Irland: Kerry Way

Der Kerry Way gilt als der am meisten frequentierte Fernwanderweg in Irland. Er erstreckt sich im Südwesten der grünen Insel durch die Grafschaft Kerry und führt dabei durch die malerische Iveragh-Halbinsel. Dieser Wanderweg wurde von der legendären "Ring of Kerry" inspiriert, einer bereits berühmten Rundstrecke entlang der Halbinsel, die als eine der schönsten Autofahrten Europas gilt und von den meisten Besuchern Irlands unbedingt erlebt werden sollte.

 

Für detaillierte Informationen zum Kerry Way, empfehle ich das Outdoor Buch Wanderführer Irland: Kerry Way – Fernwanderweg vom Conrad Stein Verlag.


Irland: Kerry Way

 

Vom 9.10 bis 20.10.2023

230 km

Übersichtskarte vom Conrad Stein Verlag


Kerry Way 9.10.2023 Anreise

Um 12 Uhr bin ich von Frankfurt-Hahn abgeflogen. Nach 2 Stunden landete der Flieger pünktlich in Kerry. Nach der Passkontrolle und Kontrolle der Taschen durch einen Hund, ging ich zur Bushaltestelle. Der nächste Bus fuhr erst in 1 Stunde und so fragte ich ein Paar ob diese auch nach Killarney fahren müssten. Die Frau hatte ihr Auto am Flughafen stehen, da diese bis jetzt hier lebte. Also nahmen mich die beiden kostenlos mit in die Stadt und ließen mich an der Kirche raus. Nach dem Check-in im The Black Sheep Hostel ging ich in die Stadt. Bei Eddie Rockets aß ich einen leckeren Burger. Im Expert Klein musste ich mir dann noch einen Stromadapter holen und ein kleines Opinel fand ich in einem Krims-Krams Laden in der Nähe. 


Kerry Way 10.10.2023 Tag 1. Killarney-Black Valley Youth Hostel 24 Km + 580 Höhenmeter

Ich war gestern schon um 19 Uhr im Bett, da ich mich bissl platt fühlte. Hatte dann noch Zink und Aspirin eingenommen und die Nacht über schön alles böse rausgeschwitzt. Das Bett und die Decke waren sehr kuschelig und ich hatte recht gut geschlafen. Morgens war ich wieder fit. Um kurz nach 7 bin ich runter gegangen. Es gab selbst gemachtes dunkles Brot, Marmelade, Banane und Kaffee am Frühstücksbuffet. Obwohl im Hostel viele mit einem Wanderrucksack waren, habe ich heute auf der gesamten Strecke, niemanden mit Rucksack in meiner Laufrichtung gesehen. Nach den ersten Kilometern der Straße lang mit viel Verkehr, ging es dann endlich in den Killarney National Park. Viele fahren dieses Stück von Killarney zum Parkeingang mit einer Kutsche. Beim Torc Wasserfall machte ich meine erste Pause. Hier waren unheimlich viele Touristen, die mit dem Bus oder Auto angereist sind. Ab dem Wasserfall ging es dann erstmal knackig den Berg hinauf mit vielen, vielen Stufen. Oben auf dem höchsten Punkt angekommen war es sehr nebelig, windig und es fing an zu regnen. Der Pfad verlief hier über dicke Steine, welche nass und zum Teil mit Moos bedeckt waren. Diesmal bin ich mit den Fresh Foam Hierro V7 MID unterwegs. In Kombination mit den Dirty Girl Gaiters, damit kein Schmutz in den Schuh kommt. Mit der Vibram Megagrip Sohle hatte ich heute auf allen Untergründen wieder super halt. Beim Lord Brandons Cottage nach 21 Kilometern, machte ich dann nochmal eine Pause und kaufte mir zwei Sandwiches und eine Cola. Das Café war nahezu komplett voll. Hier waren ausschließlich Touristen, welche mit dem Boot hier hin gefahren wurden. Die restlichen 2 Kilometer regnete es weiter, die Temperatur war jedoch recht angenehm und ich kühlte daher nicht aus. Check-in wäre ab 16 Uhr, da es aber erst 14.30 Uhr war, rief ich an und konnte schon früher ins Zimmer. Hier gibt es im Umkreis nichts zu essen und liefern lassen geht leider auch nicht. Im Hostel gibt es jedoch eine recht große Küche die genutzt werden kann. Da die Inhaberin noch zum Supermarkt fuhr, konnte ich mir Suppe, Brot und Cola mitbringen lassen. 


