitlich weg und fiel mit dem Rad seitlich in den Matsch. Nun gut, weiter geht’s. Ich suchte nach einer Unterkunft und fand im Outdoorbuch die Adeppa Vigy in Vigy. Diese war noch 10 km entfernt. Klaus Akku zeigte 15%, also eigentlich machbar. Als wir gerade an einem Bauernhof abbogen, fiel plötzlich der Motor aus, und der Akku zeigte 0 % an. Also fuhren wir zum Bauernhof und fanden zum Glück eine Frau mit ihrer Tochter, die uns einen Stromanschluss zur Verfügung stellten. Während das Rad gut 30 Minuten am Ladegerät hing unterhielten wir uns mit den zwei sehr nett. Nachdem wir wieder starteten, fiel nach  4 km wieder der Motor aus. Nachdem wir das Fahrrad aber ausschalteten und noch mal einschalteten, zeigt es wieder eine Restreichweite an und wir konnten bis zur Unterkunft fahren. Um 19:00 Uhr erreichten wir die Unterkunft. Jedoch war die Rezeption nur bis 18:00 Uhr verfügbar. Eine Putzfrau, die zum Glück noch in der Nähe war, machte für uns noch zwei Zimmer mit Frühstück für 30 € klar. Auf der Terrasse gab es einen großen Gartenschlauch, wo wir dann erst einmal die Räder vom Matsch gründlich reinigen konnten. Auf dem Zimmer stellte ich dann noch bei mir die Bremsbacken etwas nach, da diese etwas schleiften und ölte nochmal die Kette. Zu Abend gibt es heute außer Müsliriegel nichts, das Frühstück gibt es aber um 7.30 Uhr. 


Jakobsweg Frankreich 10.8.2024 Tag 2. Vigy-Frouard 86 Km + 1.100 Höhenmeter

In der Unterkunft gab es um 7.30 Uhr ein kleines Frühstück mit Cornflakes, Baguette, Nutella, Orangensaft und Jogurt. Wir wollten nun auf direktem Weg, auf dem Radweg nach Metz fahren. Bei RH bikes half uns der Mechaniker mit einem Imbusschlüssel aus, da Flyer natürlich Sondergrößen an Klaus E-Bike verbaute. Damit konnten wir das Schutzblech befestigen. Nun wurde noch der Sattel tiefer und etwas mehr nach hinten verstellt, damit Klaus im Gelände beim Auf- und Absteigen einen besseren Halt findet. In der gleichen Passage war noch die Post, wo Klaus die defekten SHIMANO Schuhe zurücksendete. Beim Weg aus Metz raus fuhren wir noch in den Decathlon. Hier kaufte Klaus noch eine Fahrradweste und ein neues Paar Schuhe zum Fahrradfahren. Bei McDonald’s, direkt nebenan machten wir einen kurzen Stop, da wir bereits 13 Uhr hatten. Es war schon unglaublich heiß zu diesem Zeitpunkt. Hiernach ging es direkt wieder auf den Jakobsweg am Moselkanal entlang, der uns mit einem massiv von Wurzeln übersäten Weg begrüßte. Die weiteren Feldwege die sich mit Radwegen abwechselten, waren mit groben Steinen bedeckt. Die Bikes wurden ordentlich durchgeschüttelt, kämpften sich aber überall tapfer durch. In der Nähe unserer heutigen Unterkunft Enzo Hotels Nancy Frouard By Kyriad Direct für 50 € das Doppelzimmer, lag nochmal ein Decathlon. Da Klaus nicht so zufrieden mit den Schuhen auf den Pedalen war, tauschten wir die Schuhe problemlos im Laden gegen ein anderes etwas robusteres Modell um. Das ist der große Vorteil von Decathlon. Einfach und unkompliziert und sehr Kundenfreundlich. Nach dem Check in schlossen wir unsere Räder im Hotel ab. Neben unserem Hotel lag praktischerweise direkt das Buffalo Grill Restaurant. Dort aßen wir einen Caeser Salad und als Nachtisch gab es noch leckere Pancakes mit Eis und Beeren.


Jakobsweg Frankreich 11.8.2024 Tag 3. Frouard-Coussey 82 Km + 850 Höhenmeter

Kurz nachdem wir unser Hotel verlassen hatten, kamen wir zum Glück direkt an einer kleinen Bäckerei vorbei. Hier kauften wir einige Sachen und setzen uns draußen auf die Treppenstufen zum Essen. Hinter Liverdun fuhren wir dann durch ein Naturschutzgebiet. An der Brücke sah ich einen Eisvogel, der unter der Brücke auf der wir standen herflog. Durch die Sonnenstrahlen konnte ich sein schimmernd blau glänzendes Gefieder wunderbar sehen. Alle Feldwege auf denen wir fuhren, waren eigentlich nur Schotterpisten auf denen wir und unsere Räder massivst durchgerüttelt wurden. Bei Tagestemperaturen bis 38 Grad, waren wir über jeden Abschnitt im Schatten dankbar. Wir passierten noch eine alte Bunkeranlage von 1899. In Toul angekommen machten wir einige Fotos von der Kathedrale. Außen an der Kathedrale waren jedoch keinerlei Heiligenfiguren zu sehen. Alle Plätze waren leer, wie man auf meinen Fotos gut erkennen kann. Bei der Rundkirche von Rigny Saint Martin, gab es auf dem Friedhof extra einen Wasserhahn mit Trinkwasser. Hier füllten wir unsere Wasservorräte auf und kühlten unsere Köpfe ab. In Vaucouleurs gab es eine Statue von Jeanne d’Arc. Ganz in der Nähe liegt nämlich ihr Geburtsort, das Haus kann besichtigt werden. In einer Boulangerie machten wir unsere Mittagspause. Während wir im Schatten an dem kleinen Tisch etwas aßen und tranken, luden wir innen drin unsere Akkus am Strom etwas auf. Auch heute war die einzige Unterkunft abseits des Jakobsweges und zwar auf einem anderen Camino, dem Weg nach Le-Puy. Also fuhren wir nach Coussey und folgten erneut den Jakobsweg Symbolen. Wir kamen am Schloss Montbras vorbei und besichtigten kurz das Anwesen. Heute übernachten wir im Hôtel - Bar - Restaurant "À la Ducasse", für 60 € das Doppelzimmer. Zu Essen gibt es jedoch im ganzen Ort leider nichts. Morgen früh müssen wir dann 23 km ins Landesinnere fahren um wieder auf die ursprüngliche Route zu kommen. 


Jakobsweg Frankreich 12.8.2024 Tag 4. Coussey-Colombey-les-Deux-Églises 99 Km + 1.450 Höhenmeter

Heute früh starteten wir ohne Frühstück. Die 23 km auf der Landstraße, um wieder zurück auf unseren Jakobsweg zu kommen waren grauenhaft Langweilig. Konstant 25 km/h und die ganze Zeit sitzen. Niemals würde ich mit dem Fahrrad nur auf der Straße fahren wollen, erst recht nicht mit einem eBike, dann kann man gleich mit einem Moped fahren. In Chassey-Beaupré angekommen, fanden wir leider auch keine Bäckerei, also setzten wir uns auf eine Bank und aßen Müslieriegel. Nach einigen asphaltierten Straßen ging es immer wieder abseits durch den Wald, über unwegsames Gelände mit sehr vielen Ästen, Steinen und matschigen Traktor Spurrillen. Bei La Houpette hatte Klaus dann seinen ersten Platten am Hinterrad. Idealerweise direkt vor einem großen, schattigen Baum, wo er in Ruhe den Schlauch wechseln konnte. Die Temperatur betrug nämlich nun schon bereits deutlich über 35° und die Sonne knallte erbarmungslos auf uns nieder. Der Reifenwechsel ging recht fix von statten und wir konnten weiterfahren. In Joinville angekommen sind wir dann zum Lidl gefahren und haben Bananen, Orangensaft und Jogurt zum Essen eingekauft. An einer kleinen Mauer setzten wir uns hin und machten erst mal eine Mittagspause. Von hier aus telefonierte ich dann 2-3 Unterkünfte aus dem Buch ab und fand ein Hotel in Colombey-les-Deux-Églises. Bis dorthin waren es noch gut 45 km. Zwischendurch setzte sich noch Flip der Grashüpfer auf meine Satteltasche und genoss den Fahrtwind gut 10 km, bevor er wegflog. Da Klaus Akku wieder nur eine Restreichweite von 30 km anzeigte,  es jedoch noch 23 km bis zum Hotel waren, wollten wir die Akkus sicherheitshalber nochmal laden. In Ambonville fanden wir eine Gite, wo wir die Akkus laden und etwas trinken konnten. Hier trafen wir einen Deutschen der als französisch Lehrer in Köln arbeitet. Er macht ein Sabbatical und ist von Köln aus zu Fuß gestartet. Nach einer halben Stunde setzten wir unsere Tour fort. In Bouzancourt sahen wir beim überfahren einer Brücke ein paar Einheimische, die im Fluss badeten. Wir machten daraufhin hier auch eine kurze Pause, da Klaus in den Fluss wollte um sich zu erfrischen. Die letzten 12 km hatten es nochmal in sich. Heftigste Waldpfade und Wiesen, die eher einem Dschungel als an einen Pfad glichen. Auch ich legte mich kurz mit dem Rad quer, da bei einer matschigen Passage meine Füße keinen Halt auf dem Boden fanden und ich einfach langsam wegrutsche, bis ich in Zeitlupe umfiel. Die letzten 3 km war dann Klaus Akku leer, obwohl wir beide insgesamt zusammen 1.250 Wh haben. Mein Cube eBike mit ausgereiftem Performance Line CX Motor+Akku Technologie von Bosch, hatte immer noch 45 km Restreichweite 💪. Das Flyer eBike mit dem Pinion Motor, verbraucht also massiv mehr Akku als meine Bosch Kombination. Also fuhr ich auf der TURBO Stufe und schob Klaus den Berg hinauf, während er in die Pedale trat. Im Logis Hôtel la Grange du Relais hatten wir ein Zimmer im Erdgeschoss mit zwei Etagen. Die Fahrräder Spritzten wir mit dem Gartenschlauch ab und befreiten sie vom Matsch. Um 19 Uhr konnten wir dann ins Restaurant. Hier gab es ein Menü für 23 €, welches ausgezeichnet schmeckte.


