Camino Portugues da Costa

Der Camino Portugues ist der zweitbeliebteste Pilgerweg und führt durch Portugal und Spanien. Ca. 16-20% aller Pilger wählen diesen Weg. Von Porto aus führt der Weg immer direkt am Meer entlang und belohnt mit atemberaubenden Küstenabschnitten. Die Meerluft und auch die Akustik des Meeres geben einem ein unglaublich schönes Glücksgefühl. Der Wegverlauf ist weitgehend flach und nur wenige Höhenmeter müssen bewältigt werden.

Für die gesamte Strecke, mit 240 km von Porto nach Santiago de Compostela, benötigt man zwischen 8 und 15 Tagen. Empfehlenswert ist aber nach Ankunft in Santiago de Compostela, weiter bis zum Kap Finisterre oder nach Muxia zu wandern. Für die Strecke bis dorthin (knapp 100-140 km), sollte man zusätzlich nochmals 3-4 Tage einplanen.

Der Camino Portugues kann theoretisch das ganze Jahr gewandert werden. Da es aber eine Saison bei den Herbergen und Pensionen gibt, ist eine Wanderung mit ausreichend geöffneten Herbergen und Pensionen von Februar bis Oktober möglich.

Für den Camino Portugues empfehle ich die App von Wise Pilgrims „Wisely + Der Camino Portugués"  fürs iPhone und für Android. Eine hervorragende App, die ich übrigens von allen Jakobswegen von diesem Anbieter habe.

Zusätzlich ist die „Camino Ninja App" eine sinnvolle Ergänzung. Diese kann kostenlos fürs iPhone oder für Android herunter geladen werden.

Auch die App „Jakobsweg (Buen Camino)" kann für iPhone und Android kostenlos genutzt werden.

Seit 2006 gibt es zudem die Website www.gronze.com. Hier sind auch alle genauen Informationen zu den Jakobswegen vorhanden und werden nahezu täglich aktualisiert!

Wer nicht auf das Hardcover als Buch verzichten möchte empfehle ich das Outdoor Buch Portugal Spanien: Jakobsweg Caminho Português vom Conrad Stein Verlag.

Direkt am Anschluss meiner 39-tägigen Wanderung auf dem Camino del Norte - Camino Primitivo, bin ich nach Porto gefahren um den Camino Portugues Coastal zu gehen.  

Camino Portugues da Costa

(Senda Litoral) + Espiritual 

von Porto nach Santiago de Compostela,

Finisterre und Muxia

Vom 13.5 bis 28.5.2023

280 km

Übersichtskarte vom Conrad Stein Verlag

Heute Morgen haben wir in der Küche gefrühstückt. Um 7.40 Uhr sind wir dann an der Kirche, dem offiziellen Startpunkt des Caminos los gelaufen. Das Wetter war bereits jetzt schon traumhaft schön und angenehm warm. Auf den ersten 10 Kilometern bis nach Matosinhos, unserem ersten Kaffeestop, konnten wir bereits einige Pilger sehen. An der Touristen Information gab es dieses Mal einen Stempel, sowie einen Barcode, mit dem man ein Video zur Erklärung des Pilgerstempels abspielen konnte. Der Wegverlauf über die Holzstege war wie immer traumhaft schön. Leider herrschte jedoch ein sehr starker Gegenwind, der das laufen oft erschwerte. Da es heute schwierig war eine Unterkunft zu bekommen, fand ich erst in Vila do Conde eine freies Hostel. Um die heutige erste Tagesetappe nicht zu lang zu gestalten, fuhren wir die letzten 6 Kilometer bis zu unserem Venceslau Wine Boutique Hostel. Hierzu buchte ich über den Anbieter BOLT, ähnlich wie UBER einen Fahrer, für nur 7 €. In diesem Hostel hatte ich bereits in der Vergangenheit übernachtet. Um 19:30 Uhr gingen wir dann in das Restaurant und aßen eine große Platte mit Fleisch und Gemüse, für nur 15 € pro Person, inklusive einem Getränk.