Kerry Way 11.10.2023 Tag 2. Black Valley Youth Hostel-Glencar 16 Km + 380 Höhenmeter

Heute Morgen standen in der Küche frische Eier, Brot, Saft und Müsli. Es schüttete draußen wie aus Kübeln und auch die gesamte Nacht hatte es geregnet. Also machte ich mir erstmal 4 Spiegeleier mit Toast, um mich für den heutigen Tag zu stärken. Carlos aus Mexiko lag noch im Bett, er läuft heute ja nur 10 km. Irgendwie ahnte ich bereits, das es heute spannend werden würde. Da es windstill war, konnte ich zum Glück mit meinem Regenschirm laufen. Zunächst ging es ein gutes Stück der Straße lang, bis der Weg dann an einer Farm ins unwegsame Gelände abzweigte. Bereits hier war der gesamte Weg mit Wasser geflutet. Um die einzelnen Gatter zu öffnen, musste ich zum Teil bis über den Knöchel tief im Wasser stehen. Zunächst versuchte ich noch seitlich dem Wasser aus dem Weg zu gehen, jedoch bereits nach kurzer Zeit lief ich einfach den Weg entlang. Es gab quasi keine Wege mehr. Ich lief komplett in Bächen mit Wasser. Überall waren in der Landschaft die enormen Wassermassen zu sehen, die in Sturzbächen und Wasserfällen den Berg hinunter flossen. Erstaunlicherweise waren meine Füße nicht kalt. Der Merinoanteil in den Socken wärmte die Füße angenehm. Nur bei tiefen Tritten in das kalte Wasser wurde es kurzzeitig kalt. Im Prinzip hätte ich heute mit Kniehohen Gummistiefeln laufen können. Nachdem ich den Berg erklommen hatte, folgte der sehr steile Abstieg, der eine Herausforderung werden sollte. Nach wie vor hatte ich super Grip mit meinen Schuhen, jedoch auf den grünen Wiesen war es spiegelglatt. Unterhalb der obersten Schicht lösten sich weitere Erdschichten und man rutschte ohne Vorwarnung. Das erste mal legte ich mich voll auf die Seite und rutschte gut 2 Meter weit. Im Oberschenkel spürte ich eine leichte Überdehnung, jedoch konnte ich problemlos weiter gehen. Das 2 und 3 mal fiel ich nach hinten auf den Rucksack und als ich fast komplett unten war, fiel ich beim 4 mal mit einer Pobacke auf einen Stein. Das spürte ich die nächsten Minuten noch ordentlich, und die Etappe kotzte mich so langsam richtig an. Nachdem ich wieder auf die Straße gelangt war, erreichte ich das Stepping Stone B&B. Auf dem Gelände gab es leider keine Möglichkeit sich irgendwo unter Stellen zu können. Ich ging zur Tür und klingelte. Erst beim zweiten Male öffnete ein Mann mit genervten Gesichtsausdruck die Tür. Ich fragte ob er mich die 5 Kilometer bis nach Glencar fahren könnte, im Hof standen zwei Autos, oder er ein Taxi rufen könnte. Er lachte etwas und sagte das dies nicht ginge. Er ließ mich die ganze Zeit im Heftigen Regen vor der Tür stehen und bot mir nicht mal an, ob ich mich vielleicht mal kurz ins Trockene irgendwo hin setzen möchte. Auch das Café was zum B&B gehörte, könnte ich nicht nutzen. Kaffee und Kuchen verkaufen sie nur an Leute, die im B&B übernachten würden. Ich solle die Straße einfach weiter gehen, eventuell würde in 10 Kilometern etwas kommen was geöffnet hätte. Was ist das bitte für ein asoziales Verhalten? Nach 3 Kilometern an der Straße passierte ich ein geparktes Auto mit einem Mann. Ich klopfte an die Scheibe und sagte das ich nach Glenbeigh müsste, da ich dort mein Hotel gebucht hätte. Der Mann war sehr freundlich und nahm mich mit dem Auto bis nach Killorglin mit, da hier eine Busverbindung besteht. Gegenüber von einem Supermarkt waren Waschmaschinen und Trockner aufgebaut. Hier zog ich erstmal meine nasse Kleidung aus und trockene Sachen an. Die nasse und dreckige Kleidung wusch ich schnell und während der Trockner lief, holte ich mir einen Nudelauflauf aus dem Supermarkt zu essen. Um 15.30 Uhr konnte ich dann für 1.50 € mit den Bus nach Glenbeigh fahren und im The Glenbeigh Hotel einchecken. Abends aß ich dann noch leckres Lamm im Restaurant vom Hotel. 



