Madeira, eine portugiesische Insel im Atlantischen Ozean, ist bekannt für ihre atemberaubende Landschaft, milde Klima, reiche Flora und gastfreundliche Atmosphäre. Hier sind einige Informationen über Madeira:
Geografie und Lage: Madeira ist eine vulkanische Insel und gehört zu Portugal. Sie liegt etwa 600 Kilometer westlich der Küste Marokkos im Atlantischen Ozean. Die Inselgruppe besteht aus Madeira selbst sowie einigen kleineren Inseln wie Porto Santo und den Desertas.
Klima: Das Klima auf Madeira ist subtropisch, wodurch die Insel das ganze Jahr über angenehme Temperaturen bietet. Die Sommer sind warm und trocken, während die Winter mild und feucht sind. Dies macht Madeira zu einem beliebten Reiseziel zu jeder Jahreszeit.
Landschaft und Natur: Madeira beeindruckt mit einer vielfältigen Landschaft, die von dramatischen Klippen, steilen Bergen, üppigen Tälern bis hin zu terrassierten Hängen für den Weinanbau reicht. Der Laurissilva-Wald, ein Lorbeerwald, ist Teil des UNESCO-Weltnaturerbes und bietet ein einzigartiges Ökosystem.
Blumeninsel: Madeira wird oft als "Blumeninsel" bezeichnet, da sie eine reiche Vielfalt an Pflanzen und Blumen beherbergt. Die Insel ist für ihre prächtigen Gärten und Parks bekannt, darunter der Botanische Garten in Funchal.
Levadas: Ein charakteristisches Merkmal von Madeira sind die Levadas – ein Netzwerk von künstlichen Bewässerungskanälen, die das Wasser von den regenreichen Norden zu den trockeneren Südregionen leiten. Diese bieten nicht nur praktische Bewässerung, sondern auch spektakuläre Wanderwege.
Funchal: Die Hauptstadt Funchal ist das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Insel. Hier finden sich historische Gebäude, Märkte, Museen, Restaurants und eine lebendige Atmosphäre.
Sport und Aktivitäten: Madeira bietet eine Vielzahl von Outdoor-Aktivitäten, darunter Wandern, Bergsteigen, Mountainbiken und Wassersportarten. Die steilen Küsten und Berge ziehen Abenteuerlustige aus aller Welt an.
Madeira ist ein Ort, der sowohl Naturliebhaber als auch Abenteurer anspricht, und ihre einzigartige Kombination aus Naturschönheit und gastfreundlicher Kultur macht sie zu einem unvergesslichen Reiseziel.
Im Rother Wanderführer von Madeira Die schönsten Levada- und Bergwanderungen, sind die schönsten Wanderungen auf der Insel ausgewählt. Das Spektrum reicht von kurzen und leichten Wegen bis zu anspruchsvollen Gipfelanstiegen. Jeder Tourenvorschlag verfügt über eine übersichtliche Kurzinfo, eine ausführliche Wegbeschreibung, einen Kartenausschnitt mit eingezeichnetem Routenverlauf und ein aussagekräftiges Höhenprofil. Zahlreiche Fotos stimmen auf den Wanderurlaub auf Europas Blumeninsel ein. GPS-Daten für den Import in Komoot Garmin usw. stehen zum Download bereit.
Übersichtskarte Rother Bergverlag
Der Flieger von Tui Fly nach Funchal sollte ursprünglich um 13 Uhr starten. Nachdem jedoch alle Passagiere eingestiegen waren, mussten wir auf ein Zeitfenster zur Enteisung der Tragflächen warten. Knapp 1 Stunde später starteten wir, die verlorene Zeit holten wir während des Fluges jedoch auf und landeten mit nur 20 Minuten Verspätung. Nach kurzer Wartezeit war auch schon mein Koffer da und ich ging zum Schalter von SIXT. Als ich um 16.50 Uhr meinen Mietwagen beim Sixt Schalter abholen wollte, verweigerte mir die Mitarbeiterin die Herausgabe des von mir gemieteten Fahrzeuges. Auf meinem Buchungsbeleg von von SIXT wurde mein Name mit der Korrekten Schreibweise Yves-Marcel Wagner aufgeführt. Diese Schreibweise ist auch auf meinem Personalausweis und dem Führerschein vorhanden. Die Mitarbeiterin am SIXT Schalter, hatte in ihrem System jedoch die Schreibweise YVESMARCEL WAGNER hinterlegt. Aufgrund dieser Tatsache sagte sie, handele es sich nicht um die gleiche Person und das Fahrzeug könnte sie daher nicht herausgeben! Eine Änderung der Schreibweise könne sie im System nicht vornehmen. Die Mitarbeiterin war zudem extrem unhöflich und überhaupt nicht an einer für den Kunden zufriedenstellenden Lösung interessiert. Auf die Nachfrage meinerseits nach einem Vorgesetzten, antwortete sie das es keinen gäbe. Eine Rücksprache mit einem anderen Kollegen oder einem spezialisierten Fachberater bei SIXT nahm sie nicht vor. Ich kontaktierte die angegebene Hilfsrufnummer auf dem Buchungsbeleg von booking.com. Die Mitarbeiterin von booking.com, versuchte mit mir zusammen am Telefon eine Lösung zu finden. Auch sie bestätigte das alle Unterlagen, sowie die Schreibweise bei der Bestellung und den Dokumenten korrekt wären. Der Fehler könne nur intern im SIXT System entstanden sein. Mehrfach sprach sie mit der Mitarbeiterin von SIXT und bat diese um einen Lösungsvorschlag, jedoch blieb diese stur bei ihrer Aussage, den Wagen nicht herauszugeben. Nach nunmehr 1 Stunde am SIXT Schalter, musste ich mir vor Ort ein Taxi zu meinem Hotel bestellen. Nach dem Check-in im Hotel buchte ich erneut über die booking.com Seite, einen Mietwagen für den 22.1.2024 um 9 Uhr. Ich wählte jetzt bewusst Avis als Vermieter aus, um ein erneutes Problem mit SIXT zu vermeiden. Leider musste ich nun knapp 120 € mehr zahlen und bekam nur noch ein Fahrzeug in der kleinsten Klasse. Abends ging ich dann mit meinem Pilgerfreund Klaus, in eine Pizzeria neben dem Hotel, zum Abendessen.