Jakobsweg Frankreich 13.8.2024 Tag 5. Colombey-les-Deux-Églises-Tonnerre 102 Km + 1.550 Höhenmeter

Im Hotel gab es ein sehr leckeres Frühstücksbuffet. Nach einem ausgiebigen Frühstück sind wir dann gestartet. Nach einigen Kies-und Schotterwegen entlang vieler Weinrebenfeldern der Champagne, bogen wir in ein Waldstück ab. Die Forstwege waren mit unzähligen Ästen übersäht, zum Teil war kein Weg mehr zu erkennen und wir mussten die Räder schieben. Die Wegkennzeichnungen waren jedoch vorhanden. Nach einem Stück kamen wir wieder auf einen Kiesweg zurück, Klaus hatte jedoch nach ein paar hundert Metern hinten einen Platten. Nachdem die Dorne entfernt und der Schlauch geflickt wurde konnten wir weiter fahren. Kurze Zeit später trafen wir einen Deutschen Pilger mitten im Wald, mit dem wir uns kurz unterhalten haben. Etwas weiter versperrte uns ein Baum die Zufahrt zum Weg und wir mussten die Räder darüber heben. In Ricey Bas hab wir in einem kleinen Kiosk eine Pause gemacht damit Klaus seinen Akku laden konnte, dieser war nämlich wieder nur bei 25%, während ich gerade einen komplett vollen 625 Wh Akku eingesetzt hatte. Während der Zeit unterhielt ich mich ein wenig mit Leuten aus Luxemburg, da ich den Dialekt erkannt hatte. Heute hatten wir nur Temperaturen um die 30°, im Gegensatz zu gestern war es also etwas kühler. In Bagneux-la-Fosse haben wir Michael, einen sehr sympathischen durchtrainierten Triathleten aus Dortmund getroffen, der mit seinem Zelt von dort gestartet ist. Natürlich vieles ultraleicht von Zpacks usw. Dies ist seine erste Wanderung und er geht zwischen 40 und 60 km täglich. Er war sogar schon mit seinem Fahrrad und  Zelt am Nordkap. Michael Grüße an dich und wir telefonieren wenn du wieder zu Hause bist💪👍. In einem weiteren Waldstück mussten wir ein längeres Stück durch tiefe Spurrillen fahren, hier verlor Klaus den Halt und stürzte mit seinem Fahrrad. Dabei, so sollten wir später feststellen, verlor er sein Portmonee, da die Rahmen Tasche beim Sturz auf dem Boden fiel und sich öffnete. In Étourvy suchte ich dann ein Hotel in Tonnerre heraus. Der Ort war noch 12 km entfernt. Klaus Akku hatte jedoch nur noch eine Restreichweite von 18 km, also suchten wir im Ort nach einer Unterkunft, um nochmals eine Ladepause einzulegen. Wir fanden eine kleine Gîte, wo wir nach Nachfrage die Akkus laden konnten. Wir bekamen sogar noch mit Eiswürfeln gekühltes Wasser serviert, um unsere Körper etwas herunter zu kühlen. Heute übernachten wir im Hôtel du Centre für 80 € das Doppelzimmer. Unsere Fahrräder konnten wir in einem Raum abschließen. In der Nähe gingen wir ins Kim chi essen. Dort gab es Buffett, genau das richtige für hungrige Radpilger. 


Jakobsweg Frankreich 14.8.2024 Tag 6. Tonnerre-Vézelay 83 Km + 1.100 Höhenmeter

In unserem Zimmer war es die ganze Nacht brutal heiß und wir schwitzen wie die Hölle. Gegen 2 Uhr fing es dann an zu regnen. Der erste Blick aus dem Fenster am Morgen sahen wir dunkle Wolken und immer noch ein leichter Regen. Somit planten wir die Route um, damit wir auf der Straße fahren konnten. Im Gelände wäre es heute einfach zu gefährlich. Im Hotel gab es ein Frühstücksbuffet welches jedoch im Gegensatz zu gestern deutlich schlechter war. Zum satt werden hat es jedoch gereicht. In Avallon, ein kleiner Umweg von 20 km fuhren wir zu C Bikes Cycles cottin. Wir gaben die letzten 20 km Vollgas um vor 12 Uhr anzukommen, denn dann macht der Laden Mittagspause. Eigentlich benötigte ich zwei neue Entlüftungsschrauben von SHIMANO vom Bremshebel, da diese ausgelutscht waren. Das Geschäft war sehr groß und hatte extrem viele Shimano Teile, aber auch in ihrer gesamten Werkstatt ließ sich keine Schraube finden. Nun gut, ich kann ja ohne Probleme fahren, vielleicht in einem anderen Bikeshop, die nächsten Tage. Bei Klaus tauschte der Mechaniker am Fahrradständer die Halteschraube aus, um die Höhe zu regulieren. Klaus suchte sich noch einen neuen Sattel aus, da ihn sein Sqlab 60x Infinergy Sattel enorm schmerzte. Ich kaufte mir noch ISO Getränkepulver. Bis nach Vézelay waren es jetzt noch 20 km. Wir passierten einige Sonnenblumenfelder und machten ein paar Fotos. In Vézelay angekommen besichtigten wir erst einmal die Kathedrale, bevor wir in unserer Airbnb Unterkunft über dem Café Les Macarons de Charlou eincheckten. Die Fahrräder konnten wir unter der Treppe parken. Gegenüber in der Eisdiele holte ich mir noch ein Eis, musste aber aufgrund der Schlange fast 15 min anstehen. Es sind sehr viele Touristen hier. Auf dem Weg zum Abendessen kam ich noch an einer Galerie mit Blechfiguren vorbei, die sehr schön gearbeitet waren. Leider passt die Giraffe nicht in die Ortlieb Tasche hinein, dies muss ich wohl mal negativ in der Produktbewertung erwähnen😂. Heute gab es wieder ein Menü im Auberge la Coquille, qualitativ jedoch wie auch die Google Bewertungen beschreiben, leider nur unteres Mittelmaß. Die Bürgersteige hier sind übrigens alle total mit Pflanzen zugewuchert, die den Belag aufsprengen. 


Jakobsweg Frankreich 15.8.2024 Tag 7. Vézelay-Nevers 98 Km + 1.650 Höhenmeter

Etwas weiter die Straße runter hatte bereits eine Bäckerei geöffnet. Hier bestellte ich ein Baguette mit Salami und Gürkchen und eine leckere Orangina. Wie für Fahrradfahrer typisch aßen wir natürlich im stehen 😅. Direkt zum Start führte der Weg über massive Schotterpisten, mit zum Teil Fußballgroßen Steinbrocken, in Kombination mit bis zu 14% Steigung. Obwohl die Fahrräder eine unvorstellbare Leistung abgelieferten, mussten wir an bestimmten Stellen, die Fahrräder mit der Motor-Schiebehilfe nach oben schieben. Auch die Wege durch den Wald waren mit Matsch und Wasserlöchern, sowie Wurzeln übersäht. Für die Schwalbe Nobby Nic Super Trail Addix Reifen alles kein Problem. Wirklich genial dieser Reifen. Für die ersten 15 km brauchten wir aufgrund der Streckenverhältnisse knapp 1.5 Stunden. Leider habe ich selten die Möglichkeit und Muse, während diesen extrem Geländepassagen anzuhalten und Fotos zu machen. Im Gelände ist heute leider meine Isostar Getränkeflasche auf dem Boden gefallen und gebrochen.  Die letzten 20 km fuhren wir auf dem Radweg, da wir Akku sparen mussten um unser Ziel zu erreichen. In Nevers übernachten wir im The Originals City Hôtel Nevers Centre Gare für 70 € das Doppelzimmer. Da heute Maria Himmelfahrt ist haben leider viele Geschäfte geschlossen. Morgen Früh werden wir 5 km zum Decathlon fahren. Direkt daneben befindet sich auch noch ein großes Fahrradgeschäft. Nach dem wir an Klaus Fahrrad über die App noch die einzelnen Motorstufen konfigurieren wollten, stellten wir fest dass das Hinterrad platt war. Beim Wechseln fanden wir heraus, dass der Klebe Patch auf dem Schlauch undicht war. Also alle Patches von Klaus in die Mülltonne und ab sofort wird nur noch mit hochwertigem Flickzeug hantiert☝️Auch die meisten Restaurants waren heute geschlossen. Im Café Vélo konnten wir aber etwas leckeres essen. 