Von unserer Unterkunft, mussten wir am Morgen zunächst wieder in Richtung des Meeres auf den Camino navigieren. An dem Denkmal fanden wir das Café O Forninho (Rotunda do Professor), wo wir einen herrlichen Kaffee und Empanada bekamen. Der Weg verlief auf Holzstegen direkt am Meer und entlang des Golfplatzes. Dabei passierten wir zahlreiche Pilger. Leider war es heute auch wieder sehr stürmisch, zum Teil hatten wir sogar orkanartige Böhen, die das Wandern erschwerten. Zudem war die Sonnenstrahlung sehr hoch. Da wir heute Sonntag hatten, waren zahlreiche Cafés mit Touristen bis zum Anschlag gefüllt. Wir kauften uns daher an einem kleinen Mini-Markt Bananen, sowie Getränke und setzten uns für eine Pause an die Kirche. Um 15.30 Uhr erreichten wir unsere Unterkunft Marinhas Bed & Breakfast, die etwas außerhalb vom Camino liegt. Das bedeutet das es keine Restaurants oder Supermärkte im Umkreis gibt. Nur eine Repsol Tankstelle liegt direkt neben der Unterkunft. Daher bestellte ich über GLOVO, einen Lieferdienst Toastbrote, welche mit Schinken, Käse und Spiegeleiern belegt waren. Das Essen wurde binnen 20 Minuten geliefert und schmeckte hervorragend. Vom der Terrasse unseres Zimmers, gab es einen herrlichen Meerblick und Sonnenuntergang zu bewundern. 

Mit Hilfe der Camino App navigierte ich uns, nach 3 Kilometern, zurück auf den offiziell gekennzeichneten Jakobsweg. Als wir den Weg kreuzten, passierten uns direkt 10 Pilger, 9 davon mit Tagesrucksäcken. Nach 2 weiteren Kilometern bogen wir zu einem gekennzeichneten Café ab um zu frühstücken. Dieses Café war leider um 7.30 Uhr noch verschlossen. Als wir jedoch den Weg fortsetzen, schenkte uns der Camino ein geöffnetes Café, welches rege von Einheimischen frequentiert war. Die Preise für Kaffee und Empanada, waren unschlagbar günstig. An einem Haus trafen wir einen jungen braunen Labrador, der etwas schüchtern auf uns aufmerksam wurde. Als wir schließlich direkt am Tor standen, ließ er sich dann jedoch herzlich von uns streicheln und freute sich über etwas Abwechslung in seinem tristen Alltag, alleine im Garten. Bei Ponto do Sebastião gingen wir die Linke Wegvariante, direkt am Meer entlang. Hier konnten wir am Amorosa Beach, 3 Kilometer direkt auf dem Strand laufen. Auf der Straße kurz vor Viana do Castelo war ein hohes Verkehrsaufkommen. Der lange Weg über die Brücke mit dem schmalen Fußgängerweg und den vielen Autos, war sehr stressig. In einer Bar ließen wir uns zwei Baguette mit Thunfisch zum mitnehmen belegen und einpacken. Nach dem Check-in in unsere Unterkunft Enjoy Viana - Guest House, wuschen wir unsere Kleidung im Waschsalon in der Nähe. Eigentlich wollten wir zum Monument Santa Luzia mit der Kabelbahn fahren. Ich fand jedoch mit Hilfe von Google.Maps heraus, das die Seilbahn schon seit mehreren Monaten außer Betrieb ist. Also buchte ich über Bolt ein Taxi, welches uns für 5 € bis ganz nach oben fuhr. Nachdem wir oben das Monument besichtigt hatten und uns am Münzautomaten eine geprägte 5 Cent Münze gepresst hatten, buchten wir wieder eine Fahrt nach unten. Im Restaurant Jenny&Carmie konnten wir um 18:00 Uhr leider nicht mehr vor Ort essen, da diese ab der Zeit, nur  noch einen reinen Take Away Service anboten. Die Chicken Bowl sowie den Käsekuchen und Schokoladenkuchen, nahmen wir daher mit und aßen diese in unserem Zimmer. 