Nach einem üppigen sehr guten Frühstück im Hotel fuhren wir mit dem gestern bestellten Taxi zum Flughafen. Hier gibt es übrigens auch den Dienst BOLT, ähnlich wie UBER, wo man sich günstig Fahrer über die App buchen kann. Der Fahrer sprach sehr gutes Deutsch und erzählte uns etwas über die Insel. Den Mietwagen konnte ich heute ohne Probleme bei Avis in Empfang nehmen. Leider bekam ich einen FIAT 500, ein wirklich furchtbares Auto. Schlechte Sitzposition, extrem schwacher Hybrid-Motor, winziger Kofferraum und keine Rückfahrkamera. Vorteil: Er ist extrem klein und man kann fast überall damit parken. Zunächst fuhren wir in den Supermarkt um einige Wasservorräte für unser Zimmer zu kaufen. In der Nähe des Eingangs zum botanischen Garten, konnte ich noch einen Parkplatz finden. Der Botanische Garten von Madeira gehört der Autonomen Region Madeira und ist Teil des Instituts für Wälder und Naturschutz, IP-RAM. Mit einer Fläche von etwa 8 Hektar, davon 5 Gartenflächen, liegt es etwa 3 km vom Zentrum von Funchal entfernt, am oberen Ende des linken Ufers des Ribeira João Gomes, zwischen 150 und 300 m über dem Meeresspiegel. Der Eintritt kostete pro Erwachsenem, unabhängig vom Alter 7,50 €. Im Museum direkt am Eingang des Parks, waren einige ausgestopfte Tiere und Fossilien ausgestellt. Der Garten war gut besucht und einige Reisegruppen der Kreuzfahrtschiffe vom Hafen, bekamen eine Führung.
Nach dem Besuch des Botanischen Gartens sind wir noch zur Cristo Rei Statue gefahren. Vor der Statue gab es kostenlose Parkplätze. Von hier sind es nur hundert Meter bis zur Statue. Die Statue ist leider von der Rückseite umzäunt und man kann nur seitlich an dieser vorbei. Der Wind hier direkt an der Küste war extrem Stark, mit Böen von bis zu 40 km/h. Es war zudem sehr sonnig, bei einer Temperatur von 24 Grad und wolkenfrei. Über eine steile Treppe führt der Weg über unzählige Stufen hinab zu einer Aussichtsplattform, welche einen tollen Blick über die Küste und die Statue bietet. Es gibt auch die Möglichkeit mit einer Seilbahn bis ganz nach unten zum Strand zu fahren.
Der Wasserfall von Anjos befindet sich 35 km von Canico entfernt. Die Route verläuft parallel am Meer entlang. Kurz bevor man auf den Wasserfall trifft wird die Straße recht abenteuerlich und führt durch sehr alte Tunnel mit roh gehauenen Felsen. Der Wasserfall geht quer über die Straße, daher kann man bequem sein Auto waschen wenn man diesen langsam durchfährt. Danach folgten wir der Küstenstraße weiter bis nach Ponta do Pargo, um den Leuchtturm Miradouro do Farol da Ponta do Pargo, am westlichsten Punkt von Madeira zu besichtigen. Auf der Mauer empfing mich direkt eine braune Katze, welche sich von den Touristen streicheln lies. Neben der Mauer verlief noch ein kleiner unbefestigter Weg, wo man bis zur Abbruchkante gehen konnte. Von hier bot sich ein atemberaubender tiefer Blick auf die Steilküste.
Auf der Fahrt nach Ponte Moniz besichtigten wir noch die Kirche Igreja de Santa Maria Magdalena, welche geöffnet hatte. Neben dem SPAR Supermarkt befand sich der öffentliche kostenlose Parkplatz. Alle weiteren Parkplätze in der Nähe sind nämlich kostenpflichtig. Nach nur 200 Metern erreicht man die natürlichen Schwimmbecken, in Atemberaubender Kulisse, welche zudem kostenlos genutzt werden können. Das Wasser war angenehm warm mit ca. 19 Grad. Die Rückfahrt zu unserem Hotel hatte zum Teil extrem steilen Straßenabschnitten. Ich musste sogar im ersten Gang fast 3 Kilometer den Berg hinauf fahren, da der extrem schwache Fiat nicht hinauf kam. Generell kann man das Auto hier fast ausschließlich im zweiten Gang fahren. Das Auto eignet sich eher für Holland, jedoch nicht für ein derartiges Umfeld. Da bin ich mit meinem Rasentraktor ja schneller den Berg hinauf. Die Spiegelgläser der Außenspiegel beim Fiat sind zudem mit Kalk überzogen Dadurch ist eine Sicht bei Sonnenschein nahezu unmöglich. Mit Hilfe von Zewa Tüchern, welche mit Zitrone getränkt wurde, bedeckte ich die Spiegel. Das Einwirken der Säure sollte ein lösen des Kalkes bewirken. Diesen Tipp habe ich im Internet gefunden und bin über das Ergebnis am nächsten Tag gespannt.
200 Meter vom Einstieg entfernt, konnten wir auf dem Öffentlichen Parkplatz kostenlos parken. Zunächst ging es bergauf, bis hoch zur Kirche. Hier waren schon viele Touristen zu sehen, die alle die Korbschlittenfahrt bergab machen wollten. Nach einen Besuch der Kirche folgten wir dem Weg und passierten den Startpunkt für die Korbschlittenfahrt. Für 28 € pro Person oder 35 € für zwei, ist eine 10 Minütige Abfahrt möglich. Diese ausgefallenen Fahrzeuge entstanden im 19. Jahrhundert, als sie von der Bevölkerung der Gemeinde Monte, die auf einer Höhe von etwa 500 Metern liegt, als öffentliches Verkehrsmittel genutzt wurden, um schneller in die Stadt Funchal zu gelangen. Heute sind sie ein Wahrzeichen der Region. Die international bekannten Korbwagen von Madeira werden von spezialisierten Handwerkern und Zimmerleuten aus Weiden und Holz handgefertigt und von zwei Fahrern, den „Carreiros“, geschoben. Die Fahrer sind typisch weiß gekleidet, tragen Strohhüte und benutzen ihre Stiefel mit dicken Gummisohlen als Bremsen, um das Fahrzeug während der Fahrt zu kontrollieren. Danach passierten wir Monte Palace Garden und die Seilbahn. Wir folgten immer der Levada, durch den Wald über Unbefestigte Wege, Wasserfälle und einen knackigen Anstieg. Dann passierten wir ein verlassenes zerstörtes Resort, das Choupana Hills Resort & Spa, welches nach einem Brand zerstört wurde. Eine ursprünglich tolle Anlage mit traumhafter Lage, welche leider nicht wiederaufgebaut wurde. Nachdem wir Jardins Palheiro Gardens erreicht hatten, buchte ich über BOLT einen Wagen für 8 € zurück zu unserem Auto.
