Moselsteig

Der Moselsteig verläuft auf einer Gesamtlänge von 365 km und gilt als einer der längsten und abwechslungsreichsten Qualitätsfernwanderwege in Deutschland.

 

Für Informationen zu den Etappen, Höhenprofilen und dem Streckenverlauf empfehle ich die Seite der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH mit der Website www.tourenplaner-rheinland-pfalz.de. Hier stehen die Streckenverläufe und Etappen als GPS-Tracks kostenlos zur Verfügung.

 

Die App Rheinland-Pfalz erleben kann kostenlos im Apple App Store runtergeladen werden. Auch im Google Play Store steht die App Rheinland-Pfalz erleben zum Download zur Verfügung. Hier stehen insgesamt 24 Tagesetappen zur Auswahl, die jeweils mit einer Beschreibung und einer Karte auch offline gespeichert werden können.

 


Vorwort:

Aufgrund der aktuellen Corona Situation und dem noch immer herrschenden Beherbergungs- und Übernachtungsverbot, habe ich mich diesmal dazu entschieden, den Moselsteig mit meinem E-MTB zu bewältigen. Ich werde den exakten Wegverlauf des Moselsteiges folgen und nur in absoluten Ausnahmen (extremen Teilstücken), wie z.B bei einem Klettersteig, eine Umfahrung vornehmen. Nach Beendigung der jeweiligen Tagesetappen werde ich den Zug bis zu meinem Auto nehmen, das Fahrrad aufladen und dann mit dem Auto nach Hause fahren. Nahezu in jeder Ortschaft gibt es einen Bahnhof, daher ist die jeweilige Anreise unproblematisch.           


Moselsteig

 

von Koblenz nach Pearl 

Vom 8.5.2021 bis 28.5.2021

8 Tage

420 km

Übersichtskarte von outdooractive


Moselsteig 8.5.2021 Tag 1. Koblenz-Moselkern 55 km GPS + 1.800 Höhenmeter

Um 8.30 Uhr bin ich mit dem Fahrrad auf dem Gepäckträger nach Koblenz gefahren, um das Auto in der Tiefgarage abzustellen. Von dort fuhr ich dann zum Startpunkt des Moselsteigs nach Koblenz-Güls. Das Wetter war nach etlichen Tagen des Regens endlich einmal trocken und von der Temperatur recht angenehm. Bei der Moseltalbrücke ging es zunächst sehr steile Stufen hinab und auf der anderen Seite steil nach oben. Da man um die WALK Funktion des e-Bikes nutzen zu können einen Finger auf der + Plus Taste permanent drücken muss, sich aber das Display links am Lenker befindet, konnte ich die Rampe nicht nutzen und musste das Fahrrad die Treppenstufen hinauf schieben mit Unterstützung der Schiebehilfe. Zum jetzigen Zeitpunkt wusste ich noch nicht das dies für heute nicht meine letzten Stufen bleiben würden. Die Strecke führte über zahlreiche Traumpfade. Aufgrund der Tatsache das ich dies zum Teil schon über 30 mal gegangen bin, kannte ich die Wegführung fast auswendig. Gegen 16 Uhr, kurz vor der Abzweigung zur Burg Eltz, bog ich nach Moselkern zum Bahnhof ab. Die Fahrt nach Koblenz dauerte 35 min und kostete 8,90 €.          


Moselsteig 9.5.2021 Tag 2. Moselkern-Valwig 46 km GPS + 1.350 Höhenmeter

Nachdem ich mein Auto in Moselkern geparkt hatte, führte der Weg direkt zur Burg Eltz. Trotz das ich diese schon mehrfach besucht habe, ist ein Anblick dieser immer wieder aufs neue Sehenswert. Das Wetter ist heute Traumhaft schön aber sehr heiß. Die Pausen verbinde ich immer mit dem Aufladen des Akkus. Um 12 Uhr machte ich in Kail eine Rast und konnte in der Zeit meinen Akku in einer Werkstatt laden. Ich nutze die Pause im Schatten um mich von der heutigen Hitze abzukühlen. Bei Münden musste ich nach ca. 2 km umkehren, da mit dem Fahrrad kein durchkommen war. Steigeisen und Stahlseile schaffe ich mit dem Rad leider nicht, daher musste ich wieder umkehren und folgte bis Karden dem Wegverlauf an der Straße. Die Leute reagieren zum Teil ganz verwundert, wenn sie mir bei steilen Abstiegen und Bergauf-Passagen, welche über Schiefertreppen oder extrem unwegsames Gelände begegnen. Ich gebe zu, es ist schon etwas verrückt exakt dem Wanderweg zu folgen, aber so bin ich wenigstens abends körperlich komplett ausgepowert und habe überall Muskelkater, denn es ist wirklich extrem anstrengend. Mein Tageshöhepunkt war heute die Begegnung mit einem kleinen Fuchs-Welpen im Wald. Er war etwas größer als ein Katzenbaby und saß direkt neben dem Weg und versteckte sich dann unter einem Zweig. In Valwig machte ich bei einer Familie eine kurze Rast und plante dann die Rückfahrt mit dem Zug. Cochem war der nächst möglichste Bahnhof, daher musste ich nochmal mit dem Rad zurückfahren. Die Fahrt nach Moselkern dauerte 15 min und kostete 5,15 €.   