Heute Morgen konnten wir schräg gegenüber im Café um 7.30 Uhr frühstücken. Der Himmel war zunächst etwas bewölkt, klarte aber zum Glück direkt wieder auf. Wir bogen sofort auf die Wegvariante, welche direkt am Meer verläuft ab. Über Holzstege und Kopfsteinpflaster folgte der Weg immer der Küste entlang. Bei Montedor folgten wir links dem Weg, welcher mit Rot/ Gelben GR Symbolen gekennzeichnet ist. Dieser verläuft über schmale Pfade durch ein Naturschutzgebiet, mit beeindruckender Landschaft. Hier passiert man einen Turm und verschiedene Informationstafeln. In Vila Praia de Âncora, treffen die Wege an der Strandpromenade wieder aufeinander. Hier trafen wir wieder auf viele ältere Pilger, zwischen 55 und 70 Jahren, die oft in kleinen Grüppchen zusammen wanderten. In der Pizzeria Il Papero konnten wir, bevor das Restaurant Schloß noch etwas essen. Danach checkten wir in unserer Unterkunft Xicotina ein. 

Bis zur Fähre nach Caminha waren es knapp 4.5 Kilometer. Dort sind wir in das Café gegangen und haben 2 Tickets für das Taxi Boot sowie Frühstück bestellt. Nach uns kamen 3 weitere Pilger aus den USA, die nur die Tickets gekauft hatten und ungeduldig fragten, wann das Taxi Boot ablegen würde. Der Inhaber sagte, das sie in Portugal seien und nicht in Deutschland. Sie sollten erstmal einen Kaffee trinken, frühstücken und relaxen. Tatsächlich war es so, das erst, als wir mit unserem Frühstück fertig waren, die Überfahrt startete. Dazu gingen wir alle gut 300 Meter auf den Strand und stiegen in das kleine Boot. Die Überfahrt dauerte wie immer nur wenige Minuten. Durch die Zeitzone war es nun 1 Stunde später. Nachdem wir den kleinen Berg überquert hatten, erreichten wir A Guarda. Im Supermarkt Elena haben wir Bananen, Getränke und Schokolade für unsere Pause am Picknickplatz, am Meer gekauft. Nach herrlichen Passagen direkt am Meer folgte ein langes Stück über mehrere Kilometer, auf dem gelben Fuß- und Radweg an der Straße. Hier waren nun recht viele Pilger unterwegs. Unser Hotel Restaurante Glasgow erreichten wir um 15 Uhr. Das Zimmer hat einen kleinen Balkon mit Blick auf das Meer. Um 19 Uhr konnten wir im Restaurant ein Pilgermenü essen. Gestern hatte mich eine Bremse oberhalb des Knöchels gestochen. Der Fuß schwoll tagsüber aufgrund einer allergischen Reaktion dick an. Im Hotel ließ ich mir Eiswürfel geben, um die Schwellung etwas zu kühlen. 

Heute Morgen gab es im Hotel ab 8 Uhr ein sehr reichhaltiges Frühstücksbuffet. Im Frühstücksraum senkten wir den Altersdurchschnitt um gut 20 Jahre. Bis auf den seltsamen Pulverkaffee aus dem Automaten, hatte alles sehr gut geschmeckt und wir konnten gestärkt starten. Kurz nach unserem Hotel bogen wir von der Straße ab und trafen auf den Steinhügel, mit den bunt bemalten Steinen. Hinter dem Campingplatz bei As Mariñas bogen wir dann rechts auf den Feldweg ab, um über den Berg nach Baredo zu gelangen. Nach dem Aufstieg, als wir in Höhe des Leuchtturmes waren, konnten wir zahlreiche Pilger sehen, die unten an der Straße um den Berg herum liefen. Die Aussicht von hier oben war Wunderschön. Nachdem wir in einem Café in Baredo eine kurze Pause gemacht hatten, trafen wir auf eine grüne Eidechse auf dem Boden. Damit diese nicht von den Pilgern aus Versehen zertreten wird, hob ich diese auf und setzte sie auf einer Mauer ab. In Baiona gingen wir noch in den Supermarkt und kauften uns eine Empanada mit Thunfisch, die wir auf einer Bank am Kinderspielplatz, im Schatten aßen. In der Stadt waren recht viele Touristen unterwegs. Um 15 Uhr erreichten wir unser Hotel Miramar Playa American Nigran. Im Restaurant La Genuina aßen wir leckere Toast und Pancakes zu Abend. 