Die Fahrt nach Ribeiro Frio war extrem steil und kurvenreich. Bei einer konstanten Motordrehzahl zwischen 4.800 und 6.000 u/min, schafft es sogar der Fiat 500, mit seinem bärenstarken 3 Zylinder 1 Liter Motor, mit 70 PS im 2ten Gang, den Berg hinauf. Nach 1 Woche merkt man nun, das der Fiat 500 durch die optimierte Fahrweise deutlich spritziger unterwegs ist. Kurz vor dem Restaurant in Ribeiro Frio gab es einige Parkplätze. Da wir um 9.20 Uhr schon eintrafen, waren nur etwa 3 Plätze belegt. Der Weg verlief wunderschön durch Wälder, immer an der Levada und Felswänden entlang. Nach einiger Zeit passierten wir zwei Seeflächen mit Wasserfall. Leider drückte ich Pause und somit zeichnete ich 1 km zu wenig mit der Uhr auf. Die letzten 2 km nach Portela, ging es dann bergab. In Portela warteten schon Taxis auf eintreffende Wanderer. Am Geländer gab es einen tollen Blick über die Küste. Ich verglich die Preise mit Bolt und entschied mich dann für ein Taxi vor Ort. Für 30 € brachte uns der Fahrer, mit knapp 40 Minuten Fahrt zurück zum Auto, da die Straße weit von der Wanderroute entfernt liegt. Als uns der Fahrer um 12.30 Uhr am Restaurant rausließ war alles komplett mit Autos überfüllt. Die Autos parkten die komplette Straße runter. Neben dem Restaurant konnte man die verschiedenen Forellenbecken, nach Fischgröße sortiert sehen. Nach einem kurzen Espresso, entschieden wir uns noch dazu den Rundweg Porta da Cruz direkt im Anschluss zu machen.
Nach der vorherigen Tour mit 11 km hatten wir uns noch dazu entschieden, diesen Rundweg zu gehen. In der Nähe der Kirche gab es einen großen Parkplatz wo wir das Auto parken konnten. Direkt nach dem Start ging es zunächst auf einer Straße kurvenreich steil hinauf. Dann bog der Weg seitlich in einen überwucherten Pfad ab, der eine kleine Levada erahnen ließ. Die nächsten 2 km sollten uns noch lange in Erinnerung bleiben. Dadurch dass der Weg völlig zugewachsen war, waren Löcher im Boden überhaupt nicht zu sehen. Es war ein einziger Acker mit einem 15 cm breiten Gehstreifen. Neben der Levada ging es steil hinab und nur mit höchster Konzentration kam ich voran. Klaus brach mehrfach ein und rutschte sogar einmal komplett in den Hang, ins Gestrüpp hinab. Ich müsste ihn dann mit großer Kraft auf den Weg zurückziehen. Wie man auf den Videos sehen kann, ist der Weg, wenn man ihn so nennen möchte, überhaupt nicht zu erkennen. Nun folgte ein extrem steiler rutschiger Aufstieg, wo ich zum Teil meine Händen benutzen musste um weiter nach oben zu kommen. Liebes Rother Team. Wer einen solchen Weg in seinem Buch beschreibt und diesen nur Rot kennzeichnet, handelt grob fahrlässig. Dieser Weg ist auf den ersten 2.5 Km unpassierbar und müsste doppelt Schwarz gekennzeichnet werden. Unerfahrenere Wanderer hätten sich hier sehr schwer verletzen können. Nach 2.1 km für die wir 55 Minuten brauchten, wandelte sich der Weg plötzlich. Hier war die Levada breit, gut ausgebaut und vollständig von Gestrüpp geräumt. Ich fand an einer Mauer einen schönen Bambusgehstock, welchen ich für die restliche Tour als Gehhilfe benutzte. Wir passierten etliche Bananenstauden, Avocado- und Orangenbäume. Permanent ging es rauf und runter, meist über mehrere hundert Treppenstufen. Der heutige Rundweg würde ich als Weg der Treppenstufen bezeichnen. Nach einem langen Treppenstück bergab, folgte ein Off-Grid Abschnitt. Nach etwas suchen fand ich den Wegverlauf, zumindestens wie dieser wohl einmal vorhanden war. Wir mussten erst über den Fluß, dann da die Treppenstufen und der Zugang weggespült war über matschige Erde nach oben kraxeln. Nach 3 Metern Aufstieg war eine verbliebene Stufentreppe zu erkennen und wir konnten steil nach oben über hunderte Treppenstufen, bis zur Straße. Nach einem weiteren, extrem steilen Abstieg passierten wir noch einen kleinen Minimarkt. Hier gab es erstmal für mich ein Red Bull zur Stärkung und für Klaus eine Coca Cola. Gegenüber stand ein alter Peugeot von 1972. Nachdem wir erneut hunderte Stufen zum Strand runtergingen, folgte der Weg entlang der Küste bis nach Porto da Cruz. Im Meer waren einige Surfer beim Wellenreiten zu beobachten. Kurz vor dem Parkplatz passierten wir noch eine Kirche und gingen kurz hinein. Insgesamt sind wir heute somit gut 21 km gewandert.
In der Nähe des Einstieges bei Estreito de Câmara de Lobos, konnten wir an der Straße kostenlos parken. Direkt folgte der Weg entlang etlicher Weinreben. Die Levada war ausreichend breit gebaut und sehr gut gepflegt. Wir durchquerten einige Wohngebiete, deren kleine Türen und Eingänge direkt neben der Levada lagen. Alle Einkäufe müssen die Anwohner sehr aufwändig von der nächsten Straße, bis zu ihren Häusern tragen. Es bot sich nahezu permanent ein toller Ausblick auf das Tal und die Küste. Kurz vor der Ankunft beim Cabo Girão Skywallk, begab ein Aufstieg über 1.5 km, der bis zum Endpunkt der Tour in Cabo Girão neben einem Café andauerte. Im Café tranken wir noch einen Espresso, bevor ich über BOLT einen Fahrer buchte, der uns für 10 € zu unserem Auto fuhr. Auf dem Rückweg stoppte ich noch bei Decathlon. Da Klaus gestern mit seinen Wanderschuhen auf dem Rundweg mehrfach wegrutschte, da die Meindl Sohle keinen Halt hatten, wollten wir nach Trailrunning Schuhen mit griffigem Profil schauen. Ich fand schnell ein geeignetes Paar von Decathlon Modell Evadict Trail MT2, welches sehr bequem war und guten Halt hatte. Ich kaufte mir noch ein paar Schnürsenkel und ISOSTAR Getränkepulver. Nachdem wir im Hotel waren, packten wir unsere Schmutzwäsche ein und führen zu einem Autowaschbox, wo auch Waschmaschinen und Trockner Standen. Nach knapp 50 Minuten waren wir fertig und fuhren zum Hotel zurück.