Moselsteig 10.5.2021 Tag 3. Valwig-Bullay 54 km GPS + 1.600 Höhenmeter

Heute früh parkte ich mein Auto in Valwig. Von dort ging es direkt steil in Sepetinen auf den Berg hinauf. Dort wurde ich mit einer herrlichen Aussicht auf die Moselschleife und auf die Gemeinde Ernst, auf der anderen Uferseite belohnt. Vor Beilstein kam dann auch meine faltbare Astsäge erstmalig zum Einsatz. Aufgrund einer Klettersteigpassage, musste ich das offizielle Stück kurz umfahren. Auf dem Forstweg, welchen ich in Komoot auf der Karte entdeckt hatte, war jedoch ein Baum umgestürzt und ein Umfahren war nicht möglich. Nachdem ich einige Äste abgesägt hatte, konnte ich mein Fahrrad hindurchschieben. Auf den nächsten 1-2 Kilometer folgte der Pfad auf weicher rutschiger Erde in einem Schieferhang, welcher zudem extrem schmal war, so dass mein Fahrrad mehrfach mit den Hinterreifen, oder komplette den Hang hinunter rutschte. Hier oben bot sich ein schöner Blick auf Beilstein. Vor dem Hotel Lipmann "Am Klosterberg" in welchem ich auf dem Moselsteig bereits einmal übernachtet hatte, machte ich eine kurze Rast. Auch hier durfte ich bei einer Familie neben einem Schuppen in der Zeit meinen Akku laden. Heute gab es wieder einige heftig steile Anstiege, die mit der Schiebehilfe bewältigt werden mussten. In Eller machte ich noch einmal eine Kurze Trinkpause und konnte bei einem freundlichen älteren Mann meinen Akku laden und auf einem extra für mich gebrachtem Stuhl, kraft für das letzte Stück, welches nochmal etliche Höhenmeter beinhaltete sammeln. Während ich in Bullay auf den Zug nach Cochem wartete, lud ich das Fahrrad in der Wartehalle der DB. Das Ticket kostete 4 € und die Fahrt dauerte 10 min mit dem Schnellzug. Von Cochem Bahnhof musste ich dann noch mit dem Fahrrad 4.5 km bis nach Valwig zum Auto fahren. Auf diesem Stück ergaben sich noch zwei schöne Fotos der Burg. Meine Beine, Hände und Arme sind von den letzten 3 Tagen gezeichnet, aufgrund der extrem schmalen Wege, welche für Wanderer, nicht aber fürs Fahrrad angelegt wurden. Aber mir macht es bisher großen Spaß, trotz der Anstrengung!


