Der Dingle Way führt als Rundwanderweg einmal um die Dingle-Halbinsel im Südwesten Irlands, durch malerische Berge, an steilen Klippen entlang und über kilometerlange Sandstrände. Die Dingle Halbinsel ist die nördlichste der drei großen Halbinseln der Grafschaft Kerry. Schroffe Bergzüge prägen die Landschaft zwischen dem Städtchen Tralee im Osten und dem Slea Head im Westen der Landzunge. Höchster Berg ist der Mount Brandon mit 951 Metern. Neben atemberaubenden Bergpanoramen bietet der Dingle Way traumhafte Strände wie Inch Beach und Fermoyle Strand. Hauptort der Halbinsel ist Dingle Town, welcher mit seinen bunten Hausfassaden, vielen Geschäften, Restaurants und Pubs zum Stadtbummel einlädt. Der Historische Teil befindet sich westlich der Dingle Halbinsel. Auf dem Slea Head liegen steinzeitliche Anlagen sowie kirchliche Siedlungsreste. Sie bekunden die weit zurückreichende Besiedlung der Dingle Halbinsel. Zudem liegen vor dem westlichsten Punkt des Slea Head, dem Dunmore Head, die Blasket Islands. Einst besiedelt, ragt die Inselgruppe heute verlassen aus dem wilden Atlantik. Eine Wanderung auf dem Dingle Way führt entlang der Highlights über die Halbinsel.
Für detaillierte Informationen zum Dingle Way, empfehle ich das Outdoor Buch Wanderführer Irland: Dingle Way – Fernwanderweg vom Conrad Stein Verlag.
Irland: Dingle Way
Vom 11.7.2022 bis 17.7.2022
190 km
Übersichtskarte vom Conrad Stein Verlag
Um 15 Uhr sollte der Flieger von Frankfurt Hahn mit Ryanair nach Kerry eigentlich starten. Aber natürlich wie immer bei Ryanair hatte er über eine Stunde Verspätung. Hahn ist zum Abflug eine Katastrophe. Es gibt bei den 6 verschiedenen Gates noch nicht einmal für 20% der Passagiere Sitzplätze. Die Menschen haben überall auf dem Boden gesessen und es war total überfüllt. Dann gibt es nur 2 Getränkeautomaten die nur eine Sorte Wasser und eine Limonade haben. Ein einziger Mitarbeiter fertigte 3 Maschinen komplett alleine ab. Die Schlange beim Check-in verlief durch die verschiedenen Gates. In Kerry am Flughafen gelandet, konnte ich eine Station bis Aherns Pharmacy mit der Linie 14 fahren und musste dann in die Linie 40 nach Tralee umsteigen. Mein Hotel Grand Hotel Tralee lag direkt in der Nähe der Haltestelle. Im Bus traf ich Mona welche auch im selben Hotel übernachtete und mit dem Bus ein paar Tage die Insel erkundet. Nach dem Check-in gingen wir in ein nahegelegenen Pup etwas essen.
Die ganze Nacht über hatte es geregnet. Im Hotel gab es erstmal ein Frühstück. Ich entschloss mich zunächst auf der Straße zu laufen da ich im Buch gelesen hatte, dass der Streckenabschnitt extrem matschig wäre, wenn es geregnet hätte. Nachdem aber nach ein paar Kilometern der Bürgersteig endete und auch der Verkehr anstrengend wurde, bog ich auf den Dingle Way ab. Zunächst ging es erstmal den Berg hinauf, da der Weg 2-3 Kilometer parallel zur Straße verläuft. Aufgrund der massiven Steine musste ich bei jedem Schritt vorsichtig auftreten, um nicht umzuknicken. Natürlich wären hier stabile Wanderschuhe Kategorie B-C angenehm, da diese deutlich Verwindungssteifer sind, die schwache Dämpfung der Sohle hingegen hat mich jedoch wieder einmal zu den Trailrunner Schuhen bewogen. Der Grip mit diesen, auch auf nassen Steinen ist zudem um ein Vielfaches Höher. Nachdem ich bis zum Schienbein in einem Schlammloch eingesackt war, konnte ich mit dem dort wachsenden Gestrüpp den Schlamm entfernen. Meinen Gaiters zum Dank Drang kein Matsch in die Schuhe. Nach 10 km machte ich eine kurze Pause auf einem Felsen, als ich Mücken bemerkte. Gerade wenn man die Schuhe und Socken aus hat müssen diese einen Nerven. Ich testete dann direkt mein AntiBrumm Tropical und setzte meine Wanderung fort. In Camp an der Tankstelle mit Supermarkt angekommen machte ich eine Pause und suchte nach Übernachtungen. Ich entschied mich dann mit dem Bus nach Tralee zurück zu fahren und dort noch einmal zu übernachten, da es sonnst nichts gab. Es ist extrem schwer eine Übernachtung zu finden. An den Etappenzielen ist nichts verfügbar. Daher werde ich gezwungen sein immer mit dem Bus zu einem Ort fahren zu müssen, wo es etwas gibt. Heute habe ich das Brandon Hotel gebucht. Hier ist auch direkt die Bushaltestelle nach Camp. Um 18 Uhr bin ich noch in eine in der Nähe gelegene Pizzeria gegangen. Kurz nachdem ich meinen Platz eingenommen hatte füllte sich das Restaurant und alle Plätze waren belegt.