Um 9 Uhr Sonntags öffnet der Bauernmarkt in Santo da Serra. Wir fuhren frühzeitig los und sicherten uns so einen Parkplatz an der Straße. Es gab eine Verkaufsfläche für Kleidung, Souvenirs und Produkte aus Kork. Ich kaufte mir einen Madeira Magneten für 2 € und eine Packung Eukalyptus Bonbons. In der anderen Halle waren Blumen, Obst, Gemüse und kleine Imbissstände. Die Einheimischen tranken hier schon früh morgens Schnaps, Likör, Kaffee und Bier. Nach gut 45 Minuten waren wir durch und gingen noch, in die nun geöffnete Kirche in der Nähe unseres Autos. Die Straße war nun um 10.30 Uhr komplett voll geparkt und auch die beiden kostenpflichtigen Parkplätzen waren randvoll mit Autos. Weiter ging die Fahrt zum Miradouro do Guindaste, zwei Aussichtsplattformen aus Glas, welche über die Klippen gebaut wurden. Die Anlage machte einen sehr modernen Eindruck und war sehr schön gemacht. In direkter Nähe konnte man noch zwei weitere Klippen ersteigen und hatte einen tollen Blick auf die Küste.
Nach 50 Minuten Fahrt erreichte ich den Startpunkt der Tour, das Hotel Jardim Atlântico. Ich fand noch einen freien Parkplatz direkt am Eingang. Von hier begann der Weg Bergab, über kleine aus Steinen geformte Treppenstufen. Aufgrund des Morgentaus war der Untergrund noch feucht und ich musste vorsichtig auftreten. Bereits nach der ersten Kurve sah ich schon worauf ich mich heute eingelassen hatte. Es ging knallhart und extrem steil, knapp 700 Meter bergab. Die jeweilige Abbruchkante war stellenweise nur mit einem dünnen Drahtseil gesichert, welches mit Gummi überzogen war. Daran hielt ich mich vorsorglich beim vorsichtigen Runtergehen fest, um im Falle eines Sturzes nicht abzustürzen. Meine Beine schlotterten leicht aber nach jeder tiefer erreichten Ebene, schnaufte ich kurz durch und schüttelte die Beine etwas durch. Nach 1 Stunde bergab erreichte ich den Ort Paul do Mar an der Küste. Der Weg verlief nun ca. 2 km direkt neben dem Meer entlang. Dann bog der Weg nach rechts ab und es begann ein wirklich brutaler Aufstieg. Der Himmel war wolkenlos und die Sonne knallte von oben mit voller Power. Mit lief der Schweiß in Strömen. Mein Shirt war komplett Naß, das Handtuch konnte ich auswringen und bei meiner Mütze tropfte der Schweiß vom Schirm in Strömen. Ich spannte meinen kleinen Knirps Schirm auf, um etwas Schatten zu bekommen. In Serpentinen ging es immer weiter nach oben und es wurde immer steiler. Nach gut 2 Stunden erreichte ich wieder Asphalt. Neben einer kleinen Kirche gab es einen Minimarkt, wo ich mir ein Red Bull kaufte und mein Wasser auffüllte. Wer nun denkt die Steigung wäre zu Ende, der hat sich wie ich auch, zu früh gefreut. Weitere 40 Minuten ging es nun steil auf Asphaltstraßen den Berg hinauf, bis ich endlich den Abzweig zur Levada erreichte. Somit bin ich vom tiefsten Punkt, bis zur Levada gut 4 km und 2.30 Stunden, steil nach oben gegangen. Ab der Levada verlief der Weg ausschließlich ebenerdig, was nach der Anstrengung sehr Angenehm war. Übrigens lag die Levada zunächst ausschließlich im Schatten, bedingt dadurch waren leider die Wiesen richtig feucht, so das ich komplett Nasse Füße bekam. Im weiteren Verlauf wurde es sonniger und die Schuhe, sowie meine Kleidung trockneten wieder recht zügig. Die letzten 2 km bis zum Hotel ging es nochmal bergab über asphaltierte Straßen. Der Weg zog sich diesen letzten Abschnitt wie Kaugummi. Kurz vor dem Hotel besichtigte ich noch kurz eine Kirche. Nach 4 Stunden 10 Minuten erreichte ich wieder mein Auto. Die Tour war im Rother Buch mit 5 Stunden 40 Minuten angegeben, somit war ich deutlich schneller fertig. Übrigens kennzeichnete Rother die Tour von der Schwierigkeit mit Rot. Hier würde ich doch persönlich eher eine schwarze Kennzeichnung empfehlen.
Auf dem großen Parkplatz am Eingang, mussten wir einen Parkschein ziehen. Bereits um 9.30 Uhr waren schon einige Autos da und Reisebusse sowie Shuttles setzten einige Wanderer ab. Hier gab es ein Café mit zahlreichen Hauskatzen und ein Besucherzentrum. Daneben waren zwei Gehege mit Enten. Zum Teil waren die Leute gekleidet als würden sie auf eine Expeditionsreise gehen. Mit dicken Wanderschuhen, Regenjacke und Regenhose sowie Rucksäcken. Der Weg verlief zunächst entlang der Levada durch einen Wald mit riesigen Bäumen. Dann wurde der Weg deutlich schmaler und neben dem Levada Kanal, gab es einen ca. 50 cm breiten Streifen zum gehen. Am Rand gab es eine Absturz-Sicherung mit Stahlseilen. Bedingt durch die vielen groben Steine und Felsen musste man immer konzentriert auf den Boden schauen um nicht umzuknicken. An manchen Stellen ging es senkrecht 500-600m steil bergab. Wir passierten die ersten Wasserfälle und liefen auf die erste Gruppe auf. Überholen ist auf dem Weg an bestimmten Stellen möglich und bei Gegenverkehr muss man sich an die Felsen über den Kanal lehnen, um den anderen vorbeizulassen. Nun erreichten wir den ersten von vier Tunneln. Im Tunnel war es komplett dunkel, da jedoch meine Garmin Epix 2 Pro über eine integrierte Taschenlampe verfügt, konnte ich diese prima nutzen. Klaus nutzte die Taschenlampe von seinem iPhone. Im Tunnel waren die Decken zum Teil extrem niedrig, so das sich Klaus 2x den Kopf anschlug. Der Boden der Tunnel war stellenweise mit Wasser geflutet. Nachdem wir das Ende erreicht hatten, machten wir eine kurze Pause, um dann wieder in entgegengesetzter Richtung zurückzugehen. Auf dem Rückweg begegneten uns zahlreiche Wanderer, zum Teil mit kleinen Kindern oder sogar mit Kleinkindern in Tragegestellen auf dem Rücken der Eltern. Vielleicht nicht die ideale Strecke für einen Kinderausflug. Durch den enormen Verkehr mussten wir immer wieder seitlich ausweichen und auf entgegenkommende Wanderer warten. Der Rückweg zog sich dann doch sehr und war gegen Ende recht langweilig. Bevor wir mit dem Auto in Richtung Hotel starteten, tranken wir noch einen Kaffee und aßen ein leckeres Stück Streuselkuchen mit Banane.