Jakobsweg Frankreich 16.8.2024 Tag 8. Nevers-Saint-Amand-Montrond 96 Km + 500 Höhenmeter

Neben unserem Hotel gab es eine Bäckerei wo wir etwas frühstücken konnten. Danach fuhren wir 4 km zu Cycl'Espace einem Fahrradgeschäft, welches um 9 Uhr öffnete. Wir standen natürlich schon 15 min vorher vor der Tür, um als erstes dran zu kommen. Hier bekam ich zum Glück meine Schrauben um die Bremshebel entlüften zu können. Klaus kaufte einen dicken Michelin Fahrradschlauch mit Gelfüllung. Da ein Kabel an Klaus Motor, durch den Ast der durch die Motorabdeckung drang, beschädigt war, musste dieses noch abisoliert werden. Als wir fertig waren fuhren wir noch zu Decathlon knapp 1 km entfernt. Hier kaufte ich eine neue Trinkflasche und Klaus Flickzeug fürs Rad und einen neuen ZIP Longsleeve Pullover. Nun mussten wir die 4.5 km wieder zurück nach Nevers fahren um auf die Route zu kommen. Der Weg verlief zuerst am Kanal entlang, wo viele Boote zu sehen waren. An der Schleuse mussten wir fast 700 Meter das Rad schieben. Danach folgte ein schönes Waldstück mit flowigen Trails. Klaus Fahrradtaschen flogen alle 100 m von dem Gepäckträger😂. Die Halterung ist wirklich extrem schlecht. Irgendwann band er mehrere Kabelbinder um die Taschen und Halter. Dann folgten ungefähr gut 25 km auf Wiesen direkt neben dem Kanal. Dieser Untergrund war einfach nur grausam zu fahren. Spurrillen von den Traktoren ließen den ganzen Körper permanent vibrieren. Auch hatten wir gut über 35 Grad und die Sonne knallte auf uns nieder. Deshalb wollte ich auf die andere Seite des Kanals im Schatten fahren. Dort gab es auch einen Pfad, der jedoch nach einiger Zeit etwas schmäler wurde. Und plötzlich gab es rechts keinen Halt mehr, das Fahrrad brach hinten rechts weg und ich fiel rückwärts komplett mit dem Fahrrad in den Kanal. Ich tauchte komplett unter, schluckte Wasser und versuchte mich irgendwie aufzustellen. Aufgrund der Packtaschen schwamm das Rad mit dem Heck auf dem Wasser. Handy, Powerbank, Brille und Trinkflasche waren noch am Platz. Ich entfernte den Ortlieb Trunk-Bag und warf ihn auf den Weg. Dann entfernte ich einzeln die hinteren Taschen, wodurch das Rad nun komplett abtauchte. Am Rand konnte ich jedoch stehen und so hoben wir das Rad auf den Weg zurück. Ich hielt mich an den Gras-Schilfhalmen fest und konnte so hochklettern. Alle Taschen waren innen komplett trocken und der Motor war auch noch an. Nachdem ich wieder alles aufs Rad verladen hatte, fuhren wir ganz normal weiter. Aufgrund der Temperatur waren gut 30 min später, meine gesamte Kleidung abgetrocknet. Als ich eine Pause machte, entfernte ich den Akku und fand nur ein paar Wassertropfen im Gehäuse. Ich bin total begeistert vom Bosch System, da haben die Jungs in der Produktentwicklung wirklich gute Arbeit geleistet. Bis wir Ainay-le-Château erreichten, wo wir endlich mal eine Pause mit Essen und Trinken am Supermarkt machen konnten, dauerte es gut 20 km. Im Hôtel Le Saint Amand reservierte ich ein Zimmer. Da wir Radpilger waren bekamen wir das Frühstück und Mineralwasser kostenlos. Auch das Abendessen im Gourmet d'Asie, wo es leckeres Buffet gab war kostenlos. Kurz vor dem Hotel lag noch ein Radladen. Hier kaufte ich mir noch für 15 € neue Griffe, da meine alten total rutschig und abgegriffen geworden sind. Es gab zwar nur die Farbe Braun, aber dafür fühlen sie sich gut und griffig an. 


Jakobsweg Frankreich 17.8.2024 Tag 9. Saint-Amand-Montrond-La Châtre 65 Km + XXX Höhenmeter

Im Hotel gab es ja heute für uns kostenloses Frühstücksbüffet. Das Büffet war reich gedeckt und bot eine Menge. Nach einem kurzen Stück auf asphaltierten Strecken, bogen wir wieder in den Wald ab. Die Wege waren hier extrem tief von Baggerraupen verformt und es gab große Wassergruben. Nun fing es leider auch noch an zu regnen. Daher folgten wir dem offiziellen Jakobsweg Radweg. Der Regen wurde leider immer stärken und so entschlossen wir in La Châtre nach einem Waschsalon zu suchen. Neben einem Supermarkt gab es zwei Waschmaschinen und einen Trockner, das ganze noch überdacht. Hier zogen wir unsere Kleidung aus und schmissen alles in die Waschmaschine. Seit dem Start hatten wir ja immer nur Handwäsche gemacht. Während die Maschinen liefen buchte ich das Berry Hotel La Chatre, für 90 € das Doppelzimmer. Nach gut einer Stunde war die Wäsche fertig und wir konnten ins Hotel fahren. Aus unerklärlichen Gründen ist heute meine Garmin Aufzeichnung nicht übertragen worden, daher gibt es heute keine Aktivität. Um 19:00 Uhr öffnete die Pizzeria La Casa Romana La Châtre. Wir waren natürlich 10 Minuten vor schon da und konnten noch einen Tisch ergattern. Bereits um 19:00 Uhr war die Pizzeria nahezu komplett voll und ohne Reservierung gab es noch nicht mal mehr Tische für zwei Personen. Unzählige Leute wurden nach Hause geschickt. Dann fing es auf einmal heftig an zu schütten und wir mussten im Regen in unser Hotel zurücklaufen. Das Essen war ganz okay aber kein besonderes Highlight. Ich gebe heute 5 von 10 Punkten. 


Jakobsweg Frankreich 18.8.2024 Tag 10. La Châtre-Bénévent-l'Abbaye 111 Km + 1.670 Höhenmeter

Die ganze Nacht über hatte es durchgehend geregnet. Am Morgen konnten wir dann unten im Hotel frühstücken. Für jeden Gast gab es ein Tablett mit Kleinigkeiten zu essen. Aufgrund des Wetters entschlossen wir uns auch heute, dem Original Jakobsweg Rad-Pilgerweg zu folgen. Zwei Dörfer weiter durchfuhren wir einen Dorfflohmarkt, der sich über die gesamte Hauptstraße verteilte. In Sarzay besichtigten wir das Château de Sarzay und machten einige Fotos. Eine Hochzeitsgesellschaft war noch am nachglühen und saßen draußen im Hof. Auf einer Wiese neben einem Bachlauf sah ich noch einen Nutria. Am Gefallenenstein meckerte ich noch das es hier überhaupt keine Esel gäbe. Als ich meinen Kopf drehte, entdeckte ich noch recht weit entfernt, zwei große Ohren. Ich rief den Hausesel zu mir und er kam zum Zaun. Er sah ganz Zottelig aus, offensichtlich war er im Fellwechsel. Nach einigen Streicheleinheiten und Gras fuhren wir dann weiter. Eine Möglichkeit irgendwo zwischendrin einzukehren, fand ich leider nicht. Da Klaus Akkuzustand bei 25% lag und wir gerade an einer Kirche ankamen, fragten wir einen jungen Mann vor der Tür, ob wir eine Steckdose benutzen könnten. Versteckt hinter einem Steinernen Kreuz befand sich ein Stromkasten mit 4 Steckdosen. Während wir die Akkus luden packte Klaus sein mitgebrachtes Essen aus dem Supermarkt aus. Er hatte vorsorglich gestern schon einen Viererpack Milchreis und zwei Bananen eingekauft, da ja heute Sonntag war und alle Geschäfte geschlossen waren. Per Telefon reservierte ich unsere heutige Unterkunft in Bénévent-l'Abbaye. Bis dorthin waren es noch über 30 km. Nach einem sehr steilen Anstieg, brannten meine Oberschenkel und ich wollte die Sitzstütze herunterlassen. Anstatt den Hebel der Sitzstütze zu betätigen, zog ich mit aller Kraft die Vorderbremse. Aufgrund meiner sehr aggressiven Bremsbeläge blockiert natürlich sofort das Rad und ich knallte auf den Asphalt. Das linke Knie und der rechte Ellenbogen waren aufgeschlagen und bluteten. Das Gehäuse vom Frontlicht war beschädigt und einige Schrauben verkratzt. Mein Patagonia Micro Puff war am Ellenbogen aufgerissen. Wieso ich die Bremse angezogen hatte, ist mir noch immer unerklärlich 😂🙈. Auf den letzten 15 km schmerzte mein Knie, es war jedoch nur minimal geschwollen. Heute übernachten wir im Les Remparts - chez Dan et Francois, für Pilger 25 € pro Person. Die Fahrräder konnten wir im Eingangsbereich des Hotels parken, unser Zimmer befand sich im zweiten Stock im Außenbereich. Die Betten mussten wir selber beziehen. Übrigens möchte ich erwähnen, dass ich Betten beziehen absolut hasse. Für mich ist es die furchtbarste Tätigkeit, die es gibt🤯.  Nachdem ich meine Wunde gereinigt hatte, brachte ich Tiger Balsam auf. Mit den guten Flick und Fertig Patches, reparierte ich dann noch meine Patagonia Micro Puff Jacke. Um 19:30 Uhr gab es ein Abendessen. 