Um 7.15 Uhr bin ich zum Frühstück gegangen, da der Bus um 8 Uhr nach Camp fuhr. Der gesamte Frühstücksbereich war schon mit knapp 100 Leuten gefüllt, meistens Gruppen. Das Frühstück war heute bedeutend schlechter als gestern, also mussten Cornflakes und Toast mit Butter und ein Kaffeeähnliches Getränk reichen. In Camp musste ich zuerst wieder knapp 2 km zurück um auf den Dingle Way zu kommen. Heute waren viele asphaltierte Streckenabschnitte mit zahlreichen auf und abstiegen dabei. Mehrmals verlief der Weg auch auf der engen Landstraße. In Inch Beach aß ich ein Cookie Sandwich Eis für nur 7.-€ bei Murphys. 20.-€ für ein belegtes Sandwich wollte ich dann nicht ausgeben, ich hatte ja noch Nüsse und Schokolade im Rucksack. Das Gewicht muss weg. Ja, Irland ist echt günstig. In Lispole angekommen, fuhr der Bus nach Camp auf der anderen Seite an mir vorbei. Der nächste Bus fuhr erst wieder 1,5 Stunden später. Ich entschloss mich dann für 15.-€ ins Hostel nach Dingle zu fahren, wo ich drei Übernachtung gebucht habe.
Um 7 Uhr hatte der Supermarkt bereits geöffnet und ich konnte mir Croissants, Banane und Kaffee kaufen. Vor dem Eingang gibt es Tische und Bänke, ideal zum Frühstücken. Nun folgten etliche Kilometer auf der Straße, bis es auf den Ventry Beach ging. Der Sand war schön feste und zum laufen ideal. Ich fand eine große Jakobsmuschel, wie auf dem Camino. Ich fotografierte die Muster auf dem Sand, welche durch das ablaufende Wasser entstehen. Danach passierte ich eine kleine Streichelfarm mit verschiedenen Tieren. Für 2.50 € konnte man hinein. Ich wollte eigentlich nur auf die Bank eine Pause machen und etwas essen aber die Tiere waren sehr zutraulich und wollten gestreichelt werden. Nun folgte ein recht steiler Anstieg durch Schafweiden mit Felsen und Wiese. Immer parallel alter Steinmauern ging ging es hoch hinauf parallel der Straße. Von hier oben hatte ich eine tolle Aussicht auf die Küstenlinie. Das Gelände war hier mit den Trailrunnern recht anstrengend, zudem sind meine drei Paar Falke Socken immer noch rutschig, da diese neu sind und das nervt mich ziemlich. Die Socken von der letzten Tour konnte ich leider nicht mehr benutzen, da diese Löcher an der Ferse hatten. Ab ca. 11 Uhr hatte ich auch den Sonnenschirm benutzt, da es heute sehr warm warm und nahezu keine Wolken gab. Beim Abstieg wurde ich dann noch von einer Bremse in die Wade und durch mein Shirt in die Schulter gebissen. Ich hatte 3x AntiBrumm Tropical aufgetragen. Die Bremsen scheint das nicht zu stören. In dem kleinen Café im Ort machte ich eine kurze Pause und füllte mein Wasser auf und aß ein Stück Kuchen. Danach folgten noch weitere Abschnitte wo man auf dem Strand wanderte. In Murreagh angekommen fragte ich einen Einheimischen nach dem Bus. Da keiner mehr fuhr, vermittelte er mir ein Taxi, welches mich für nur 15 € nach Dingle zum Hostel brachte. Abends ging es nochmal zum Supermarkt. Ich aß selbst belegtes Baguette vor der Tür, während neben mir ein Straßenmusiker spielte.