Kurz bevor wir nach gut 50 Minuten Fahrt unser Ziel erreichten, fing es an zu regnen. Wir parkten das Auto an der Straße und warteten gut 20 Minuten im Auto, bevor der Himmel etwas aufklarte. Zunächst ging es durch ein Tal auf einer asphaltierten Straße bergab und sogleich wieder hinauf. Nun begann der Rundweg mit einem ca. 3 km langen steilen Aufstieg zum höchsten Punkt. Hier bogen wir auf die Levada ab und folgten dieser gut 4 Kilometer. Die Erde neben der Levada war aufgrund des Regens matschig und die Wiesen Naß, trotzdem konnten wir recht entspannt gehen. Nun bogen wir scharf auf eine Straße ab und folgten dieser steil bergab für 2 km. Zwischendurch regnete es immer wieder mal kurz, so dass ich meinen kleinen Regenschirm aufspannte. Wir erreichten eine Kirche, welche als Aussichtspunkt gekennzeichnet war. Hier sah ich eine rote Katze, welche recht strubbelig aussah. Diese kam mir miauend hinterhergelaufen und ich bemerkte das einige Zecken an ihr hafteten. Also setzte ich sie auf die Mauer, hielt sie fest und zusammen mit Klaus entfernten wir 5 Zecken. Die letzten Kilometer waren die Feldwege matschig und rutschig, bevor wir wieder Asphalt erreichten. Kurz vor unserem Auto befand sich noch ein Café, wo wir jeweils ein Stück Kuchen und Espresso, zur Stärkung bestellten.
Direkt neben der Kirche gab es kostenlose Parkplatze. Zunächst ging der Weg über asphaltierte Straßen für 30 Minuten steil bergab. An einem Wendehammer folgte dann eine steile Treppe, die hinab zur Levada führte. Durch eine Dschungelartige Landschaft folgten wir der Levada einige Kilometer. Der Weg neben der Levada war zum Teil sehr schmal und ohne Absturzsicherung, daneben ging es direkt steil hunderte Meter Bergab. Wir durchquerten zwei dunkle Tunnel, wo ich erneut mit der Taschenlampe meiner Uhr, den Weg ausreichend beleuchten konnte. An einem Wasserfall der direkt über dem Weg Floß, mussten wir mitten hindurch laufen und wurden dementsprechend nass. Auch hier gab es keine Sicherung vor dem Abgrund. Ein Ausrutschen hätte böse enden können. Der Verlauf der Levada war stellenweise tief in den Felsen gehauen worden. In der Levada sammelten sich einige große Felsbrocken, die vom Hang abgerutscht sind. Für Obelix wäre es mit seinem Zaubertrank natürlich kein Problem gewesen, diese herauszuheben. Auf dem weiteren Weg liefen wir an Gärten vorbei, wo Gemüse angebaut wurde und einige Schafe und Ziegen gehalten wurden. Eine Gruppe von Ziegen lag in der leeren Levade im Schatten, um sich auszuruhen. Nach über 3 Kilometer auf der Landstraße steil bergauf, erreichten wir ein pinkfarbenes Haus. Hie wartete ein Hund, welcher auf uns zulief. Nachdem er mich kurz beschnuppert hatte, ließ er sich streicheln und lief dann vor uns her. Über 5 Kilometer folgte er uns entlang der Straße und dem Wald, bis wir steil auf Treppenstufen bergab abbogen. Das letzte Stück folgte nochmal der Straße. An einer Kurve sah ich einen Hund, der zunächst auf der Straße stand. Als ich näher kam lief er seitlich auf die Mauer und versteckte sich ängstlich. Unten war eine kleine Hundehütte aufgestellt und etwas Futter war verstreut. Offensichtlich lebt er hier ganz alleine und wird von Einheimischen mit Futter versorgt. Nur 50 Meter von unserem Parkplatz entfernt war ein Café, wo wir nach der Tour dann noch zwei Cortado und einen Cappuccino tranken. Hierfür bezahlte ich insgesamt nur 2.60 €. Der linke Schuh von Klaus, hatte die gesamte Tour bei jedem Schritt laut geknirscht. Deshalb fuhren wir nochmal zu Decathlon und wollten die Schuhe in ein gleiches Paar tauschen. Diese hatten aber nicht mehr die Schuhgröße, so dass wir zum Decathlon nach Funschal fuhren mussten. Dort war schon ein paar in der Größe 46 für Klaus reserviert und er konnte diese problemlos tauschen. Mit den Schuhen ist Klaus nämlich sehr zufrieden, nur das Geräusch war wirklich sehr nervtötend. Zusätzlich kaufte er noch ein Paar Kniebandagen, um die weiteren kommenden vielen Bergab-Passagen, etwas komfortabler zu bewältigen.
Nach dem ich mein Auto am Straßenrand geparkt hatte folgte ich der Straße bergab. Nun sollte der Weg links abbiegen (siehe 1 Karte Komoot), hier war jedoch ein versperrter Zaun im Weg mit dem zusätzlichen Hinweis für Fußgänger verboten, da Baustelle. Durch die Büsche konnte ich sehen das wohl diese Straße erneuert wird. Auf der Karte von Komoot fand ich noch einen Alternativweg (schwarze dünne Linie). Also drehte ich, passierte das Auto und bog dann nach rechts ab. Hier folgte ich einer Levada für einige Zeit, als ich plötzlich den Tunnel erreichte. Auch hier war der Durchgang versperrt. Da es keine weitere Möglichkeit gab, auf die Route zu gelangen, kehrte ich zum Auto zurück und wählte nun die Tour 18 von Rother aus.