Kerry Way 12.10.2023 Tag 3. Glencar-Glenbeigh 14.5 Km + 410 Höhenmeter

Um 8 Uhr konnte ich im Hotel frühstücken. Es gab eine a la carte Auswahl, die inklusive war und ich entschied mich für die Pancakes. Um 9.15 Uhr holte mich dann das reservierte Taxi ab und fuhr mich nach Glencar. Der Taxi Fahrer berichtete, das der Inhaber vom B&B von gestern bekannt dafür sei, absolut unfreundlich zu sein. Ich sollte mir mal die Bewertungen bei Tripadvisor ansehen. Es war heute Morgen kühl und es nieselte leicht, daher zog ich zunächst die Regenjacke und Regenrock an. Der Weg verlief zunächst flach über Feldwege und Wiesen. Immer wieder musste ich vorsichtig über die sehr rutschigen Doppel Metallgatter steigen, die verhindern das Schafe das Gelände verlassen. Nach kurzer Zeit wurde es etwas wärmer und ich konnte die Regenkleidung ablegen. Nun folgten einige Auf- und Abstiegen über Steintreppen, die große Schritte erforderten. Mein Oberschenkel fühlte sich von gestern noch sehr nach Muskelkater aufgrund der Überdehnung an. Daher musste ich kleinere Schritte machen bzw. mehr seitlich gedreht absteigen. Nach 10 Kilometern wählte ich die Wegvariante über Windy Gap aus, da diese als die schönste Variante angegeben wurde. Es ging recht knackig den Berg hinauf, der im Nebel lag. Immer wieder waren zahlreiche Schafe auf und neben dem Weg, die jedoch meist aufgeschreckt wegliefen. Beim Abstieg hatte ich dann eine schöne Aussicht auf die Landschaft und das Tal. Ich besichtigte noch kurz die Kirche in Glenbeigh und stellte eine Kerze auf. Bereits um 13 Uhr erreichte ich wieder das Glenbeigh Hotel. Mein Zimmer war schon fertig und ich konnte hinein. Nach einer heißen Dusche aß ich dann noch ein leckereres Sandwich in der Bar/ Restaurant. 