Jakobsweg Frankreich 19.8.2024 Tag 11. Bénévent-l'Abbaye-Limoges 74 Km + 1.250 Höhenmeter

Heute Morgen gab es ein kleines Frühstücksbuffet. Wir wollten eigentlich wieder den Jakobsweg/ Gravel fahren, aufgrund der Schmerzen in meinem Knie, entschloss ich mich jedoch für den Radweg. Das Hoch und Runter machen des Sattels war sehr schmerzhaft, da das Knie in der tiefen Sitzposition sehr gedehnt wird. Ich fuhr auch den ganzen Tag auf der TURBO Stufe um das Knie zu schonen, denn heute gab es einige Auf- und Abstiege zu bewältigen. Trotzdem war jede Umdrehung mit dem Pedal unangenehm, aber ich konnte wenigstens fahren. In Saint-Léonard-de-Noblat fand ich eine Apotheke, wo ich mit Voltaren Forte kaufte. Hier kaufte ich mir in einer Pâtisserie zwei leckere Eclairs. Auf dem Weg nach Limoges kamen wir noch an einer Herde mit Eseln vorbei, die süße Junge hatten. Sie kamen zwar nachdem ich sie gerufen zum Zaun gelaufen, waren jedoch etwas schüchtern und hielten etwas Abstand. Schade ich hätte die flauschigen Baby Esel gerne gestreichelt. Heute machen wir eine kürzere Etappe, da sich Limoges als Übernachtungsort gut eignet. Hier hatte ich das B&B HOTEL Limoges Gare für 52 €, das Doppelzimmer gebucht. Abends sind wir ins Basilic & Co, einer Pizzeria gegangen. Hier gab es ausschließlich Pizzas in den unterschiedlichsten Varianten. Die Pizzen waren super lecker und die bisher besten Pizzas in ganz Frankreich. Besonders der Teig war schön fluffig gebacken und hatte einen tollen Geschmack. 


Jakobsweg Frankreich 20.8.2024 Tag 12. Limoges-Périgueux 119 Km + 1.800 Höhenmeter

Im Erdgeschoss gab es ein Frühstücksbuffet. Die Croissants und Schokobrötchen waren leider recht hart und haben nicht so gut geschmeckt. Es war heute Morgen sehr nebelig und kühl, um die 12 Grad. Also mussten wir uns warm anziehen. Meinem Knie ging es am Anfang schon ganz gut, aber nach den ersten von zahlreichen Anstiegen, trotz permanenten TURBO Modus, schmerzte wieder jede Umdrehung. Es wird bestimmt noch 4-5 Tage dauern bis es wieder ok ist und ich normal in die Pedale treten kann. An einer Tankstelle machten wir eine einstündige Pause und konnten unsere Akkus und Hdys parallel aufladen. Kurz vor Périgueux besichtigten wir noch den Friedhof Cimetière du Nord, mit seinen Kunstvollen Gräbern, ähnlich wie ich diese in Mailand schon gesehen hatte. Heute übernachten wir im The Originals City Hôtel Régina für 68 €, das Doppelzimmer. Das Zimmer ist schön eingerichtet und hat einigen Stauraum. Nachdem die ersten 4 Restaurants geschlossen hatten, in die wir eigentlich gehen wollten, fanden wir das Le Samouraï. Wir waren dort die einzigsten Gäste. Die Zubereitung dauerte etwas länger, das Essen war jedoch lecker und frisch zubereitet. 


Jakobsweg Frankreich 21.8.2024 Tag 13. Périgueux-Sainte-Foy-la-Grande 86 Km + 980 Höhenmeter

Im Hotel gab es ein großzügiges Frühstücksbuffet. Alle Speisen waren schön angerichtet und es war sehr ordentlich. Wir fuhren einige Zeit am Kanal entlang und überquerten dabei mehrere Brücken. Die Strecke war wirklich schön. An einem Lidl auf dem Weg entdeckte ich ein Sternschlüssel Set für nur 5 €, was ich für Klaus mitnahm. Nun hat er endlich die passenden Schlüssel um z.b die Befestigungsschrauben der Motorabdeckung zu lösen. Zwischendrin gab es immer wieder einige Offroad-Passagen durch Wald und Wiesen, die uns ordentlich durchschüttelten. Mein Knie schmerzte heute schon etwas weniger, war aber immer noch nicht richtig belastbar. Ich buchte in Sainte-Foy-la-Grande das Hotel Le Victor Hugo für 88 €. Auf den nächsten 40 Kilometern gab es leider keine weiteren Übernachtungsmöglichkeiten, daher wurde es heute eine kürzere Tour. Nach dem Check-in kümmerte ich mich noch um mein Fahrrad, zog einige Schrauben nach, ölte die Kette und stellte die Schaltung etwas ein. Im Restaurant des Hotels gab es um 19 Uhr ein Menü nach individueller Auswahl, welches sehr gut schmeckte. 


Jakobsweg Frankreich 22.8.2024 Tag 14. Sainte-Foy-la-Grande-Bazas 84 Km + 1.000 Höhenmeter

Im Hotel wurde unten ein kleines Frühstück serviert. Ein Croissant für jeden, sowie ein Glas Orangensaft, Kaffee und Yogurt. Zu Beginn war es noch gut frisch bei 13 Grad. Nach zwei Stunden Fahrt durch Wein- und Maisplantagen war wieder T-Shirt Wetter angesagt. Wir sahen heute sogar eine Plantage mit Kiwis. In La Réole machten wir einen Stop in einem Café und luden währenddessen unsere Akkus auf. Jetzt waren es bereits gut 29 Grad. Nach einer weiteren Fahrt entlang zahlreicher Weinplantagen erreichten wir Bazas. Zunächst gingen wir in den Lidl und kauften etwas zu trinken und essen ein. Im Vorraum mit Sitzbank machten wir dann eine Pause. Hier buchte ich das AirBnB Château Saint Vincent für heute Abend. In der Nähe fand ich den Fahrradverleih LES CYCLES DU BAZADAIS über Google Maps. Aufgrund der guten Rezensionen fuhren wir hin und fragten nach ob wir unsere beiden Hinterräder zentrieren lassen können, da diese einen Seitenschlag hatten. Wir kamen sofort dran und knapp 30 Minuten später waren beide Räder fertig. Bei Klaus Fahrrad fand der Techniker noch eine lose Kurbelschraube und zog diese wieder korrekt an. Ohne dessen Kontrolle wäre diese bestimmt in den nächsten Tagen weggeflogen. Er prüfte noch die Kettenspannung an meinem Fahrrad und arbeitete sehr genau. Auch der Inhaber kam in die Werkstatt und wir unterhielten uns etwas. Er ist zudem ein zertifizierter Bosch eBike Betrieb. Die Werkstatt ist sehr umfangreich und perfekt aufgeräumt, einfach vorbildlich. Im Laden stehen unzählige Leihfahrräder in den unterschiedlichsten Kategorien zur Verfügung. Hier wird Service und Kundenzufriedenheit noch ganz groß geschrieben. Wir sind begeistert. Abends gingen wir noch ins Suos Dey Asiatisch Essen. 


Jakobsweg Frankreich 23.8.2024 Tag 15. Bazas-Saint-Sever 104 Km + 560 Höhenmeter

Heute Morgen gab es in dem heruntergekommenen Schloss das kargste Frühstück der Reise. Es war für 9 Personen an einem großen Tisch gedeckt und es stand nur ein kleines Baguette zur Verfügung. Auf jeden Teller lag ein Croissant, dazu gab es furchtbaren Kaffee. Na, da wir zwei zuerst am Tisch waren, haben wir halt das halbe Baguette gegessen😂. Schließlich brauchen wir Kalorien zum Radeln. Heute fuhren wir auf Kilometerlangen Schotterwegen durch Wälder und Maisfelder. Dieser Fahrradweg wurde mit 1.8 Millionen Euro gebaut. Mit dem eMtb Fully macht das schon Spaß mit 25 km/h über alles drüber zu fahren, ohne die schlechten Wege groß zu spüren. Trotzdem muss man extrem konzentriert sein und auf Löcher im Boden, Wurzeln, Sandflächen oder Totholz achten. Das ist unheimlich anstrengend für die Augen, da die Lichtverhältnisse sehr schlecht sind. Auf einem Abschnitt fing es mit sandigen Boden an, der so tief wurde das wir zurückfuhren und eine Alternativstrecke suchten. Das fahren im Sand ist nicht möglich, da man Ruck Zuck stürzen kann. Wir fuhren heute an mehreren Gänsefarmen vorbei. Auch die Gänse suchten den Schatten, bei gut 35 Grad Temperatur auf. Wir begegneten auch einem Pilger mit Esel, dieser war aber nicht gewillt stehen zu bleiben und lief einfach an uns vorbei. Ich traf auch wieder auf einen Hausesel, den ich zu mir rufen konnte. Nach ein paar Streicheleinheiten verabschiedeten wir uns voneinander. Ich buchte für heute das Hôtel des Arceaux, für 80 € das Doppelzimmer. Schräg gegenüber vom Hotel fanden wir ein Restaurant was geöffnet hatte. Da in St.Jean-Pied-de-Port für Morgen keinerlei Zimmer verfügbar waren, buchte ich eine Unterkunft 20 Kilometer vorher. Der Hdy Empfang ist hier extrem schlecht und das WLAN ist Ultra langsam. 