Am Straßenrand konnte ich das Auto parken. Ich folgte der Straße bis zur Küstenlinie und lief am Ufer entlang. Erneut waren einige Surfer im Wasser. Nun bog der Weg scharf rechts ab und ging sehr steil über etliche schmale Treppenstufen immer weiter nach oben. Als ich die nächste Ebene erreichte, verlief der Weg nun auf Asphalt, war jedoch so unglaublich steil, das ich mehrere hundert Meter nur vorne auf den Zehenspitzen laufen konnte. Die Straße wurde wieder flacher und führte nun durch ländliche Anbaugebiete. Einige Ziegen konnte ich auch direkt hinter der Straße versteckt entdecken. Es ging stetig weiter hinauf. Direkt neben der schmalen Straße der Steilküste, war seitlich eine Seilbahn montiert, um offensichtlich Lasten direkt vom Ufer nach oben zu transportieren. Nun verließ ich die Straße und bog in einen kleinen Pfad ein, der direkt am Steilhang verlief. Zunächst folgte dieser durch den Wald, hier begegneten mir auch schon einige Wanderer. Spannend und aufregend wurde es kurze Zeit später, als der schmale Pfad direkt an nahezu senkrechten Steilhängen verlief, welche zum Teil nur mit dünnem Drahtseilen gesichert waren. Da ich hier komplett im Fokus auf den Weg war, und mir etwas mulmig zumute, konnte ich keine Fotos oder Videos vom abenteuerlichen Wegverlauf machen. Als dieser gut 2-3 Kilometer lange Abschnitt abgeschlossen war, schnaufte ich durch und freute mich über den Trail bergab. Hier joggte ich sogar bis hinab ins Tal, bis ich eine kleine Katze auf einem Dach sitzen sah. Ich rief sie und sie lief um den Zaun herum, setze sich direkt auf meinen Schoß und wollte gestreichelt werden. Der Weg folgte nun einer Levada entlang, vorbei an zahlreichen selbst angelegten Gärten der Einwohner. Hier gab es Bananen, Avocadobäume und Papaya. Riesige Früchte hingen an den Bäumen und es war alles herrlich grün. Der Weg folgte nun einer asphaltierten Straße seitlich um die Stadt herum. Ein lautes quaken in einem abgelegenen Teich vor einer riesigen Felswand weckte meine Neugier. Leider war kein Zugang zu dem Teich zu finden. Nach kurzer Zeit sagte mir Komoot, ich sollte rechts auf den Bergwanderweg abbiegen. Mit viel Phantasie ließ sich ein zugewucherter Pfad erkennen. Grobe Steine erforderten eine extrem hohe Aufmerksamkeit, um hier nicht umzuknicken oder zu fallen. Ich lies mir Zeit, den gerade am Ende der Tour ist man etwas Müde und sehr schnell mal kurz unaufmerksam, was hier böse enden kann. Einige Ziegen die um mich herum angebunden waren, meckerten mich an. Endlich erreichte ich die asphaltierte Straße. Nach einem sehr steilen Abstieg, über den sich sicher morgen meine Oberschenkel freuen werden, erreichte ich den Continente Supermarkt, wo die Tour endete. Nach einer kurzen Stärkung rief ich mir einen Fahrer über BOLT für 9.80 € und ließ mich zum Auto zurück fahren.
Am Straßenrand hinter der Bar konnten wir das Auto parken. Direkt daneben begann der Einstieg zur Levada. Die heutige Wanderung war sehr entspannt und führte durch stille Täler mit ursprünglicher Natur. Nach 7 Kilometer erreichten wir eine Bar, wo wir einen Kaffee im stehen tranken. Ab der Bar herrschte vermehrt Gegenverkehr durch andere Wanderer. Auch ein Ehepaar aus dem Hotel, welches ich bereits gestern schon getroffen hatte, begegnete mir erneut. Ich gab ihnen den Hinweis sich die App BOLT herunterzuladen, um damit die Anfahrten zum Auto, deutlich günstiger und bequemer zu bekommen. Nun traf ich wieder auf die gleiche Katze, welche ich gestern, an der gleichen Stelle schon gestreichelt hatte. Der Weg der verschiedenen Touren überschnitt sich nämlich in diesem Bereich. Nachdem wir den Endpunkt der Tour erreicht hatten, buchte ich über BOLT einen Fahrer für 5.60 €. Nach 20 Minuten Fahrt erreichten wir unser Auto.
Die Anfahrt vom Hotel dauerte gut 50 Minuten. Auf dem Parkplatz vom Achada do Teixeira - Mountain Spot Café, konnte ich das Auto parken. Bereits um 9.30 Uhr war dieser gut gefüllt und zahlreiche Wanderer waren zu sehen. Rechts vom Parkplatz startete der Weg zum Pico Ruivo. Nach 2.5 Kilometer bergauf über langgezogene Treppenwege, erreichte ich die Berghütte Casa de Abrigo do Pico Ruivo. Auf dem Weg hierhin herrschte bereits ein frischer Wind. Kurze Zeit später biegt der Weg zum Pico Ruivo dann steil nach oben ab. Hier kamen mir bereits unzählige Wanderer entgegen, da die meisten nur vom Parkplatz bis zum Pico Ruivo und zurück gehen. Den Gipfel erreichte ich nach ca. 10 minütigen Aufstieg und genoß die beeindruckende Übersicht auf 1.862 Metern Höhe. Auf zwei Verschiedenen Plattformen machte ich einige Bilder. Danach folgte der Abstieg bis zum Weg und ich bog links ab. Ab diesem Zeitpunkt, bis zum Ende der Tour in begegnete ich nur noch 5 Wanderern. Der Wind wurde immer stärker und kühler, sodass ich mein Buff als Schutz für die Ohren aufsetzte. Es ging nun steil nach unten über zahlreiche Steintreppenstufen. Zeitweise gab es immer wieder kurze sehr steile Aufstiege. Die Temperatur stieg deutlich und der Wind stoppte. Teilweise waren Absturzsicherungen aus Drahtseil an schwierigen Stellen montiert. Heute hatte ich jedoch gar keine Probleme mit der Höhe, da es hier nicht solchen steilen Abbruchkanten nach unten, wie bei den Levadas gab. Der Weg war sehr anstrengend aber schön. Ich machte auf einem Stein in der Sonne eine kurze Pause und aß einen Clif Riegel zur Stärkung. Ab dem Pico do Jorge beginnt der 6 Kilometer quälend lange Abstieg, über zig tausende von Treppenstufen. Meine Oberschenkel die bereits einiges gewohnt sind waren gegen Ende doch etwas müde. Ich war froh als ich die Cafeteria am Boca de Encumeada erreichte. Aber zu früh gefreut, denn heute war Montag und somit der einzige Tag, an dem diese geschlossen hatte. Auch mit BOLT fand ich keine Fahrer und Taxis. Ich stoppte ein Pärchen aus Deutschland, die mit der AIDA unterwegs waren und heute die ganze Insel mit dem Mietwagen sehen wollten. Ich ließ mich von ihnen in Ribeira Brava absetzen. Hier hoffte ich, dass ich größere Chancen hätte eine Fahrt zu buchen. Mir wurden zwar einige Fahrer von BOLT angezeigt, jedoch stornierten diese immer direkt die Buchung. Bis zum Parkplatz waren es nämlich 56 Kilometer. Bei BOLT hätte die Fahrt 50 € gekostet. Nachdem mir 6 Fahrer storniert hatten, musste ich dann ein Taxi für 85 € über BOLT buchen. Der Fahrer war innerhalb von 5 Minuten da und sehr freundlich. Wir unterhielten uns auf der knapp einstündigen kurvenreichen Fahrt über verschiedene Dinge. Als er mich auf dem Parkplatz absetzte war dieser komplett gefüllt. Ich erreichte mein Hotel um 17.15 Uhr.