Kerry Way 13.10.2023 Tag 4. Glenbeigh-Caherciveen 26.1 Km + 540 Höhenmeter

Heute Morgen traf ich um 8 Uhr beim Frühstück Carlos aus Mexiko wieder. Er setzte sich zu mir an den Tisch und wir unterhielten uns etwas. Diesmal bestellte ich vier Pancakes zur Stärkung. Carlos ist gestern nur die 10 km von dem B&B bis nach Glencar gelaufen und traf dort erst um 16 Uhr ein. Von Glencar hatte er sich dann ein Taxi bis nach Glenbeigh gerufen. Nach dem Start folgte ich erstmal der Straße aus Glenbeigh raus bis nach Rossbeigh-Beach. Heute Morgen war es extrem windig und recht kühl. Mit Regenrock und GoreTex Jacke war es jedoch gut auszuhalten. Vom Strand aus ging der Weg nun steil nach oben, weiter auf einer asphaltierten Straße den Berg hinauf. Es boten sich mir tolle Ausblicke auf die Küstenlandschaft. Am Drug Hill entlang schlängelte sich der Weg über schmale Pfade, parallel am Berg entlang. Rechts ging es tief hinunter. Auch heute waren die Pfade immer noch stark mit Wasser geflutet. Um 12 Uhr konnte ich dann endlich mal eine kurze Pause auf einer Betontreppenstufe einer kleinen Brücke machen. Ich wechselte mal die nassen Socken und ließ die Füße kurz trocknen. Leider ist es auf den Tagesetappen kaum möglich sich mal irgendwo hinzusetzen. Man kühlt aufgrund des starken Windes einfach zu schnell aus und Wind- oder Wettergeschützte Unterstände gibt es gar keine. Natürlich kamen nach dem Sockenwechsel direkt wieder Wegstrecken die völlig unter Wasser standen und ich direkt wieder feuchte Füße bekam. Nach dem Abstieg folgte ein langes Stück der Straße lang und ich entschied mich dieser Straße zu folgen, denn es fing nun an zu regnen. An einem Bauhaus konnte ich eine Cola kaufen und entschied mich daher für eine kurze Pause auf einer Musterbank. Nach weiteren 6 km erreichte ich mein Hostel über Airbnb mit meiner Gastgeberin USCHI, die aus Deutschland kommt. Nach dem Duschen bekam ich dann erstmal einen Kaffee zum aufwärmen und ein Stück leckeren Apfelkuchen. Ich installierte noch schnell die neue SIM Karte von Uschi in ihrem Hdy, da sie aufgrund eines Wechsels und der Deaktivierung der alten SIM Karte ihr Telefon nicht nutzen konnte. Nachdem ich mir zum Abendessen eine Pizza vom gegenüberliegenden Spar Supermarkt mit Pizzeria geholt hatte, kam noch ein Freund von Uschi vorbei. Wir unterhielten uns noch nett und ich konnte erst um 22.30 Uhr ins Bett, wo ich noch schnell den Tagesbericht schrieb. 



Kerry Way 14.10.2023 Tag 5. Caherciveen-Waterville 25.5 Km + 850 Höhenmeter

Um 8 Uhr gab es Frühstück bei Uschi. Parallel schrieb ich Carlos ob er auch mit dem Taxi zur Wegkreuzung fahren wollte. Er hatte 100 m neben mir in einem Hostel übernachtet. Wir verabredeten uns gegenüber an der Tankstelle und versuchten zuerst ein Taxi zu bekommen. Da aber niemand abnahm stellte ich mich auf die Straße und nach kurzer Zeit hielt eine Frau an. Mit ihr fuhren wir dann bis zu dem Bauhaus, wo ich mir gestern die Cola gekauft hatte. Von hier starteten wir zunächst gemeinsam. Das Wetter war sehr wechselhaft mit Sonnenschein und Regen. Bereits nach 3 km und einem leichten Anstieg machte Carlos die erste Pause, während ich alleine weiterging. Die nun folgenden 12 km entlang des Bergkammes hatten es in sich. Viele steile An- und Abstiege reihten sich am Horizont ohne sichtbares Ende aneinander. Felsiges Gelände, der Boden nass und sehr rutschig, Sumpfartige Wiesen, tiefe Schlammlöcher, dornige Büsche, kalter extrem starker Seitenwind und Regen. Zum Teil waren Kletterpassagen zu überwinden und immer musste ich genau abwägen, wo ich meine Füße aufsetzen konnte. Mit diesen Wetterbedingungen ist diese Etappe wirklich nur für erfahrene Wanderer zu empfehlen. Nicht selten kam es vor das der gesamte Fuß in der Erde verschwand und die Schuhe mit kühlem Wasser getränkt wurden. Oder das die gesamte Wiesenfläche, über die man laufen musste komplett unter Wasser stand. Nur sehr wenige Teilbereiche des Weges waren mit aufgeschütteten Steinen bedeckt, auf diesen ich ohne einzusinken laufen konnte. Dadurch das ich soviel Energie benötigte um einfach nur gehen zu können, war das Stück extrem kräftezehrend. Erneut rutschte ich bergab aus und fiel seitlich auf die matschige Wiese. Nachdem der Bergkamm überwunden war, konnte ich auf einer Bank eine kurze Pause machen. Ich hatte Glück, denn genau in dem Moment schien die Sonne und es regnete nicht. Nach einem Stück Straße folgte der nächste kleinere Berg, der überquert werden musste. Die letzten 7 km bis Waterville lief ich auf der Straße, da die Wegmarkierung irreführend war. Als ich Waterville erreichte, ließ ich mir im Supermarkt ein Baguette belegen und kaufte Kokoswasser und Kaffee. Als ich neben der berühmten Charlie Chaplin Statue auf einer Bank mein Sandwich aß, erblickte ich auf einmal Carlos. Natürlich war er nicht das gesamte Stück gelaufen, er hatte sich nach dem Bergkamm, alles mit dem Auto fahren lassen. Nach einem kurzen Gespräch mit ihm, checkte ich im Sea Lodge Hotel ein. Morgen übernachten wir im gleichen Hotel. 