Jakobsweg Frankreich 24.8.2024 Tag 16. Saint-Sever-Larceveau-Arros-Cibits 97 Km + 1.700 Höhenmeter

Heute Morgen fanden wir neben der Kirche eine Patisserie. Dort kauften wir uns ein paar Croissants und aßen diese auf einer Bank. Klaus ging dann noch ins Café nebenan und trank einen Cappuccino. Die Strecke verlief die meiste Zeit auf asphaltierten Wegen, hatte aber ordentlich Höhenmeter. An einigen Abschnitten waren wieder Wege als Gravel/ Fahrrad gekennzeichnet, die man eventuell noch mit einer Motorcross Maschine bewältigen könnte. Hier mussten wir eine Alternative suchen. In Orthez machten wir an einem Café halt und luden parallel noch unsere Akkus auf. Auf einem Feldweg mit massiven Spurrillen rutschte ich etwas weg und legte das Fahrrad seitlich auf die Wiese. Hierbei muss ich mein Medaillon, was ich auf den Rahmen geklebt habe, wohl beim absteigen abgerissen haben. Da wir danach jedoch eine extrem lange Abfahrt hatten mit Spitzengeschwindigkeit von über 60 km/h, konnte ich nicht mehr umdrehen und danach suchen. Da ich gestern ja noch ein TY Beanie Babys Katze auf der Straße gefunden hatte, werde ich diese jetzt an die Tasche befestigen. Das letzte Stück bis zu unserer Unterkunft Logis Hôtel Restaurant Espelletenia für 94 €, das Doppelzimmer zog sich. Die Temperaturen waren jetzt auch schon deutlich über 30 Grad und wir hatten massiven Gegenwind den Berg hinauf. Hier konnten wir eine Waschmaschine kostenlos nutzen und unsere Kleider draußen aufhängen. Leider nur kurze Zeit, da es massiv anfing zu regnen und die Klamotten nach drinnen verteilt werden mussten. Das Wetter draußen ist total zugezogen und es regnete stundenlang. Abends gab es noch im Restaurant im Erdgeschoss ein hervorragendes 3 Gänge Menü für 29 €. Eine Familie aus Holland mit 5 Personen reiste zeitgleich mit einem etwas größerem Golf an. Das Auto war auf dem Dach mit Gepäckbox und 2 Fahrrädern beladen. Auf dem Kofferraum/ Scheibe nochmals 3 Räder montiert. Innen das Auto bis zum Dach mit Gepäck gefüllt. Da war kein Spalt mehr zu sehen😂. Wo haben all die Personen gesessen? 


Jakobsweg Frankreich 25.8.2024 Tag 17. Larceveau-Arros-Cibits-Saint-Jean-Pied-de-Port- Roncesvalles-Bayonne 59 Km + 1.550 Höhenmeter

Im Hotel gab es ein leckeres Frühstücksbuffet mit Kaffee aus der Barista Maschine. Die ersten 5 Kilometer fuhren wir auf der Landstraße, bevor wir wieder auf den Jakobsweg trafen. In Saint-Jean-Pied-de-Port fuhren wir durch den Torbogen der oberhalb des Pilgerbüros liegt. Hier bin ich auch auf der Via Podiensis hindurch gegangen. Wir hatten 9.15 Uhr und es war überhaupt nichts los, nur vereinzelt waren Pilger zu sehen. Der Himmel war leicht grau und wir hatten knapp 16 Grad. Auf dem Weg nach Orisson überholten wir einige Pilger. Ich fuhr die meiste Zeit im 1ten und 2ten Gang bei zum Teil 19% Steigung den Berg hinauf und musste richtig in die Pedale treten. Meine Oberschenkel brannten ordentlich. Klaus Fahrrad ist den Berg hoch ein komplett anderes Level! Selbst bei dieser massiven Steigung, kann er ohne Probleme locker 20 km/h den Berg hinauf fahren, während ich mit 10-11 km/h voran krieche. Das Pinion Flyer schiebt einfach brutal wie ein Moped voran. Man wird richtig aggressiv wenn man dahinter fährt, sich abkämpft und er einfach chilly vorne wegballert. Es sind halt völlig andere Konzepte. Der Performance Line CX ist mehr fürs Gelände und Trails konzipiert. Kurz vor Orisson fing bereits die Nebelbank an, das Wetter war aber noch stabil. Das ,,noch,, hielt ungefähr 1 km an, dann fing es an zu nieseln und vor lauter Nebel konnte man keine 50 m weit sehen. Kurz darauf schüttete es schon ordentlich und es wehte ein starker Wind. Ich musste meine Brille ausziehen, da ich nichts mehr sehen konnte. Am Imbisswagen zog ich mich unter dem Vordach noch kurz um. Mein nasser Micro Puff aus und ein trockenes Shirt und die Regenjacke an. Bei der Abzweigung auf der Wiese rechts für die Pilger, fuhren wir geradeaus auf der D428 weiter. Mein Handy war in der Tasche, denn aufgrund des Regens konnte ich nichts mehr ablesen. Die Regentropfen flogen einem ins Auge und ich konnte kaum was erkennen. Ein paar Kilometer weiter trafen wir plötzlich 3 ältere Frauen, die sich komplett verlaufen hatten und durchgefroren waren. Wir zeigten ihnen die Richtung, wo die Straße hinführte. Sie mussten wieder zurück um auf dem Weg zu kommen. Als wir ein Auto trafen, sagten wir dem Fahrer, dass er nach den drei Frauen schauen sollte, da sie so verloren wirkten. Klaus rief sogar die Polizei an und schilderte die Situation. Diese waren aber leider nicht in der Lage oder gewillt, etwas zu unternehmen. Als wir an eine weitere Abzweigung kam, entdeckten wir ein großes Schild, was links den Weg nach Saint-Jean-Pied-de-Port anzeigte. Mit Apple Karten waren es noch 18 km. Da wir eh vorhatten, nach Bayonne mit dem Zug zu fahren, nahmen wir die Abzweigung. Gestern habe ich nämlich festgestellt, dass die ersten 150 km in Richtung Bordeaux, nahezu auf der identischen Strecke verlaufen. Die nächsten zig Kilometer ging es nun steil nach unten und wir hatten permanent die Bremse gezogen. Durch den Fahrtwind und die nicht vorhandene Bewegung durch das Treten der Pedale, kühlten wir aus und uns wurde kalt. Nach circa 15 km wurde das Wetter wieder deutlich besser und uns begegneten einige Radfahrer im T-Shirt und kurzer Hose. Diese fragen sich bestimmt, warum die zwei auf den Fahrrädern so in kompletter Montur rumfahren😂. Als wir wieder in Saint-Jean-Pied-de-Port angekommen waren, wollte ich direkt in den Waschsalon, um unsere Sachen zu trocknen. Der Waschsalon war aber leider nicht mehr vorhanden und so entschlossen wir uns zuerst einmal zum Bahnhof zu fahren. Dort wurde ein Zug nach Bayonne um 16:38 Uhr angezeigt. Klaus gab in der Touristeninformation noch mal wegen den 3 älteren Pilgern bescheid und bekam einen Stadtplan, auf diesem ein Waschstation verzeichnet war, die in der Nähe einer Tankstelle lag. Als wir angekommen waren, standen schon mehrere Fahrzeuge vor Ort und so mussten wir, bis wir den Trockner benutzen konnten gut 1,5 Stunden warten. Ich buchte parallel mit meinem Handy zwei Zugtickets nach Bayonne für 22 €. Nachdem unsere Sachen komplett getrocknet waren, fuhren wir dann zum Bahnhof und warteten auf den Zug. Unsere Räder passten recht problemlos in den Zug. Die Fahrt dauerte 1 Stunde. Direkt am Bahnhof habe ich das Hôtel Côte Basque für 125 € das Doppelzimmer gebucht. In diesem habe ich schon ein paarmal übernachtet. Hier in Bayonne sind die Preise in der Stadt für Übernachtungen alle unfassbar hoch. Unsere Fahrräder konnten wir im Kofferraum abstellen. Schräg gegenüber sind wir danach in die Pizzeria l'Olivier gegangen und haben lecker Pizza gegessen. 


Jakobsweg Frankreich 26.8.2024 Tag 18. Bayonne-Mimizan Plage 106 Km + 530 Höhenmeter

In unserem Zimmer stand ein Porzellan Eichhörnchen als Dekoration. Unten im Hotel gab es ein Frühstücksbuffet und ein Bild von zwei Kakadus 😂. Nachdem wir uns für den Tag gestärkt hatten starteten wir. Wir folgten der Adour über sehr gut ausgebaute Radwege bis wir zum Meer gelangten. Leider war die Sicht auf das Meer zunächst von großen Sandwällen verborgen, über die nur Fußgänger nach oben gelangen konnten. Nach einiger Zeit konnten wir jedoch über eine Straße, bis zur Station der Rettungsschwimmer fahren und dort das Meer sehen. Unterhalb der Station gab es ein größeres Wasserbecken, wo Kinder Schwimmunterricht bekamen. Hier am Strand waren viele jugendliche deutsche Surfer unterwegs. Das ganze Gebiet war eine riesige Urlaubs und Ferienregion mit Appartements, Campingplätzen, Hotels und Clubs. In Vieux-Boucau-les-Bains machten wir an einem Supermarkt eine kurze Pause. Nur 50 m entfernt war die Hölle los. Mehrere Marktstände, Cafés und Restaurants und Leute ohne Ende. Alles voller Touristen, der Verkehr staute sich und wir brauchten wieder etwas um auf den Radweg zurückzukehren. Auf dem Radweg begegneten uns unfassbar viele Radfahrer, die mit den eigenen oder Mieträdern unterwegs waren. Besonders viele waren auch mit elektrischen chinesischen FAT-Bikes unterwegs, die wie ein Motorrad aussehen und locker 50 km/h fuhren ohne das man treten muss. An diesen waren zum Teil seitlich Ständer für die Surfbretter montiert. Damit heizten diese dann auf den schmalen Radwegen mit Gegenverkehr umher. Viele der Wälder bestanden aus Korkbäumen, an manchen wurde sogar die Rinde geerntet. Unterwegs kamen wir noch an einem Rennradfahrer vorbei, der auf dem Boden gestürzt war und blutete. Offensichtlich war dieser mit seinen Reifen auf einem Teppich von Tannennadeln ausgerutscht, die an vielen Stellen den Asphalt bedeckten. Rettungsschwimmer versorgten diesen aber schon mit Verbandsmaterial. An einer weiteren riesigen Ferienanlage machten wir eine weitere Pause und aßen und tranken etwas. Die Temperatur war nun bereits bei 30 Grad angelangt. Im Prinzip reihte sich alle 20 km eine riesige Ferienanlage an die nächste. Auf der gesamten Strecke war der Radweg zweispurig mit Asphalt ausgebaut und gekennzeichnet. Heute habe ich das Single Fin Hotel & Lodge für 125 € gebucht, übrigens das günstigste Hotel im Umkreis von 40 km. Heute gab es wieder eine leckere Pizza gleich in der Nähe vom Hotel zum Abendessen. 