Auf dem Weg zum Auto kaufte ich im kleinen Sparmarkt noch UHU Sekundenkleber, für günstige 1.30 €. Ich setzte mich dann ans Auto und klebte ein Stück meiner Schuhsohle an, die sich gelöst hatte. Nun konnte ich losfahren. Direkt am Startpunkt konnte ich mein Auto seitlich am Straßenrand parken. Der Weg startete direkt recht steil bergauf. Zunächst über Asphalt, dann wechselte es zu einem breiten Feldweg. Die ersten 2 Kilometer würde ich als Waldbaden bezeichnen, denn der Weg schlängelte sich ruhig durch diesen hindurch. Nun erreichte ich auf dem Schotterweg einen kleinen Bauernhof. Zunächst sah ich nur einige Kühe auf dem Weg stehen, dann jedoch auch 2 Baby Kühe. Die Mütter mögen es ja nicht besonders, wenn man diesen zu nahe kommt und können dann auch aggressiv reagieren. Ich ging langsam an ihnen vorbei um die Tiere nicht zu beunruhigen. Diese waren aber Menschen offensichtlich gewohnt und reagierten gar nicht auf mich. Nur die kleinen liefen etwas zur Seite. Nur wenige hunderte Meter weiter oben blockierte eine Gruppe junger Kühe den Weg. Diese waren aber auch extrem entspannt und ich konnte an ihnen vorbeigehen, ohne das sie sich überhaupt bewegten. Nun bog der Weg seitlich ab, damit man zum höchsten Punkt der Tour, dem Chão dos Terreiros gelangen kann. Nachdem ich den Weidezaun über die Holztreppe überwand, folgte ich dem Weg immer weiter hinauf. Um zur vierkantigen Säule des Gipfels zu gelangen, musste ich dem schmalen Pfad folgen und durch Gestrüpp hindurchgehen. Beim Rückweg fand ich den Pfad nicht mehr und suchte mir einen eigenen Weg. An einem der trockenen Äste schrammte, ich mir mein Schienbein auf. Der weitere Wegverlauf ging ausschließlich bergab für ca. 1 Stunde. In dem Eukalyptus Wald, waren an einigen Stellen Ziegen zum grasen angebunden. Nachdem ich am Auto angekommen war, desinfizierte ich die Wunde mit Sterilium und kaufte mir im direkt daneben liegenden Mini-Markt noch etwas zu trinken.
Die Trainingsbereitschaft in meiner Garmin App gibt mir seit ein paar Tagen den Hinweis ,,Zeit für Erholung,,. Daher wählte ich heute mal eine gemütliche Tour zum Relaxen aus. Bei der Bar Grelhados do Pinheiro fand ich einen Parkplatz um mein Auto abzustellen. Direkt begrüßte mich ein Hund und beschnüffelte mich während ich meine Schuhe band. Ca. 50 Meter oberhalb der Bar begann der Einstieg zur Levada. Mein Wanderführer Hund folgte mir und lief vor mir her, um mir den Weg zu zeigen. Nach 2 Kilometer bog mein treuer Begleiter plötzlich ab und ich musste leider alleine weiter gehen. Die Levada führte heute durch ruhig gelegene Eukalyptus- und Akazien Wälder, Kulturland, Gemüsegärten entlang der Bergrücken. Ich passierte einen neuen Rastplatz für Wanderer, der offensichtlich mit EU Fördermittel finanziert und erst kürzlich eröffnet wurde. Am Ende der Tour durchquerte ich noch einen längeren Tunnel. Die letzten 2 Kilometer bin ich bereits letzte Woche gegangen, hier hatten sich zwei verschiedene Touren überschnitten. Über BOLT buchte ich mir für 9 € einen Fahrer und ließ mich zum Auto zurückfahren.
Beim Continente Supermarkt konnten wir das Auto parken. Zunächst folgten wir der Straße zum Berg. Nach einem kurzen Anstieg sollte der Weg geradeaus über den Berg gehen. Da ich vor einigen Tagen jedoch dieses extrem unwegsame Gelände heruntergegangen war, suchte in in Komoot nach einem Alternativen Weg nach oben. So folgten wir einem Feldweg der zwar steil, aber deutlich besser ausgebaut war nach oben. Nachdem wir nach 40 Minuten Bergauf die Straße erreichten, bogen wir links auf den Erdweg ab. Dieser schlängelte sich nun den Bergrücken entlang und war steinig und unwegsam. Zum Teil waren einige Passagen, durch die heftigen gestrigen Regenfälle noch feucht und rutschig. Nach einem längeren Abstieg erreichten wir die Küste von Caniçal. Der Weg verlief direkt an der Küste entlang und wir konnten die Wellen und die Brandung beobachten, wie diese immer wieder gegen die Mauer prallte. An dem vom Wasser überspülten Stück waren einige Krebse auf dem Gehweg. Wir passierten das museudabaleia und erreichten das Ziel der Tour. In einem Café tranken wir noch Kaffee und ich buchte über BOLT ein Taxi, das uns zur nächsten Tour an den PR8 Vereda da Ponta de São Lourenço fahren sollte.
Am Wendehammer, der auch gleich der Startpunkt war, lies uns das Taxi raus. Bereits hunderte Meter vorher parkten überall Autos und der Platz vor überfüllt mit Menschen. Klaus war heute nach der ersten Tour bereits ziemlich erschöpft und hatte keine Lust weiter zu laufen und wollte am Parkplatz warten. So startete ich alleine meinen Weg entlang an Menschenmassen. An einigen Stellen war es unfassbar windig. Orkanartige Böen wehten und einige Menschen wurden umgeworfen und lagen auf dem Boden. Auch ich wurde einmal brutal von einer Böhe erwischt und wäre beinahe gestürzt. Gleichgewicht auf unwegsamen Untergrund halten und zusätzlich gegen den Wind kämpfen, ist wirklich sehr anstrengend. Der Weg verlief durchgängig über unwegsamen Lavaboden, der hohe Konzentration verlangte. Teilweise waren Treppenstufen angelegt und die Abbruchkanten mit Stahlseilen gesichert. Der Weg war wirklich unfassbar anstrengend und ich musste gerade bei den extremen Steigungen kurz stehen bleiben, um bei einem Puls von 172 mal durchzuschnaufen. Der letzte Anstieg zum höchsten Punkt Miradouro Ponta do Furado, war nochmal besonders kräftezehrend. Ich konnte einen Regenbogen sehen und ein schönes Foto mit ihm machen. Auf dem Rückweg half ich noch einer älteren Frau, die vom Wind umgeworfen wurde und auf dem Boden lag. Aufgrund der starken Windböen konnte sie nicht alleine aufstehen, und auch ihr Ehemann brachte es nicht fertig, sie auf die Beine zu heben. Umstehende Wanderer schauten lieber zur, anstatt der Frau zu helfen. Es ist natürlich viel wichtiger, Fotos und Selfies zu machen, statt zu helfen. Ich nahm ihre Hand hob sie hoch und ging mit ihr bis zum nächsten Geländer, wo sie sich festhalten konnte. Die Eltern, die mit kleinen Kindern unterwegs waren, wies ich an diese immer an der Hand zu halten, da die Windböen ja so stark sind, dass die Kinder einfach umgeweht werden können. Wieso man bei diesem Wetterverhältnissen mit Kleinstkindern, die zum Teil auf dem Arm getragen wurden, auf diese Etappe geht, ist mir unbegreiflich und zudem grob fahrlässig. Teilweise waren Mädels nur mit dünnen Kleidchen bekleidet und trugen Sandalen, oder dünne Schuhe. Auch ältere Personen, zudem stark übergewichtig, waren mit dem Weg völlig überfordert und taumelten vor sich hin. Auf dieser Etappe ist festes Schuhwerk oder Trailrunning Schuhe, geeignete Kleidung und etwas zu essen und trinken ein Muss. Nachdem ich den Parkplatz erreicht hatte, kaufte ich mir beim Food Wagen erstmal ein kaltes Red Bull und Coca Cola. Mit einem Taxi fuhren wir für ausgehandelte, günstige 20 € zu unserem Auto zurück.