Bis wir das erste geöffnete Café gefunden hatten vergingen leider knapp 10 Kilometer. Wir passierten über 40 Bars und Cafés auf dem Weg, die jedoch alle geschlossen hatten. Die meisten hiervon öffnen erst ab 12 Uhr, da diese offensichtlich auf die Touristen eingestellt sind und nicht für Pilger. Wir folgten den ganzen Tag der Wegvariante, direkt an der Strandpromenade. Hier gab es einige Schwimmbecken, die wenn die Badesaison startet, kostenlos von allen genutzt werden können. Die Schwimmbäder waren sehr schön angelegt und hochwertig ausgestattet. Ich habe solch eine tolle Anlage zum ersten Mal in Spanien/ Portugal gesehen. Nachdem wir Vigo erreicht hatten, buchten wir ein Ticket mit MONBUS nach Redondela, um die grausame Wegvariante durch die Stadt zu vermeiden. Die Fahrt dauerte knapp 30 Minuten und kostete 1.55 € pro Person. Hier checkten wir in unserer Albergue Casa de Abreu ein. Heute war Waschtag, denn in unmittelbarer Nähe gab es einen Waschsalon. Da die Restaurants mal wieder zu Pilgerunfreundlichen Zeiten ab 20.30 Uhr öffneten, kauften wir im Supermarkt einen guten Fertigsalat mit Hähnchen, ein Baguette und Couscous. Wir setzten uns in den Park und machten auf der Parkbank ein Picknick. 

In der Herberge waren die jeweiligen 3er Zimmer mit 8-10 qm recht klein und sehr hellhörig, dazu noch ein Gemeinschaftsbad ein Stockwerk niedriger. Um kurz nach 6 Uhr morgens verließen bereits die Pilger aus dem Nachbarzimmer lautstark die Herberge. Kurz nachdem wir dann die Unterkunft um 8 Uhr verlassen hatten, konnten wir in einem Café direkt in der Nähe etwas frühstücken. Bereits jetzt waren zahlreiche Pilger unterwegs oder saßen in den vielen Cafés. Gut alle 500-1000 Meter waren kleine Verkaufsstände aufgebaut, wo die Pilger sich Stempel holen oder Getränke, Essen und Souvenirs  kaufen konnten. Ich kam mir vor wie im Phantasialand. Sogar zwei Dudelsackspieler musizierten wie beim Einlauf in Santiago, kurz vor der Kathedrale. Kurz vor Pontevedra nahmen die Pilgermassen nochmals zu und wir hatten gut 30 Pilger als Kolonne, auf dem Bürgersteig. Um 13 Uhr erreichten wir unser Hotel Madrid. Für den gleichen Preis wie gestern, gibt es hier ein großes, sauberes und geräumiges Zimmer mit eigenem Bad.  

Wie immer Samstags in etwas größeren Städten, sind die Übernachtungen ein Graus. Bis morgens um 5 Uhr machen die Spanier Party, saufen, schreien oder unterhalten sich auf dem Bürgersteig. Ein ruhiger Schlaf ist Samstag Abends einfach nicht möglich. Dementsprechend schlecht ausgeschlafen aßen wir das gestern gekaufte Frühstück, in unserem Zimmer. Der Einstieg zum Weg war ohne Probleme zu finden, wir mussten einfach nur der Menschenkette von Pilgern folgen. Radfahrer und Pilger ohne Ende! Grauenhaft! Videos dazu folgen in Kürze. Um 13 Uhr erreichten wir Caldas de Reis. In der Cafeteria Termas kurz hinter der Brücke, auf der linken Seite, aßen wir ein wirklich hervorragendes Pilgermenü für 18 €. Während dem Essen konnten wir die Brücke beobachten, der Pilgerstrom riss einfach nicht ab. Nach dem Essen fuhren wir mit dem Taxi nach Vilanova de Arouso, in unsere Unterkunft Pension Mar de Rosa. Von hier werden wir morgen Früh mit dem Boot nach Pontecesures fahren. 