Jakobsweg Frankreich 27.8.2024 Tag 19. Mimizan Plage-Les Bruyères 94 Km + 500 Höhenmeter

10 € für dieses mickrige Frühstücksbuffet sind wirklich unverschämt. Es gab ekligen Filterkaffee der lauwarm war, die Barista Maschine war offensichtlich nur für Leute die kein Frühstücksbuffet gekauft hatten. Für 20 Personen 3 Scheibchen Wurst, kein Müsli, keine Kornflakes usw. Die Schokocroissants waren ganz ok und nach 4-5 Stück ist man auch satt 😂. Die ganze heutige Etappe verlief auf dem gut ausgebauten und asphaltierten Radweg. In Gastes war ein kleiner Hafen, mit vielen verlassenen Booten im Wasser und in vielen verrosteten Garagen. Sehr schade das man immer wieder so viele verwahrloste Boote sieht, die doch einen Materiellen Wert hatten und noch haben. Wenn ich keine Lust mehr auf mein Boot habe, dann kann ich es doch auch verkaufen und muss es nicht vergammeln lassen. Zumal doch bestimmt eine jährliche Liegegebühr anfällt. Auch heute fuhren wir wieder an zahlreichen Campingplätzen und Ferienanlagen vorbei. Dort kann man sich Zelte, Häuser, Bungalows uvm. mieten. Beim Plage de Maguide war ein großer Strandabschnitt. Hier war auch ein Wasserpark und Segelclub vorhanden. Um die Mittagszeit war es schon abartig heiß, mit gut 38 Grad und kaum auszuhalten. Die Vegetation ist extrem karg und außer den aneinander gereihten Camps, sieht es immer gleich aus. Trotz der enormen Hitze spulten wir und unsere Räder zuverlässig die Kilometer ab. Auf den Radwegen war heute deutlich weniger los als gestern. Trotz der Hitze sahen wir vereinzelt Jogger oder Radfahrer, die Oberkörper frei und ohne Kopfbedeckung unterwegs waren. In Arcachon machten wir einen kurzen Stopp im Schatten um nach Hotels zu schauen und der Sonne zu entfliehen. Dies ist eine recht exklusive Gegend mit dem entsprechenden Publikum, noblen Fahrzeugen und hochwertigen Hotels. Die Zimmerpreise hier waren jenseits von 200 €. 12 km entfernt auf unserer Route fand ich aber noch das B&B HOTEL Arcachon Gujan Mestras für 130 € inklusive Frühstück. 


Jakobsweg Frankreich 28.8.2024 Tag 20. Les Bruyères-Bordeaux 68 Km + 140 Höhenmeter

Auch nach nun 10 Tagen seit dem Sturz,  will das Knie einfach nicht heilen. Die Nacht über hatte ich wieder ein starkes pochen und kribbeln. Auch ist immer noch Eiter in der Wunde. Ich hatte mich daher dazu entschieden das einmal begutachten zu lassen. Trotz aller Geschichten das man nicht ohne Termin behandelt wird und nur ins Krankenhaus gehen kann, mit Wartezeiten von mehreren Stunden sind wir zu dem Arzt Dr Gaëlle SADIER, 3 km entfernt gefahren. Der sehr freundliche junge Arzt bat mich um eine Wartezeit von einer Stunde. Aber bereits nach 30 Minuten konnte ich ins Sprechzimmer. Ich muss nun 2x täglich Antibiotika nehmen und habe eine neue Tetanus-Spritze verordnet bekommen. Auch Klaus hat wegen seiner Augenprobleme neue Medikamente bekommen. Für die Behandlung zahlte ich 30 €. In der Apotheke bezahlte ich dann für das Antibiotika und die Tetanus-Spritze 68 €. Die Spritze wurde mir in der Apotheke von einer zertifizierten Mitarbeiterin gespritzt. Der Weg bis nach Bordeaux waren 50 km gerade aus nur entlang der Landstraße, manchmal auf einem Radweg, manchmal auf der Straße. Ich fand diesen Abschnitt furchtbar langweilig und aufgrund des Verkehrs und Lärms sehr nervig. Auch in der Stadt war furchtbar viel Verkehr und mit dem Rad war es einfach nur anstrengend. Überall diese getunten Scooter, die mit irrsinniger Geschwindigkeit über die Radwege fahren. Ich buchte das MEININGER Hotel Bordeaux Gare Saint-Jean für 85 €. Abends sind wir direkt neben unserem Hotel lecker und gesund zum Koreaner essen gegangen.


Jakobsweg Frankreich 29.8.2024 Tag 21. Bordeaux-Saint-André-de-Cubzac 35 Km + 220 Höhenmeter

Heute Morgen gab es ein großes Frühstücksbuffet mit einer enormen Auswahlmöglichkeit. Als ich meinen Akku ins Rad gelegt hatte, bemerkte ich das mein Reifen Platt war. Gestern Nachmittag hatte ich ja noch den Vorderreifen nach hinten getauscht, da der Hinterreifen schon gut abgefahren ist. Offensichtlich ist der Schlauch beschädigt. Ich konnte keinerlei Defekt feststellen, montierte aber dann einen neuen Schlauch. Als ich fertig war fing es an zu Regnen und der Himmel war dunkelgrau. Wir setzten uns dann in die Lobby und nach gut 1.5 Stunden hatte es aufgehört zu regen. Wir sind dann erstmal gestartet. Unterwegs fing es dann wieder an zu schütten und wir flüchteten unter eine Tankstelle, um Schutz zu suchen. Im Decathlon, der genau auf unserer Strecke, lag kaufte ich dann einen neuen Fahrradschlauch mit Gelfüllung. Nun fing es wieder an zu regnen, und wir fuhren zum McDonald’s, der nur 500 m entfernt lag. Das Wetter wurde immer schlimmer, und es schüttete wie aus Eimern. Daher buchte ich das B&B HOTEL Bordeaux Saint-André-de-Cubzac, was nur 500 m entfernt war. Wir konnten um 14:00 Uhr problemlos einchecken und die Räder im Vorratsraum abstellen. Klaus tauschte dann bei seinem Rad auch noch die Hinter- und Vorderreifen. Er hatte aber Probleme mit den Schläuchen und musste ebenfalls einen Schlauch wechseln, da er diesen bei der Montage kaputt gemacht hatte. Ich half ihm dann, die zwei Reifen fertig zu montieren. Wir konnten meinen neuen gekauften Schlauch direkt einsetzen und nachdem wir fertig waren, ist Klaus zu Fuß zum Decathlon gegangen und hat nochmal zwei neue Schläuche gekauft. Das Wetter war bis circa 19 Uhr durchgehend schlecht. Danach klarte es etwas auf. Heute ging ich nicht mit zum Abendessen, da ich nicht so hungrig war und mich etwas ausruhen wollte. Das Antibiotika merke ich schon ein wenig im Körper und bin daher etwas müde. 


Jakobsweg Frankreich 30.8.2024 Tag 22. Saint-André-de-Cubzac-Mirambeau 77 Km + 720 Höhenmeter