Auf dem Parkplatz beim Einstieg standen bereits einige Autos. Die Einfahrt von der Straße auf den Schotter war extrem ausgespült, so das ich leicht mit dem Unterboden, trotz Schneckentempo aufsetzte. Wir bogen rechts auf den Feldweg zur Levada ab, währenddessen alle anderen Wanderer links auf dem Asphaltweg bergab gingen. Zunächst folgten wir der Levada entgegen der Fließrichtung für gut 40 Minuten, durch dichten Buschwald. Hier oben herrschte ein sehr angenehmes Klima und ausgezeichnete Luftqualität. In der Levada entdeckten wir einige Forellen, die immer Paarweise gegen die Strömung schwammen und trainierten. Kurz darauf erreichten wir die sogenannte HIMMELSTREPPE. Die Levada stürzt hier steil hinunter, links davon kann man über die Treppen nach oben gehen. Nun bog der Wegs links ab und folgte nun über steinige Pfade und viele viele Treppenstufen, recht steil bergab. Wir kamen an einigen Wasserquellen und Bachläufen vorbei. An der Abzweigung ging ich dann alleine, bis tief hinunter zum großen Wasserfall Lagoa do Vento. Hier stieß ich mir das erste mal für heute den Kopf an einem tief hängenden Ast, den ich nicht bemerkte. Auf dem nächsten Kilometer stieß ich mir noch zwei mal den Kopf an Ästen. Hoffentlich ohne weitere bleibende Schäden 😂. Als wir die asphaltierte Straße erreichten, folgten wir dieser knapp 3 Kilometer bergauf zum Parkplatz. Uns kamen sehr viele Touristen, mit zum Teil abenteuerlichen Outfits entgegen. Der Parkplatz war nun großflächig komplett zugeparkt, selbst am Straßenrand standen Autos. Neben unserem Auto stand ein Fiat Panda. Das Pärchen lag darunter und begutachtete die Unterseite des Autos. Diese sind die Einfahrt, an einer noch tieferen Stelle, wohl etwas zügiger heruntergefahren und ordentlich mit dem Auspuff aufgesetzt.
Nachdem ich aus dem Hotel ausgecheckt hatte, war noch ausreichend Zeit bis zum Abflug vorhanden. Ich entschloss mich spontan das Walmuseum zu besichtigen. Vor dem Eingang gab es einige kostenlose Parkplätze. Der Eintritt kostete 10 € für Erwachsene. Man erhielt eine Audio Tour, welche in zahlreichen Sprachen angeboten wurde. Das Museum war sehr modern und schön eingerichtet. Lebensgroße Modelle der verschiedenen Wale und Delphine hingen von der Decke. Zusätzlich wurden 3-D Brillen ausgehändigt. An mehreren Bildschirmen wurden 3-D Filme abgespielt. Es gab auch ein gelbes Tauchboot, wo man einen virtuellen Tauchgang im Meer erleben konnte. Nach gut 1 Stunde war ich mit den insgesamt drei Ausstellungsräumen durch. Ein besuch lohnt sich meiner Meinung nach auf jeden fall.
Nach dem Besuch des Walmuseums entschloss ich mich nochmal zum Vereda da Ponta de São Lourenço zu fahren. Am Kreisel bog ich dann links ab und fuhr die schmale Straße hinauf. Hier waren noch zwei weitere Aussichtspunkte, den Miradouro da Ponta do Rosto und Miradou do Canical. Da mir der unten liegende Hafen aufgefallen war, wollte ich diesen besuchen. Das Gelände war versperrt und es gab nur eine schmale Zufahrt von der Straße aus. Ich fuhr einfach mit dem Auto hinein und meldete mich beim Sicherheitsdienst nur kurz an. Es handelt sich bei der riesigen Anlage um das Quinta do Lorde, ein ehemaliges Resort+Hotel+Hafen, welches vor einigen Jahren wegen finanzieller Probleme geschlossen wurde. Nach Rücksprache wurde nun ein neuer Investor gefunden und die Anlage soll wieder umgebaut werden. Ich parkte mein Auto in der Tiefgarage am Hafen und besichtigte diesen. Von hier werden von der Firma Madeira Sea Emotions Touren mit dem Schiff angeboten, um Wale und Delphine zu beobachten. In dem nebenliegenden Café trank ich noch zwei Cortado und genoss noch ein wenig das traumhafte Wetter heute, mit gut 25 Grad.
Die Rückgabe des Mietwagens bei Avis funktionierte problemlos. Meinen Bambusstock konnte ich kostenlos bei TUI Fly als Sperrgepäck aufgeben. Auf der Sonnenterasse des Flughafens gönnte ich mir noch ein leckeres Cola-Bier, um mich vom schönen Wetter für die nächste Zeit zu verabschieden. Trotz das der Flieger gut 40 Minuten Verspätung hatte, landeten wir um 22.30 Uhr pünktlich in Frankfurt. Die Flugzeit war mit 3.30 Stunden angegeben, da wir Vollgas flogen um die Verspätung zu kompensieren. Mein Koffer als auch der Wanderstock trafen zeitnah an verschiedenen Gepäckbändern ein. Mit dem Flughafen Shuttle Bus fuhr ich vom Terminal 2 zum Terminal 1, wo der Fernbahnhof liegt. Um das Gleis 7 zu erreichen, muss man dann aber noch einiges an Wegstrecke im Terminal 1 zurücklegen. Der Zug war pünktlich und so erreichte ich um 1.15 Uhr in der früh Koblenz Hbf.
Günter Zoch (Mittwoch, 06 November 2024 20:13)
Sehr schöne Tourenbeschreibungen . Wir werden bald wieder auf Madeira fliegen.