Kerry Way 15.10.2023 Tag 6. Waterville-Caherdaniel 16.5 Km + 380 Höhenmeter

Um 8 Uhr bin ich runter zum Frühstücken gegangen. Ich war der einzigste Gast im Hotel und bestellte mir zu dem Buffett noch Toast mit Sirup.  Zunächst ging ich noch in den Supermarkt um mir Snickers zu kaufen. Bisher hatte in den ganzen Tag über meistens immer nur ein Snickers gegessen und war nicht hungrig. Der Weg startete zunächst entlang der Straße aus dem Ort hinaus, vorbei an einer sehr großen Golfanlage. Das Wetter war recht kühl und windig mit etwas Sonnenschein. Nun überquerte ich den Farraniaragh Mountain mit einem langen knackigen Aufstieg. Oben angekommen hatte ich bereits einen tollen Blick über die Küste. Nun ging es steil hinunter. Überall waren Häuser mit winzigen Zufahrten auf Hügeln versteckt, mit direktem Ausblick auf die Küste. Der Weg verlief jetzt direkt am Ufer und Strand und schlängelte sich durch schmale urige Wege entlang der Küsste. Beim Derrynane Haus machte ich eine kurze Pause und wechselte meine Nasse Kleidung. Durch den steilen Anstieg, hatte ich ordentlich in der Hardshell Jacke geschwitzt die ich jedoch als Windschutz tragen muss. Ich bemerkte beim verlassen des Geländes das es dort ein Café gab. Also trank ich noch einen Kaffee und aß ein Stück Karottenkuchen. Die letzten 3 km bis nach Caherdaniel ging ich auf der Landstraße. Beim Pup Blinde Piper bestellte ich mir um 13.30 Uhr eine Tomatensuppe und zog mich schonmal komplett um. Ich hatte noch so viel Zeit, denn ich konnte erst um 15 Uhr in mein B&B Derrynane Bay House einchecken. Vom Pup bis zum B&B waren es nochmal knapp 1.5 Km die Straße entlang. Hier konnte ich meine Kleidung zum waschen und trocknen für 15 € abgeben. Um 18 Uhr erreichte dann auch Carlos die Unterkunft. 