Moselsteig 11.5.2021 Tag 4. Bullay-Ürzig 62.5 km GPS + 2.050 Höhenmeter

Die Anfahrt bis nach Bullay dauerte etwas über 1 Stunde. Glücklicherweise konnte ich das Auto auf einem kostenlosen Parkplatz abstellen, ohne lange nach freien Plätzen suchen zu müssen. Da die Wege heute sehr nass und rutschig waren, musste ich den Luftdruck in den Reifen nochmals senken, um bei den steilen aufstiegen ausreichend Grip zu generieren. Gerade beim Hinterrad und der Motorunterstützung, macht sich dies enorm bemerkbar. In Enkirch angekommen, konnte ich mein Rad bei der Touristeninformation an einer Ladesäule kostenlos laden. Während der Ladepause begann heftiger Regen, welcher nach 1 Stunde weniger wurde. In Traben-Trabach wollte ich eigentlich die heutige Tour beenden. Ich gönnte mir eine Pizza zur Stärkung und fühlte mich danach so fit, dass ich mich dazu entschied, noch bis zum nächsten Bahnhof in Ürzig zu fahren. Bei einem Einwohner konnte ich noch 30 min den Akku laden, da ich nur noch 2 Balken auf der Anzeige hatte. Die nachfolgenden 18 km waren unfassbar anstrengend. Kurz nach dem Start in Traben-Trabach verließ mich die Kraft. Es fing erneut an stark zu regnen, gleichzeitig fiel der Akku rasend schnell auf 1 Balken und war dann die letzten 4 km komplett leer. Die steilen Anstiege schob ich nur noch das Rad. Das Rad die matschigen Wege ohne Schiebehilfe nach oben zu schieben, ist einfach so unfassbar anstrengend, zumal ich schon 58 km auf dem Tacho hatte. Die matschigen Wege Direkt im Ortseingang in Ürzig traf ich einen freundlichen Winzer der mir seine Steckdose zur Verfügung stellte, denn der Bahnhof ist noch 3 km entfernt und zudem ist die Straße eigentlich noch gesperrt bzw. ist eine matschige Baustelle. Zum Dank erwarb ich zwei Flaschen Riesling für meine Eltern und nach 30 min Pause ging es weiter. Gerade die massiven Höhenmetern und feuchten Wetterbedingungen, sowie der niedrige Luftdruck in den Reifen, fressen den Akku nahezu auf. Ein zweiter 625er Akku im Gepäck wäre hier ideal. Durch die gesperrte Straße kam ich problemlos durch und erreichte den Bahnsteig von Ürzig. Die Zugfahrt von Ürzig nach Bullay kostete 7,40 €. Beim Hbf in Wittlich musste ich einmal umsteigen. Wie man an meinem Fahrrad gut erkennen kann, hinterlassen die matschigen und lehmigen Böden ihre Spuren. Morgen wird erst mal gründlich das Rad geputzt, die Fahrradkette gereinigt und geölt.


Moselsteig 18.5.2021 Tag 5. Ürzig-Salmtal 55 km GPS + 1.600 Höhenmeter

Da es die letzten Tage extrem stark geregnet hatte konnte ich nicht früher starten. Auch heute war es regnerisch gemeldet und auf der Fahrt zum heutigen Startpunkt, bin ich durch heftige Wolkenbrüche gefahren. Auf der Autobahn versagte die Rahmenhalterung (Greifarm) vom Thule Fahrradträger. Zum Glück fiel das Fahrrad nur seitlich auf den Träger und wurde noch jeweils am Vorder- sowie Hinterrad mit den Schellen gehalten. Ich also ab auf den Seitenstreifen, das Fahrrad neu befestigt und zusätzlich mit einem Seil gesichert. Mit dem Wetter hatte ich vormittags noch Glück. Während einer Ladepause bei einem freundlichen Schreiner fing es heftig an zu regnen, die Regenwolke zog aber schnell weiter. Beim Abstellen des Rades brach noch der Seitenständer ab. Ich demontierte diesen und verstaute ihn in meiner Gepäcktasche. Nun ging es weiter in den matschigen Wald hinein. Den Berg hinauf verlor ich auf einem schmalen Pfad das Gleichgewicht, kippte zur Seite und stürzte den matschigen Hang hinunter. Die Schwierigkeit bestand nun darin, während es zu Regnen anfing, im Matsch steil im Hang stehend, das Fahrrad wieder nach oben auf den Fußweg zu bekommen. Bis ich weiterfahren konnte vergingen gut 30 kräftezehrende Minuten. Der Regen wurde jetzt sehr stark aber Der Bahnhof von Salmtal war nur noch 12 km entfernt. Auf der Terpentinen-Straße den Berg hinauf, sah ich einen Gasthof. Nachdem ich geklingelt hatte, konnte ich nochmals für 30min meinen Akku laden, zusätzlich erhöhte ich den Luftdruck der Reifen, da der Weg bis zum Bahnhof nur noch auf asphaltierten Straßen verläuft. Das Ticket kostete 5,10 € und die Fahrt dauerte ca. 15 min. Vom Bahnhof in Ürzig bis zum Auto waren es nur noch 3 km.        