Heute Morgen gab es wieder Frühstücksbüffet. Beim rausgehen konnte ich noch ein wenig den braunen Jungen spanischen Wasserhund knuddeln. Der Himmel war zwar noch leicht bedeckt, jedoch regnete es nicht. Nachdem wir die Räder aus der Kammer heraus holten, bemerkte ich das Klaus nur sehr wenig Luft im Hinterrad hatte. Wir pumpten die Luft mit der Cycplus Luftpumpe erstmal wieder auf 3.3 Bar auf und hofften das sich das eventuelle Leck durch die Radbewegung mit dem Gel abdichtet. Und siehe da, der Druck blieb die ersten Kilometer stabil. Bei einer Kirche bemerkte ich an meinem vorderen Reifen einen Schnitt, der das Reifenprofil ablöste. Mit Rema Tip Top und der Vulkanisierlösung, klebte ich zugeschnittene Patches über den Riss. Dann fuhren wir über diverse Feld- und Kieswege, als plötzlich Klaus Vorderrad platt wurde. Genau an dieser Stelle stand ein Baguette Automat, der sich automatisch drehen ließ, um die einzelnen unterschiedlich gefüllten Fächer auszuwählen. Klaus Reifen hatte  zwei kleine Einstiche. Der Fahrradhändler von Klaus hatte ihm extra ein Dichtungsmittel in den Schlauch gefüllt und ihm erzählt, dass es ohne Probleme Einstiche schließen würde. Laber Rabarber usw. Der doppellagig Gelschlauch funktioniert eigentlich recht zuverlässig. Ein dünner einlagiger Schlauch ist viel anfälliger. Nachdem Klaus ein Patch aufgebracht hatte und alles wieder zusammengebaut war, konnten wir weiter fahren. In Blaye besichtigten wir die Festungsanlage Citadelle de Blaye, die mich ein wenig an unsere Festung Ehrenbreitstein in Koblenz erinnert. Wir cremten uns nochmals ordentlich mit Sonnencreme ein, denn in der Sonne war es jetzt schon kaum noch auszuhalten, erst recht wenn man nicht in Bewegung war. Der Fahrtwind kühlt schon recht angenehm, was ein großer Unterschied zum wandern ist. Ich fühlte mich auch ein wenig müde durch das Antibiotika. Mein Oberarm war von der Tetanusimpfung noch geschwollen und schmerzt. Dies soll aber nach 3-4 Tagen abklingen. Im Umkreis von 40 km gab es nur eine geringe Auswahl an Hotels mit zwei Betten. Ich buchte das Hôtel restaurant de l'union für 80 €. Unser Zimmer ist dieses Mal schön Groß und wir haben viel Platz unser Gepäck zu verstauen. Unsere Fahrräder konnten wir in einer Garage unterbringen. Dieses Mal bezahlten wir 5 € für die Nutzung der Garage. Direkt in der Nähe gab es einen großen Supermarkt und ein Waschcenter. Dort wusch ich erstmal die Kleidung durch und trocknete diese. In der Apotheke kaufte ich mir noch Teebaumöl. Neben unserem Hotel war ein kleiner Friseursalon. Hier konnten wir uns beide von der Inhaberin, spontan für jeweils 16 €, die Haare schneiden lassen. Abends gingen wir zu der Pizzeria O'717. Heute aß ich sogar zwei Pizzen, da diese recht dünn belegt waren. Klaus Meeresfrüchte Salat war hingegen so riesig, dass er ihn nicht ganz aufessen konnte. Auf Cappuccino verzichtet Klaus jetzt übrigens komplett, da er bislang in ganz Frankreich noch keinen leckeren Cappuccino bekommen hatte. Die Franzosen können einfach keinen leckeren Kaffee machen. 


Jakobsweg Frankreich 31.8.2024 Tag 23. Mirambeau-Aulnay 107 Km + 960 Höhenmeter

Nachdem wir im Hotel gefrühstückt hatten, holten wir unsere Räder aus der Garage und montierten unsere Taschen an der viel befahrenen Straße auf dem Bürgersteig. Der Verkehr war wirklich extrem nervig und ich war froh das nach 8 km, die Route wieder auf einen Feldweg abbog. Hier sahen wir auch den ersten massiven Jakobsweg Stein mit einer Muschel drauf. Den ganzen Tag über fuhren wir an Mais, Sonnenblumen und Weinfeldern vorbei. Auch große Apfelplantagen waren das erste mal vorhanden. Zwischendurch hatten wir wieder zwei Abschnitte dabei die mit einer Motorcross Maschine besser zu befahren wäre. Der Boden war noch matschig vom gestrigen Regen und die groben Steine und Wurzeln extrem rutschig. Also Sattelstütze nach unten fahren, ein Bein auf dem Pedal und das andere als Stütze raushalten und volle Konzentration. Wir fuhren an etlichen Schlössern und Kirchen vorbei. Zu viele um diese hier alle einzeln zu benennen 😂. Seit 10 Uhr knallte die Sonne erbarmungslos, ohne eine Wolke permanent in unseren Rücken und Nacken. Der Fahrtwind kühlte leider nur unsere Vorderseite, der Rücken hingegen war die ganze Zeit heiß. Das war richtig nervig und anstrengend, da es unterwegs keinerlei Schatten gab. In Saint-Jean-d'Angély machten wir vor der Hitze in einem Café eine Pause und tranken ein Ingwerbier mit Cola und kühlten uns mit Eiswürfeln ein wenig runter. Ich buchte in Aulnay ein Hotel, da die Verfügbarkeit wieder sehr begrenzt war. Bis Aulnay waren es nun noch 20 km und wir waren beide von der Hitze geschlaucht und wollten nur noch ankommen. Kurz vor Aulnay traf ich noch zwei süße zottelige Hausesel. Diese hatten aber vor dem Stromdraht Angst und trauten sich nicht mit der Schnauze drunter oder drüber zu gehen, damit ich sie streicheln konnte. Heute sind wir im Hôtel du Donjon für 80 €. In der Nähe gab es ein Bistro, wo wir etwas zu Abend essen konnten. Das Bistro war reichlich besucht und hatte fast 40 Tische, davon waren zahlreiche reserviert. 


Jakobsweg Frankreich 1.9.2024 Tag 24. Aulnay-Poitiers 96 Km + 800 Höhenmeter

Heute Morgen gab es ein kleines Frühstücksbuffet jedoch mit vielen selbstgemachten Variationen. Der Himmel war bewölkt und es war angenehm kühl, was uns beiden recht war. Die Route verlief heute ganztägig entlang von Feldern und war recht eintönig. Da heute Sonntag war hatte alles geschlossen und wir sahen keine Menschenseele in den kleinen Dörfern durch die wir fuhren. In Lusignan fuhren wir extra zum Campingplatz in der Hoffnung, dass vielleicht dort etwas geöffnet hätte. Leider war auch der Campingplatz total leer. Auf der gesamten Anlage waren lediglich 3-4 Camper abgestellt. In den Toilettenanlagen konnten wir aber unser Trinkwasser auffüllen. Auch das Bistro war natürlich zu, trotzdem setzten wir uns dort hin und machten eine kleine Pause. Ein paar Kinder waren mit ihren Angeln im Schwimmteich bemüht etwas zu fangen. Heute übernachten wir im ibis Styles Poitiers Centre für 120 € inklusive Frühstück. Das Zimmer ist 22 qm groß. Die anderen Zimmer hier in der Stadt hatten nur 11-13 qm, was zu zweit mit Gepäck einfach nur nervig ist. Auch hier waren die meisten Restaurants am Sonntag geschlossen. Zuerst wollten wir zu einer Pizzeria gehen, die das Essen jedoch nur zum mitnehmen anbietet. Aufgrund der positiven Bewertungen wollten wir uns dann trotzdem dort etwas holen und uns dann einfach draußen hinsetzen und essen. Der Inhaber sagt uns aber, dass er die zwei Pizzen erst in 1 Stunde machen könnte, weil er schon so viele Vorbestellungen hätte. Für uns natürlich zu spät. Wir fanden jedoch noch ein Bistro in der Nähe, wo wir etwas essen konnten. 


Jakobsweg Frankreich 2.9.2024 Tag 25. Poitiers-Chambray-lès-Tours 114 Km + 800 Höhenmeter

Das Frühstücksbuffet im Hotel war sehr gut besucht. Alle tummelten sich vor der Kaffeemaschine und es staute sich. Das Wetter war heute zum Glück von der Temperatur angenehm bei 28 Grad und der Himmel leicht bewölkt. In Dissay haben wir das beeindruckende Château de Dissay, welches als Hotel genutzt wird von außen besichtigt. Als ich über die Mauer in den Wassergraben geschaut hatte, sah ich einen Eisvogel der leider weggeflogen ist. Der Wassergraben ist ein richtiges Naturhabitat mit verschiedenen Wasservögeln. Auch heute kamen wir wieder an Feldern mit mutierten XXL Sonnenblumen vorbei. Auf den Fotos sieht man gut wie groß der Kopf der Sonnenblume ist und der Stamm ist genau so dick wie mein Unterarm. Der Decathlon in Chatellerault hatte leider keine Sitzcreme mehr. Bei einer Fahrrad Reise ist dies jedoch ein wichtiges Utensil. Kurz vor unserem Ziel fuhren wir jedoch noch am Decathlon Chambray Les Tours vorbei. Hier gab es die Sitzcreme und ich habe sogar endlich mal einen Reiniger bekommen, um meine Fahrradkette und Antrieb zu reinigen. Wenn ich morgen an einer Waschbox vorbeikomme, werde ich diese zwischendurch mal reinigen. Nach 2.000 km Fahrt ist dies jetzt einfach mal notwendig. Heute übernachten wir im Kyriad Direct Tours Sud Chambray Lès Tours für 85 € inklusive Frühstück. Das Hotel ist gut besucht, denn zeitgleich mit uns checkten zahlreiche Leute mit riesigen Gepäckstücken ein. Direkt neben dem Hotel lag das Restaurant La Taverne. Hier aßen wir ein leckeres Menü für 25 €. 


Jakobsweg Frankreich 3.9.2024 Tag 26. Chambray-lès-Tours-Beaugency 113 Km + 600 Höhenmeter

Im Erdgeschoss gab es ein Frühstücksbuffet. Im Lidl direkt neben dem Hotel kaufte ich eine Zahnbürste um meine Kette reinigen zu können.  Wie es der Zufall will, fand ich nur wenige hundert Meter weiter eine Waschbox. Hier sprühte ich meinen Antrieb und Kette mit dem Reiniger vom Decathlon ein und Reinigte mit der Zahnbürste. Nach dem Abspülen mit dem Hochdruckreiniger strahlte alles wieder vor Glanz. In Tours gab es einige interessante Bauwerke zu besichtigen. Nach dem wir an die Loire abgebogen waren, fuhren wir wieder durch riesige Weinregionen. Gerade wurden die Reben mit dem Traktor geschnitten und waren somit exakt waagerecht. Da meine Kassette am Fahrrad etwas eierte und die Gänge manchmal leicht springen, wollte ich diese im nächsten Radladen fest ziehen lassen. In Blois angekommen fuhren wir zu Détours de Loire. Der Mechaniker zog die Kassette nach, denn tatsächlich war diese locker. Trotzdem ist diese leicht ausgeschlagen und läuft nicht mehr exakt rund, dies beeinträchtigt das Weiterfahren jedoch nicht. Auch die Gänge bleiben wieder sauber drin. Nach einem kurzen Stop im Café setzte leichter Niesel ein. Auf den letzten 30 km blieb das Wetter zum Glück stabil. Heute übernachten wir im Le Relais des Templiers für 96 € inklusive Frühstück. Der Ort ist sehr schön gestaltet, mit vielen Blumen und einem Wasserkanal. Im Le Patio einem Italiener in der Nähe konnten wir um 19 Uhr etwas essen gehen. 