Kerry Way 16.10.2023 Tag 7. Caherdaniel-Sneem 20.3 Km + 460 Höhenmeter

Um 8.15 Uhr konnte ich zum Frühstück gehen, welches ich gestern bereits ausgewählt hatte. Carlos bleibt heute 3 Nächte in einem Hotel Resort kurz hinter Sneem und setzt erst dann die Tour fort. Ich werde ihn daher nicht mehr sehen. Das Frühstück war lecker, der Gastgeber vom Bay House macht jedoch mit seinem gesamten Verhalten, den Eindruck das er an seiner Tätigkeit ein B&B zu betreiben keinerlei Spaß hat, sondern dies tut weil er es zwingend machen muss. Er verschwindet immer direkt in seinem Privaten Bereich. Der komplette Gegensatz zu Uschi von AirBnB. Generell buche ich einfach lieber Hotels, da hier der Service deutlich besser ist, jedoch war das Angebot auf dem Kerry Way sehr begrenzt. Heute war für den ganzen Tag starker Wind mit Böen gemeldet. Ein langezogener Bergkamm musste überwunden werden. Landschaftlich war es heute eher langweilig und monoton. Auf einem kurzen Stück von 2-3 km, war der Pfad dann wieder eine komplette Schlammpiste. Ich sank mehrmals bis zum Schienbein im Matsch ein. Einige ganz junge Kälber waren auf der Wiese und versuchten vor mir wegzulaufen, dann drehten diese aber wieder rum und liefen auf mich zu. Das kleinste von ihnen war noch ganz unsicher auf seinen Beinen. Als ich um kurz nach 13 Uhr Sneem erreichte, ging ich zuerst ins Pup. Dort wechselte ich meine Komplette Kleidung und aß dann etwas zu Mittag. Vor der Tür entfernte ich den massiven Schlamm von meinen Schuhe, mit meiner kleinen Bürste. Von hier musste ich dann noch 1.6 km zu meiner Unterkunft Álaind Lodges gehen. Auf dem Weg begegnete ich zwei Eseln, die ich erstmal an den Zaun rief um diese zu streicheln. Als ich um 15 Uhr angekommen war, musste ich noch 30 Minuten warten bis das Zimmer fertig war. Check-in war offiziell um 16 Uhr. In der Zeit hing ich meine nassen Sachen draußen unter einem Schuppen auf, damit diese trocknen konnten. Die Gaiters wusch ich dann noch mit Wasser richtig durch, um den Schlamm zu entfernen. 



Kerry Way 17.10.2023 Tag 8. Sneem-Kenmare Regenpause + Bus

Die ganze Nacht über hatte es stark geregnet. Als ich um 8 Uhr runter zum Frühstück ging, war es weiterhin am schütten. Für heute war 100% Regen gemeldet. Zusätzlich gab es noch eine Wetterwarnung in der Region. Die Wege wären absolut unpassierbar gewesen und auf der Landstraße N70 herrscht zu viel Verkehr, um hier entlang zu laufen. Der Gastgeber zeigte mir einen Busfahrplan nach Kenmare und ich entschied für den Bus um 10.18 Uhr. Freundlicherweise wurde ich von ihm bis zur Bushaltestelle gefahren. Auf dem Weg in die Stadt wäre ich sonnst noch gut naß geworden. Ich wartete im kleinen Supermarkt auf den Bus und zahlte dann 6.50 € für die Fahrt mit einer Dauer von 30 Minuten. Von der Haltestelle lief ich dann noch 1.4 km bis zum Kenmare Bay Hotel & Leisure Resort, wo ich schon um 11 Uhr einchecken konnte. Das Zimmer ist schön eingerichtet und sehr geräumig. 