Moselsteig 19.5.2021 Tag 6. Salmtal-Schweich 56 km GPS + 1.300 Höhenmeter

Nachdem ich mein Auto am Bahnhof Salmtal geparkt hatte, musste ich erst einmal 16 km über Fahrradwege und alte Landstraßen bis nach Neumagen-Dhron fahren, um wieder auf den Moselsteig zu gelangen. Das Wetter war heute bewölkt, recht kühl und sehr windig, weshalb ich direkt mit Jacke gestartet bin. Die Feld- und Waldwege  waren noch sehr schlammig und ich driftete wild hin und her. In Mehring konnte ich bei einem freundlichen Einwohner, mit dem ich mich nett unterhalten habe, meinen Akku laden. Als plötzlich ein Gewitter mit Starkregen aufzog, durfte ich solange in seiner Garage verweilen. Nach gut 30 Minuten war der Regen wieder vorbei und ich setzte meine Fahrt fort. Die Route führte nun in die Weinberge, über schmale Schiefertreppen und Pfade, bis ganz hinauf. Nun überquerte ich eine riesige Wiese mit hunderten von Schafen, welche nicht umzäunt oder mit Hütehunden gesichert war. Es gab auch ganz viele kleine Lämmer zu bestaunen. In Schweich lud ich am Gemeindezentrum an einer e-Bike Ladestation nochmals mein Rad, da ich noch etwas weiter fahren wollte. Ein dunkles grollen am Himmel und ein Blick nach oben, sorgte jedoch dafür das ich auf direktem Wege zum Bahnhof gefahren bin. Als ich meinen Fahrschein gekauft hatte und unter dem Wartehäuschen stand, startete der Wolkenbruch. Das Ticket kostete 6,30 € und die Fahrt dauerte ca. 15 Minuten. Mit dem Auto von Salmtal bis nach Hause, fuhr ich nochmals 1 Stunde.            


Moselsteig 21.5.2021 Tag 7. Schweich-Nittel 51 km GPS + 1.300 Höhenmeter

Mein Auto konnte ich in der Nähe des Bahnhofes in Schweich kostenlos parken. Heute war es sehr windig und so testete ich direkt meinen neuen neongelben Windbreaker von Decathlon, den ich mir gestern für nur 15 € gekauft hatte. Die Strecke verlief bei Trier direkt an der Mosel über Waldwege und bot schöne Aussichten. Die zahlreichen Treppenstufen aus Asphalt oder groben Holzstämmen, welche ich heute erneut schiebend bezwingen musste, habe ich nicht fotografiert. Irgendwie fehlt mir da noch eine weitere Hand zum fotografieren, denn meine Hände halten links und rechts die Bremse und gleichzeitig die Schiebehilfe Taste gedrückt. In Zewen machte ich eine Mittagspause und konnte beim freundlichen Italiener meinen Akku laden, sowie eine sehr leckre Pizza essen. Kurz vor Nittel, als der Weg über Felder und Wiesen verlief, kam ein starker Wind mit heftigen Böen auf. Die letzten 3 km war dann auch noch der Akku leer und ich kam gehend, aufgrund des heftigen Windes, gefühlt schneller voran, als auf dem Fahrrad. Heute gibt es kein Foto vom Bahnhof, denn als ich mich die Treppe hinauf kämpfte und das Ticket löste, fuhr auch schon der Zug ein. In Trier musste ich dann noch einmal umsteigen. Aufgrund eines Rettungseinsatzes, verzögerte sich jedoch die Fahrt um 40 min. Die Fahrt kostete 9,10 € und dauerte insgesamt gut 35 Minuten. Nach 1.5 Stunden Heimfahrt, holte ich noch meinen neuen Seitenständer bei UPS ab. Als ich diesen am Rad montierte, hörte ich ein leises zischen und siehe da, eine große Dorne steckte in meinem Hinterrad. Also Rad ausbauen, Reifen auf einer Seite abziehen, Schlauch raus, Loch suchen, flicken und alles wieder zusammenbauen. Dann musste noch der Seilzug von der Teleskopsattelstütze getauscht werden, denn der Schalter ist so scharfkantig das das Seil durchgescheuert wird. Der Händler hatte mir einen neuen Schalter sowie Seilzug zugesendet.        


Moselsteig 28.5.2021 Tag 8. Nittel-Perl 39 km GPS + 1.000 Höhenmeter

Nachdem es die letzten 7 Tage fast durchgehend geregnet hatte konnte ich erst jetzt weiter fahren. Die Parkplatzsuche in Nittel gestaltete sich schwierig, nach einiger Zeit hatte ich jedoch einen Stellplatz gefunden. Die Wege und Felder waren aufgrund der erheblichen Niederschläge der letzten Tage extrem schlammig und zum Teil überflutet. Mit zunächst 1.8 Bar hinten im Reifen, war kein vorwärts kommen auf den Wegen möglich. Nachdem ich den Druck auf nur 1.4 Bar im hinteren Reifen gesenkt hatte, kam ich jedoch ganz gut voran und konnte die meisten steilen Passagen fahren, ohne aufgrund durchdrehender Reifen absteigen zu müssen. Das Wetter war meist sonnig aber sehr windig. In den Waldpassagen scheint es immer gefühlt 5 Grad kälter zu sein. Heute waren recht viele Wanderer unterwegs. Bereits um 12 Uhr bin ich schon am Bahnhof in Pearl angekommen, wo der Moselsteig endet. Die Fahrt nach Nittel kostete 7,40 € und dauerte 20 Minuten. Von Nittel nach Hause dauerte die Fahrt mit dem Auto 1.5 Stunden.     


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