Jakobsweg Frankreich 4.9.2024 Tag 27. Beaugency-Étampes 112 Km + 560 Höhenmeter

Heute Morgen sind alle Hotelgäste gleichzeitig zum Frühstücksbuffet gegangen. Der Raum war komplett voll und am Buffet drängelte es sich. Von der Temperatur war es recht frisch und der Himmel leicht bewölkt. Der erste Stop nach 30 km war die Kathedrale von Orléans. Nachdem Klaus und ich separat die Kathedrale besichtigt hatten, tranken wir noch einen schnellen Espresso. Die restliche Strecke bis nach Étampes verlief entlang riesiger Ackerflächen. Heute sahen wir auch das erste Mal das Zuckerrüben angebaut wurden. Heute sind wir im Comfort Hotel Etampes für 80 €. Nachdem ich mich umgezogen hatte, musste ich dringend meine Bremsbeläge am Bike wechseln, da diese komplett runter waren. Im Raum wo wir unsere Fahrräder abgestellt hatten, konnte ich in Ruhe arbeiten. Abends sind wir zum Kaiten Sushi Restaurant Japonais gegangen. Hier gab es für 18 € All-you-can-eat. 


Jakobsweg Frankreich 5.9.2024 Tag 28. Étampes-Paris

Als ich heute Morgen aus dem Fenster schaute schüttete es und der Himmel war komplett dunkel. Schnell war klar das wir heute mit dem Zug nach Paris fahren werden, denn eine Bahnstation war nur 1 km von uns entfernt. Beim Frühstück trafen wir Uli aus Lübeck wieder, der eigentlich auch nach Paris mit dem Rad fahren wollte. Nach dem Frühstück fuhren wir dann zusammen zum Bahnhof. Trotz der kurzen Strecke waren wir Klatsch nass. Am Automaten kauften wir für den Regionalzug, für 6 € pro Person Tickets. Mit etwas Aufwand bekamen wir alle Räder in das Abteil und fuhren ca. 45 Minuten und 21 Stationen, bis zur Haltestelle Notre Dame. Mit der Schiebehilfe mussten wir dann noch zwei große Treppen hinauf, um auf die Straße zu gelangen. Zuerst sind wir dann zum Notre Dame gefahren und haben ein paar Fotos gemacht. Dieser ist nach wie vor zu großen Teilen mit Gerüsten umgeben und mit einem Zaun komplett abgesperrt. Zwischenzeitlich hatte es aufgehört zu regnen, der Himmel war aber nach wie vor noch sehr dunkel. Überall ist massiv Polizei vorhanden. Permanent hört man Sirenen und sieht Fahrzeuge mit Blaulicht umher rasen. Viele Straßen sind für Autos komplett gesperrt und mit Einsatzfahrzeugen abgeriegelt. Derzeit sind ja noch die Paralympics im Gange. Auf dem Weg zum Eiffelturm begrüßte mich Paris direkt mit einer dicken spitzen Scherbe im Reifen. Mein erster Platten auf der Tour und dies in einer Stadt. Alle Fahrten durch widrigstes Gelände haben die Reifen mitgemacht, kaum in der Stadt liegt natürlich nur Müll rum. Also baute ich auf dem Seitenstreifen mein Rad ab, entfernte die Glasscherbe mit der Zange und flickte den Reifen und den Schlauch mit einem Patch. Ich musste seit circa 1 Stunde auf Toilette und suchte verzweifelt nach einer. Kurz vor dem Eiffelturm reicht es mir dann, und ich stellte mein Rad ab und verschwand zum pinkeln in einen Busch. Auch um den Eiffelturm herum ist alles großflächig abgeriegelt. Ohne Ticket kommt man nirgendswo hin. Wir fuhren dann zu unserem Derby Eiffel Hotel und konnten unsere Räder direkt bei der Rezeption abstellen. Wir mussten dann aber noch circa 1.5 Stunden warten, da die Zimmer erst ab 14:30 Uhr verfügbar waren. Nach dem duschen ging ich erstmal zum Waschsalon, um die gesamte Kleidung gründlich zu reinigen. Die zuverlässigen alten Miele Maschinen und Waschtabs sorgten für saubere Wäsche und einen frischen Duft. Abends sind wir dann noch zu einem Italiener etwas essen gegangen.


Jakobsweg Frankreich 6.9.2024 Tag 29. Paris Sightseeing

Ich hatte über GetYourGuide für 23 € Tickets für das Batobus Hop-On/ Hop-Off-Bootsfahrt Sightseeing Cruise gekauft. Damit kann ich folgende Punkte abfahren. Eiffelturm-Musée d'Orsay-Saint-Germain-des-Pres-Kathedrale Notre-Dame-Jardin des Plantes-Hôtel de ville-Louvre-Place de la Concorde-Pont Alexandre III. Ich fand die Bootsfahrt sehr entspannend und konnte mir vom Fluss aus alle Boote, Denkmäler und Gebäude in Ruhe anschauen, ohne den nervigen Verkehrslärm auf der Straße. Für die gesamte Runde benötigte das Boot 1 Stunde und 20 Minuten. Ich machte direkt noch eine zweite Runde, wechselte aber auf die andere Seite des Bootes. Es gab viele interessante Sachen zu sehen, gerade auch an den Brücken waren tolle Figuren angebracht, die nur vom Fluss richtig betrachtet werden können. 

Militärmuseum Paris Musée de l'Armée

Für 15 € kaufte ich mir ein Ticket für das Militärmuseum, direkt am Eingangsbereich. Zunächst ging ich in den ersten Stock. Dort befand sich die Ausstellungsräume der beiden Weltkriege. Die Sammlung war extrem umfangreich und sehr detailliert. Es gab unendlich viele Dinge zu sehen. Wenn etwas in den Vitrinen zu dunkel war, nutzte ich die Taschenlampe an meiner Garmin Epix 2 Pro, um mir die Details genauer anzuschauen. Im Erdgeschoss gab es dann die Ausstellung von alten Waffen und Rüstungen, des 13. bis 17. Jahrhundert. Die Sammlung war riesig und es nahm kein Ende. Rüstungen und Waffen ohne Ende. Es ist schon sehr beeindruckend zu sehen, mit welcher hohen Handwerkskunst, Genauigkeit und immensem Zeitaufwand die Waffen produziert und mit edelsten Materialien veredelt wurden. Ich beobachte mehrere Besucher, die alle stöhnten, als es weiter in den nächsten Ausstellungsraum ging. Viele konnten einfach nicht mehr oder hatten zu viel von allem gesehen und wollten einfach nur noch raus. Auch ich war nach gut 3 Stunden ziemlich am Ende. So ähnlich ging es mir im Miniaturwunderland in Hamburg. Es gibt einfach viel zu viele Details zu sehen. Ich hatte wirklich versucht alles zu betrachten, aber am Ende schlendert man nur noch an den Vitrinen vorbei. Eine wirklich tolle und faszinierende Ausstellung, für die man aber viel Zeit und Geduld mitbringen sollte. 

Ausstellung 1. und 2. Weltkrieg

Ausstellung alte Waffen und Rüstungen 13. bis 17. Jahrhundert

Jakobsweg Frankreich 7.9.2024 Tag 30. Paris-Compiègne 117 Km + 650 Höhenmeter

Beim Frühstücksbüffet waren wir diesmal die einzigsten Gäste. Bis wir unseren Startpunkt bei Komoot ca. 5 km entfernt erreicht hatten, musste ich ziemlich konzentriert im Verkehr durch Paris navigieren. Aufgrund der Olympischen Spiele gab es zahlreiche Absperrungen und Tribünen, die zum Teil die Radwege versperrten. Wir passten uns dem Fahrverhalten der Pariser Radfahrer an und hielten an keiner roten Ampel an, sondern schauten ob frei war und fuhren dann. Da es erst 9 Uhr war und zudem Samstag, hatten wir zum Glück nicht so viel Verkehr wie unter der Woche. Wir fahren jetzt übrigens die restliche Strecke komplett auf dem Eurovelo 3. Den ganzen Weg bis zur Stadtgrenze von Paris, führte die Strecke knapp 30 km am Kanal entlang. Es waren sehr viele Jogger unterwegs, aber auch einige Radfahrer. Wir sahen auch  zahlreiche Zelte von Obdachlosen, die zum Teil unter den Brücken oder auch in Gebüschen versteckt aufgebaut waren. In Moussy-le-Neuf gab es an verschiedenen Plätzen übergroße Blumen aus Metall. Heute sind wir im B&B HOTEL Compiègne für 110 € inklusive Frühstück. Neben dem Hotel gab es noch ein Radgeschäft, wo ich mir von Assos Sitzcreme gekauft hatte. Mit unserer B&B Rechnung bekamen wir beim Italiener Del ARTE nebenan, 20% Rabatt auf die Rechnungssumme.