Um 7.30 Uhr bin ich wieder zum Supermarkt und habe mir Frühstück gekauft. Das Wetter war heute morgen stark bewölkt, nebelig und es regnete leicht. Natürlich gibt es hier keine Überdachten Bushaltestellen, wieso auch? In Irland regnet es ja so gut wie nie! Der Bus sollte eigentlich um 8.15 Uhr nach Murreagh fahren, kam aber leider nicht. Taxis sind hier auch nur ab Nachmittag verfügbar. Nach erneuter Suche fand ich einen weiteren Bus um 9 Uhr. Diese fuhr bis nach Feohanagh für nur 2.50 €. Um 9.30 Uhr konnte ich dann endlich meine heutige Etappe starten. Zunächst verlief der Weg über feuchte Wiesen und Schlammige Wege, durch Schafherden hindurch. Die Schuhe, Socken und Einlagen waren nun schön Nass. Dieses Stück wäre ich gerne mit meinen Wanderschuhen gegangen. Nach 6 Kilometern began der Anstieg zum Mount Brandon, der es in sich hatte. Es ging wirklich steil hinauf. Zudem war hier auch der Untergrund noch sehr feucht und mit zahlreichen Stolperfallen, wie Löcher im Boden und kleine Gräben versehen. Das Wetter wechselte fast im Minutentakt. Von komplett nebelig bis strahlender Sonnenschein, Wind, Kälte und Hitze. So schnell konnte ich gar nicht meine Kleidung wechseln, wie das Wetter sich veränderte. Nach einer Ewigkeit oben angekommen, ging es nun steil über mit Felsen versehenen Wegen hinab. An einem schönen Windgeschützten Plätzchen machte ich eine kurze Pause und trocknete meine Füße und zog frische Socken an. In Brandon angekommen aßen wir lecker Burger und Fisch in einem kleinen Restaurant, direkt am Hafen. Ich testete ein Guinness ohne Alkohol, welches leider wirklich grausam schmeckte. Die letzten 5 Kilometer bis Cloghane wurde es noch mal richtig warm. Beim letzten Stück durch Büsche und Hecken, wurde ich noch drei mal durch meine Kleidung von Bremsen gestochen. Ich rief wieder den Shuttle Fahrer von gestern an und ließ uns abholen. Die Fahrt nach Dingle kostete 35 € und führte über eine schmale angsteinflößende Passstraße mit tollen Aussichten.
Strand, Strand, Strand … um 7 Uhr früh bin ich schnell in den Supermarkt um Frühstück zu kaufen, da der Bus nach Camp bereits um 7.15 Uhr abfahren sollte. Als ich aus dem Supermarkt kam waren schon die ersten am einsteigen, obwohl wir erst 5 nach 7 Uhr hatten. Heute muss ich ja von Camp aus in die entgegengesetzte Richtung starten, da kein Bus direkt nach Cloghane fährt, bzw. dieser dann über 3 Stunden brauchen würde. Die heutige Etappe verlief ausschließlich am Strand, was ich wirklich nervig fand. Der zum Teil sehr weiche Sand erschwert das gehen, von oben knallte die Sonne und von der Seite blies der kalte Wind. Am Ende hatte ich dann die Daunenjacke und Mütze an um den Kopf und Ohren warm zu halten. Bei Castlegregory machte ich meine erste Pause. Der Ort war proppenvoll mit Menschen und es war ein richtiges Verkehrschaos. Alle wollten zum Strand. Am nördlichsten Punkt in der Spillanes Bar aß ich ein Sandwich bevor es wieder auf den Strandabschnitt Kilshaning West ging, wo eine Marathon Veranstaltung stattfand. Mir begegneten noch zahlreiche Schluss-Läufer, der Großteil war bereits im Ziel angekommen. Von Stradbally konnte ich mit einem Auto per Anhalter bis Castlegregory fahren, von dort für 10 € mit dem Taxi bis nach Camp und dann für 4.40 € mit dem Bus nach Tralee zum Brandon Hotel.
Das Frühstücksbuffet im Hotel ist wirklich nicht zu empfehlen. Ich aß Toast mit Butter und Kornflakes. Der Rest war leider ungenießbar. Um 9 Uhr ließ ich mich mit einem Taxi zum Flughafen fahren. Die Fahrt kostete stolze 36 €, fast soviel wie der Flug mit Ryanair nach Deutschland. Die Sicherheitskontrolle passierte ich sehr zügig. Im dem kleinen Flughafen gibt es sogar ein Pub, wo bereits Mittags schon einige Bierchen von den Passagieren getrunken wurden. Im Duty Free Shop kaufte ich noch ein paar Souvenirs. Das Flugzeug hob zum Glück ohne Verspätung pünktlich ab und landete um 14.30 Uhr auf dem Flughafen Hahn.