Um 8.00 Uhr sind wir mit dem Boot des Anbieters, La Barca del Peregrino www.labarcadelperegrino.com am Hafen abgelegt. Die Fahrt bis nach Pontecesures, kostete 25 € pro Person und dauerte ca. 2 Stunden. Wir besichtigten unterwegs die Muschelernte sowie die 12 Steinkreuze entlang des Flusses. In Pontecesures gingen wir dann zum Bahnhof und fuhren mit dem Zug bis nach Santiago de Compostela, um die Pilgermassen auf den letzten Kilometern zu umgehen. Nachdem wir vom Bahnhof bis zur Kathedrale gelaufen waren, checkten wir dann in unser Hotel Denike www.atalaiahoteles.com/denike/ ein. In dem offiziellen Souvenir-Shop der Kathedrale (Tendas da Catedral), kaufte ich mir noch einen kleinen blauen Stoff-Oktopus, der nun fortan meinem kleinen Stoff-Esel „Diego“ Gesellschaft leistet.       

Heute haben wir Ausschau nach Souvenirs in der Stadt gehalten, Wäsche gewaschen und einige Museen und Gebäude besichtigt. Um 13.30 Uhr sind wir dann zu Mama Peixe essen gegangen. Ein Michelin Sterne Restaurant, welches ein unglaublich köstliches Mittagsmenü mit 4 Gängen für nur 14 € pro Person anbietet. Die Zubereiten und die Qualität der Speisen sind einmalig. Ohne Reservierung sollte man 25-30 Minuten vorher da sein, denn das Restaurant ist jeden Tag binnen weniger Minuten voll und alle Tische belegt! Am Abend habe ich dann noch meine Compostela und das Certificado de Distancia, im Pilgerbüro geholt.  

Mit MONBUS sind wir vom Hauptbahnhof bis nach Finisterre gefahren. Wir wählten den Bus um 9.15 Uhr, da dieser in nur 2 Stunden das Ziel erreichte. Je nachdem welche Abfahrtzeit man wählt, fährt der Bus 2 oder 3 Stunden bis nach Finisterre. Das Wetter war hervorragend und wir gingen zum Strand um Muscheln zu suchen. Ich wählte für heute die Unterkunft Hospendium H Cabo Sport aus, da diese sehr zentral lag. Morgen werden wir ja am Leuchtturm übernachten. Mittags aßen wir im As Baleas, einer Pizzeria mit leckeren Nudeln, Salaten und natürlich Pizza.        

Nach dem Aufstehen und Frühstück in der Café Bar La Frontera, starteten wir in Richtung des Leuchtturmes. Bis zum Cabo sind es knapp 3.5 Kilometer den Berg hinauf. Auf dem Weg gibt es herrliche Aussichtspunkte, und Statuen. Das Wetter war heute absolut wolkenfrei, ideale Bedingungen für einen perfekten Sonnenuntergang. Seit Jahren habe ich vergeblich versucht ein Zimmer im Hotel O semáforo de Fisterra zu bekommen. Diesmal hatte ich Glück und konnte mir hier eine Übernachtung sichern. Wir gaben zuerst unsere Rücksäcke ab und erkundeten ein wenig das Kap. Nach dem check-in aßen wir etwas im Restaurant und genossen dabei den tollen Ausblick auf die Küste. Von unserem Dachfenster im Zimmer, kann man wunderschön über die Küste schauen. Um 19 Uhr liefen wir dann nach unten in die Stadt und gingen nochmal in das As Baleas zum Abendessen. Mit dem Taxi Shuttle für 5 Uhr fuhren wir nach dem Abendessen zurück zum Hotel. Um 21.30 Uhr sicherten wir uns einen Blick neben dem Leuchtturm, um den Sonnenuntergang sehen zu können. Es waren überall unzählige Pilger verteilt. Es erinnerte mich ein wenig an die Affenfelsen im Zoo, wo auch überall immer einzelne Äffchen sitzen. Ein Marienkäfer flog auf meine Hand und begrüßte mich. Gerade als die Sonne den Horizont berührte, sprangen alle Pilger schnell auf und liefen zurück zur Stadt. Wir gingen ins Hotel und setzten uns an einen Tisch am Fenster und konnten so noch ein wenig, bis es vollständig dunkel wurde, die tolle Atmosphäre genießen.  