Kerry Way 18.10.2023 Tag 9. Kenmare-Killarney 27 Km + 510 Höhenmeter

Als ich um 8 Uhr früh zum Frühstück ging, war es draußen immer noch sehr zugezogen und am Regnen. Ich wartete noch bis kurz nach 9 Uhr und machte mich dann auf den Weg. Heute war es ca. 5 Grad wärmer als gestern und recht schwül. Die ersten 6 km ging es nur bergauf auf einer kleinen asphaltierten Seitenstraße. Unter meiner Regenjacke schwitzte ich daher ordentlich und es wurde sehr warm. Bis zum Gipfel konnte ich noch den Regenschirm nutzen, dann wurde es jedoch am Windy Gap zu stürmisch. Der Weg wechselte nun auf einen steinigen Pfad und es ging nochmals über einen Bergkamm. Der Weg war hier auch stellenweise recht matschig. Nachdem es nun wieder bergab ging, musste ich mehrere Bachläufe überqueren. Die Steine und Felsen, welche zum überqueren positioniert wurden, waren zum Teil komplett unter Wasser. Manchmal schaffte ich 50 m seitlich eine Überquerung, die anderen Male musste ich die Füße komplett unter Wasser bis zum Schienbein, auf die Vorhandenen Steine setzen. Nach ein paar Metern war jedoch das meiste Wasser aus den Schuhen abgeflossen und meine Füße waren auch noch weiterhin schön warm. Als ich das Schild vom Killarney National Park passierte, war meine Kerry Way Runde offiziell beendet. Das Stück von hier bis nach Killarney, bin ich ja bereits am ersten Tag gelaufen. Ich entschied mich daher auf der Landstraße zu gehen, in der Hoffnung per Anhalter mitgenommen zu werden. Bestimmt 40 Autos fuhren ohne zu halten an mir vorbei. In der Zwischenzeit hatte es wieder heftig zu Regnen begonnen. An einer Roten Ampel aufgrund einer Baustelle, klopfte ich dann an die Scheibe eines wartenden Autos. Das Paar aus den Niederlanden war auf dem Weg zu einer Wanderung und nahm mich im Auto bis nach Killarney mit. Hier konnte ich schon früher im Foley’s Townhouse einchecken. Zunächst gab es eine heiße Dusche. In einem Waschsalon in der Nähe, warf ich dann noch alle nassen Sachen für 30 Minuten in den Trockner. Danach aß ich nochmal einen leckeren Burger und bummelte ein bissl durch die Geschäfte. 



Kerry Way 19.10.2023 Tag 10. Killarney-Glenbeigh

Nach dem Frühstück ging ich um 9 Uhr zur Post. Hier sendete ich mein kleines Opinel Taschenmesser, für 3.60 € inklusive Briefumschlag nach Deutschland. Bei der Killarney Bus Station, fuhr ich um 10 Uhr mit dem Bus Richtung Cahersiveen, bis nach Glenbeigh für 9.60 €. Aus dem Bus konnte ich noch die Brauerei fotografieren. In Glenbeigh hatte ich mir gestern Abend nochmal das The Glenbeigh Hotel gebucht, was mir ja sehr gut gefallen hatte. Mein Flug zurück nach Deutschland geht morgen um 15 Uhr.


Kerry Way 20.10.2023 Rückreise Glenbeigh-Kerry Airport-Frankfurt Hahn

Um 10.30 Uhr fuhr ich mit dem lokalen Bus Nr. 285 für 1.50 € nach Killorglin. Hier musste ich noch 20 Minuten auf den nächsten Bus der Linie 279A warten, der bis nach Killarney fuhr. Da direkt neben der Haltestelle ein Aldi war, ging ich hinein und kaufte noch etwas zu trinken. Aufgrund des Verkehrs vor Killarney und einer Baustelle erreichte ich genau um 11.58 Uhr die Bus Station von Killarney. Mein Bus mit der Nr. 14 in Richtung Limerick, den ich zum Flughafen nehmen musste, stand in der Haltebucht und Passagiere waren bereits am Einsteigen. Um 12.20 Uhr erreichte ich den Flughafen, mein Flug ging erst um 15.15 Uhr. Ich hatte also noch sehr viel Zeit und ging daher in das Restaurant am Flughafen und aß etwas zu Mittag. Beim verlassen traf ich dann zufällig Romy aus Deutschland, die mich ja am ersten Tag mit Ihrem Transporter vom Flughafen bis nach Killarney mitgenommen hatte. Sie hatte ein Jahr in Irland gelebt und ist nun wieder zurück nach Deutschland gezogen. Nach der Sicherheitskontrolle geht man durch einen kleinen Souvenirshop, wo ich mir noch ein süßes kleines Plüsch Schaf kaufte. Der Flieger landete nach 2 Stunden Flug, sogar 10 Minuten früher als angegeben, mit Zeitverschiebung um 18 Uhr in Frankfurt-Hahn, wo ich von meinem Vater abgeholt wurde.           


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