Aufgrund der Sturmwarnung mit leichten Orkanartigen Böen, war die Nacht durch die Windgeräusche am Dach recht laut. Das Frühstück wurde um 9 Uhr serviert, natürlich wieder mit tollem Ausblick. Nach dem wir das Hotel verlassen hatten machten wir noch ein paar Fotos und gingen dann zurück zur Stadt. Heute waren kleine Stände auf dem Marktplatz bei der Fischhalle aufgebaut. An einem Stand entdeckte ich lustige Mützen als Einhorn und Pikachu, eine Aufforderung für lustige Fotos. Heute übernachten wir im Hostal Mariquito. Unser Zimmer bot vier Große Fenster mit Blick über den Hafen. Gegenüber auf dem Dach brütete eine große Mittelmeertaube. Es war lustig ihr zuzusehen, da diese immer permanent die Position wechselte und auch mit dem Schnabel die Eier drehte. Wir gingen noch ins Museum de pesca für 2 €, wo uns ein älterer Mann mit Hilfe eines weiteren Pilgers, den Fisch- und Oktopusfang erklärte. Hier ist auch im Eingangsbereich des Gartens der Original 0 km Stein von Finisterre aufgestellt. Das Wetter war heute sehr bewölkt und es regnete mehrfach kurz.        

Um 11.30 Uhr fuhren wir mit dem Bus nach Muxia. An der Bushaltestelle warteten unzählige Pilger und es wurde voller und voller. Es schien als ob 4 Busse benötigt würden um alle Pilger zu transportieren. Nachdem etwas Chaos herrschte schafften es dann doch noch alle Pilger nach Muxia in den Bus. Dort angekommen liefen wir zunächst zum Kirche und dem Leuchtturm. Wir hatten erneut Glück mit dem Wetter, denn es war angenehm warm, trotz des Windes. Im Supermarkt kauften wir etwas zum Mittagessen ein und machten auf einer Bank mit Blick aufs Meer ein Picknick. Um 15 Uhr fuhren wir dann mit dem Bus ca. 1.45 Stunden bis zum Hauptbahnhof nach Santiago. Von hier dann mit der Linie 6A, an der Hauptstraße für 1 € in Richtung Flughafen Santiago. Eine Station vorher stiegen wir aus, denn wir hatten für heute das Hotel Garcas gebucht.  

Evelyn ist heute Morgen um 9 Uhr vom Flughafen in Santiago nach Berlin, über Basel mit easyJet geflogen. Ich bin mit dem Bus für 1 € zum Hauptbahnhof nach Santiago gefahren. Ich hatte mir eigentlich in Porto am Flughafen, einen Mietwagen über den ADAC bis zum 1.6.2023 reserviert, da mein RYANAIR Rückflug am 1.6.2023 abfliegen sollte. Als ich aber am Bahnhof nochmal die Preise der Lufthansa checkte, konnte ich einen Rückflug am gleichen Tag um 16.30 Uhr, zu einem vernünftigen Preis nach Frankfurt buchen. Gestern und vorgestern kostete der gleiche Flug bei Lufthansa doppelt so viel! Ich stornierte nach der Buchung des Fluges dann den Mietwagen beim ADAC kostenlos über die App. Der restliche Ablauf blieb gleich, denn den Bus hatte ich ja bereits gekauft. Mit dem MONBUS/ FLIXBUS fuhr ich um 12.15 Uhr zum Flughafen nach Porto Flughafen. Da der FLIXBUS stark gebucht war, gab es direkt zwei Busse nebeneinander. Häufig wird hier ein Doppeldecker Bus von FLIXBUS eingesetzt, diesmal aber nur zwei Linienbusse. Für die Pilger ziemlich verwirrend, da die Tickets häufig angeben, das man in Vigo umsteigen muss und hierfür 5 Minuten Zeit hat. Normalerweise steigt man jedoch nur in den Bus ein und fährt komplett bis Porto durch. Dieses Mal musste ich jedoch mit dem MONBUS bis nach Vigo fahren und hier dann in den anderen Bus umsteigen, der bereits in Santiago neben unserem Bus stand. Um 20.15 Uhr landete ich dann pünktlich in Frankfurt. Unsere Maschine konnte jedoch leider nicht ans Terminal andocken und so mussten wir auf dem Rollfeld parken. Bis ich dann am Ausgang des Terminals war, vergingen gut 45 Minuten. Hier wurde ich von meinem Vater abgeholt und nach Hause gefahren.